Wölfe müssen sich Piranhas geschlagen geben
Stemmten sich vergebens gegen die Niederlage: Die ESC-Spieler Andreas Bippus (Hintergrund, schwarz) und Thomas Pape (schwarz), hier im Duell mit den Rostockern Marvin Gräser und Felix Schulz.Die Piranhas konnten damit ihre Spitzenposition weiter ausbauen, für die Harzer ist im Kampf um die Meisterrunde aber noch nichts verloren. Entscheidend werden nun die zwei noch folgenden direkten Duelle gegen Adendorf sein, das erste bereits am morgigen Sonntag.
Vor 700 Zuschauern im Braunlager Wurmbergstadion entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie. Die Wölfe standen in der Defensive sicher und zeigten sich in den Zweikämpfen bissig, doch auch die Rostocker hatten ihre Lehren aus der 2:3-Niederlage im Harz kurz nach Weihnachten gezogen und ließen kaum Chancen für die Gastgeber zu. In den Schlusssekunden des Drittels brannte es mehrfach vor dem Kasten der Harzer, Tore fielen bis zur ersten Pause aber keine.
Viatcheslav Koubenski brachte die Gäste schließlich in Führung, als er einen Abpraller gedankenschnell verwertete (24.). Der Treffer war letztlich ein Sinnbild für die gesamte Partie, in der die Rostocker insgesamt wacher und aufmerksamer wirkten, aber auch das nötige Quentchen Glück auf ihrer Seite hatten. Zwar gelang Christian Schock nach genau 26 gespielten Minuten im Powerplay der Ausgleich, doch nur eine Minuten später brachte Paul Stratmann die Hanseaten erneut in Führung. In der Folge überstanden die Harzer eine vierminütige Unterzahl zunächst schadlos, ehe Philipp Labuhn mit einem Doppelschlag (38. und 39.) dennoch für die Vorentscheidung sorgte.
Ein weiterer Doppelschlag, diesmal von Ronny Schneider, beendete zu Beginn des Schlussabschnitts alle ESC-Hoffnungen auf eine Wende (41. und 44.). Trotz des Rückstands ließen sich die Wölfe aber zu keiner Phase hängen und kämpften unverdrossen weiter. Belohnt wurde dies zum einen durch das 2:6 von Erik Pipp (49.), zum anderen aber auch von den Fans im Stadion, die ihre Mannschaft weiterhin vorbildlich anfeuerten und unterstützten. Peter Sulciks 2:7, der Tscheche in Diensten der Piranhas hatte zunächst den Pfosten getroffen, von dort sprang der Puck einem Wölfe-Verteidiger an das Schienbein und kullerte über die Linie, bedeutete den Endstand (58.). Auch wenn die Wölfe erstmals in dieser Saison das heimische Eis ohne einen Punkt verlassen mussten, so wurden sie von den Fans zu Recht mit viel aufmunterndem Beifall verabschiedet.
„Im ersten Drittel haben wir gut verteidigt. Dann haben wir in der Defensive allerdings zu viele Fehler gemacht. Rostock hat stark gespielt und das konsequent ausgenutzt. Bei den Eins-gegen-Eins-Duellen und Zweikämpfen haben wir zu viel verloren. Gegen eine starke Mannschaft wie Rostock macht das den Unterschied“, ärgerte sich nach Spielschluss Wölfe-Coach John Noob. Zufrieden zeigte sich dagegen Wolfgang Wünsche, Trainer der Piranhas: „Wir wollten in Braunlage nicht noch einmal verlieren und haben einige Änderungen vorgenommen. Das funktioniert aber auch nur, wenn alle so wie heute gezeigt vollen Einsatz geben.“
Tore: 0:1 (23:37) Koubenski (Stratmann, Schneider), 1:1 (26:00) Schock (Whitehead, Bilstein/5-4), 1:2 (27:23) Stratmann (Bartanus), 1:3 (37:39) Labuhn (Bartanus), 1:4 (38:11) Labuhn (Schneider, Bartanus), 1:5 (40:43) Schneider (Koubenski, Bartnanus/5-4), 1:6 (43:35) Schneider (Hanske), 2:6 (48:49) Pipp (Bilstein, Öttl/5-4), 2:7 (57:23) Sulcik (Busche). Strafen: Braunlage 10, Rostock 4 + 10 (Stratmann). Zuschauer: 692.