Wölfe verlieren gegen Halle und Preussen Juniors

Die Saale Bulls Halle wurden am Freitag ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten die Wölfe mit dem ersten Bully sofort unter Druck. Anfänglich konnte der EHV 09 den Angriffen der Hallenser noch standhalten, doch bereits in der sechsten Minute war es Sebastian Lehmann, welcher sein Team mit 1:0 in Führung brachte. Die Wölfe hatten in der Defensive alle Hände voll zu tun und konnten nur über wenige Konter für Entlastung sorgen. Die Saale Bulls bestimmten die Partie nach Belieben und erhöhten durch Alexander Rusch auf 2:0 (15.). Das die Wölfe nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die erste Pause gingen, hatten sie ihrem Goalie Sebastian Modes zu verdanken, welcher mit starken Paraden das Ergebnis noch in Grenzen hielt.
Im zweiten Abschnitt kamen die Wölfe zunächst etwas besser in die Begegnung und erspielten sich in den ersten Minuten zwei, drei gute Torchancen. Doch spätestens mit dem 3:0 durch Sebastian Lehmann (27.) übernahmen die Hausherren wieder das Kommando auf dem Eis und legten keine zwei Minuten später durch Martin Miklik das 4:0 nach. In der 35. Minute war das Spiel dann endgültig entschieden, als Bulls-Kapitän Kasperczyk zum 5:0 erfolgreich war.
Ob der deutlichen Führung nahmen die Gastgeber zu Beginn des Schlussdrittels das Tempo etwas heraus und ließen die Wölfe mehr am Spiel teilhaben. Martin Vojcak (43.) und Daniel Jun (48.) nahmen die Einladung dankend an und verkürzten auf 5:2. Doch nur zwei Minuten später schalteten die Saale Bulls wieder einen Gang höher und erzielten durch Arthur Gross das 6:2. Den Schlusspunkt hinter eine einseitige Partie setzte Matthias Schubert (56.) mit seinem Treffer zum 7:2- Endstand.
Tore: 1:0 (5:59) Lehmann (Eichelkraut), 2:0 (14:01) Rusch (Zille, Schubert), 3:0 (26:02) Lehmann (Eichelkraut, Burian/5-4), 4:0 (27:49) Miklik (Thiede, Stein), 5:0 (34:14) Kasperczyk (Eichelkraut, Burian), 5:1 (42:33) Vojcak (Jun, Jenka), 5:2 (47:39) Jun (Jenka, Fischer), 6:2 (49:33) Gross (Burian, Schubert), 7:2 (55:56) Schubert (Gross, Rusch). Strafem: Halle 4, Schönheide 10. Zuschauer: 587.
Für das Spiel am Sonntag gegen die Preussen Juniors Berlin hatten sich die Wölfe viel vorgenommen und wollten die Niederlage in Halle mit einem Heimsieg gegen die Hauptstädter wettmachen. Besonders motiviert war Wölfe-Keeper Tim Schnelle vor dem Spiel. Am Sonntagmorgen 6 Uhr wurde der 28-jährige Goalie zum dritten Mal Vater und wollte zusätzlich mit einem Sieg gegen die Preussen die Geburt seines Sohnes Noah Antony feiern.
Doch wie sich später herausstellen sollte, war es alles andere als ein Feiertag für den dreifachen Familienvater und sein Team, denn schon in den ersten Minuten war zu erkennen, dass der EHV 09 mit dem schnellen und aggressiven Spiel der Preussen große Probleme hatte. Zudem leisteten sich die Wölfe im eigenen Aufbauspiel ungewohnt viele Fehlpässe und luden dadurch die Berliner immer wieder zu gefährlichen Kontern ein, welche die Preussen durch zwei Tore von Kay Hurbanek (4.) und Philip Reuter (15.) zur 2:0-Pausenführung nutzten.
Mit Beginn des zweiten Drittels keimte bei den knapp 600 Zuschauern im Wolfsbau wieder Hoffnung auf, als Miroslav Jenka in der 23. Minute auf 1:2 verkürzte. Doch auch dieses Tor brachte nicht die nötige Sicherheit in das Spiel der Hausherren. Zu ungeduldig und teilweise übermotiviert agierten die Wölfe nach dem Anschlusstreffer und kassierten zwischen der 24. und 33. Minute insgesamt 20 Strafminuten von Hauptschiedsrichter Noeller, welcher eine gute Partie bot und mit seinen Entscheidungen fast immer richtig lag. Dass man auf der Strafbank keine Spiele gewinnen kann, mussten die Wölfe wieder einmal bitter erfahren, denn die Preussen ließen sich nicht lange bitten und schraubten das Ergebnis durch Tore von Hurbanek (26.), Simon (27.) und Molling (33.) jeweils in Überzahl auf 5:1 in die Höhe. Für den frischgebackenen Vater Tim Schnelle war bereits nach 27 Minuten die Begegnung zu Ende. Von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und schuldlos an seinen vier Gegentoren machte er im Schönheider Gehäuse Platz für Sebastian Modes.
Fehlenden Einsatz konnte man den Wölfen trotz des deutlichen Rückstandes nicht vorwerfen, denn im Schlussdrittel versuchte der EHV 09 noch einmal alles, um das Ergebnis freundlicher zu gestalten. In der 45. Minute wurden die Wölfe für ihre Angriffsbemühungen belohnt und verkürzten durch Miroslav Jenka auf 2:5. Auch Chancen für weitere Tore waren da, doch an einem “gebrauchten Tag“ blieb selbst das eigentlich starke Powerplay ohne zählbaren Erfolg. Nach einer gefühlten Ewigkeit feierten somit die Berliner wieder einmal einen Sieg im Schönheider Wolfsbau, welchen sich die Hauptstädter aufgrund einer starken und geschlossenen Mannschaftsleistung auch verdient haben.
Tore: 0:1 (3:45) Hurbanek (Scholz), 0:2 (14:09) Reuter (Seemann), 1:2 (22:53) Jenka (Vojcak, Müller), 1:3 (25:31) Hurbanek (Janke, Simon/5-3), 1:4 (26:41) Simon (Janke, Hurbanek/5-4), 1:5 (32:34) Molling (Reuter, Verelst/5-3), 2:5 (44:32) Jenka (Jun). Strafen: Schönheide 16 + 10 (Heumann), Berlin 10. Zuschauer: 579.