Wizards wollen zurück in die Erfolgsspur

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Nach dem durchwachsenen letzten Wochenende mit nur einem Punkt gegen Rosenheim und Füssen möchte Eishockey-Oberligist Stuttgart Wizards in den anstehenden Spielen den Weg zurück in die Erfolgsspur finden. „Wir haben noch immer alle Trümpfe in der Hand, um den Meisterrundeneinzug perfekt zu machen. Die Mannschaft zieht gut mit und ist top motiviert. So wollen wir die nötigen Punkte einfahren“, sagt Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko mit Blick auf das Heimspiel gegen den EC Peiting (28.01.2005, 20.00 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) und das Derby beim oberschwäbischen Rivalen EV Ravensburg (30.01.2005, 18.00 Uhr). Verzichten muss Duszenko dabei allerdings auf Mittelstürmer Sebastian Buchwieser, dessen Schulterverletzung sich nach eingehender Untersuchung als schwerwiegender herausgestellt hat als zunächst angenommen.



Nach seinem Einsatz am vergangenen Sonntag gegen Füssen, in dem Buchwieser ein Treffer gelang, begab sich der 25-Jährige zu einer abschließenden Routinekontrolle der angeschlagenen Schulter. Dort wurde eine Schultereckgelenksprengung diagnostiziert, zudem sind die Bänder in der Schulter gerissen. „Es ist momentan nicht absehbar, wie lange ich nicht spielen kann“, sagte Buchwieser beim Training am Dienstagabend. Im schlimmsten Fall – wenn eine Operation notwendig wird – dürfte die Saison für den Garmischer beendet sein.



So muss Wizards-Coach Wilbert Duszenko vor dem Wochenende einmal mehr die Angriffsreihen umstellen. Buchwiesers Platz im gelben Block nimmt – wie schon beim Sieg gegen den SC Riessersee – Gabriel Gaube ein. Zudem haben Andreas Klundt und Peter Westerkamp die Rollen getauscht. Der Deutsch-Kanadier Westerkamp stürmt nun neben John Sicinski und Jay Woodcroft im ersten Angriff, während Klundt als Mittelstürmer neben Gaube und Michel Maaßen die Fäden ziehen soll. „Peter Westerkamp dient als defensive Absicherung für unsere beiden Topscorer John Sicinski und Jay Woodcroft“, erläutert der Trainer.



Im Training jedenfalls machten die neu aufgestellten Sturmreihen gestern einen guten Eindruck. Überhaupt war die gesamte Mannschaft mit Feuereifer bei der Sache. „Das Team ist intakt, die Einstellung stimmt“, sagt Wilbert Duszenko. Zuletzt lag das Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der Chancenverwertung, hatten sich die Wizards doch noch gegen Füssen durch nachlässigen Umgang mit Tormöglichkeiten selbst aller Chancen auf einen möglichen Sieg beraubt. Aber auch die Verbesserung des Zweikampfverhaltens nahm breiten Raum ein. „Wir müssen unsere Checks fertig spielen“, fordert Duszenko, „und den Gegner unter Druck setzen. Damit machen wir die Räume eng und lassen den Gegner nicht zur Entfaltung kommen.“



Das wird am kommenden Wochenende auch nötig sein, denn sowohl der EC Peiting als auch der EV Ravensburg sind – einmal ins Rollen gekommen – nur schwer zu stoppen. Das besondere Augenmerk der Stuttgarter Defensive gilt beim Freitagsgegner aus dem bayerischen Oberland sicherlich Kyle Doyle. Der Kanadier kann an einem guten Tag Spiele im Alleingang entscheiden und ist mit 28 Treffern in 33 Partien derzeit nicht von ungefähr drittbester Torjäger der Oberliga Süd. Aber auch die anderen Kontingentspieler im Team von Trainer Hans Schmaußer, der Schwede Daniel Jonsson und Kapitän Jason Melong, haben ihre Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Gehäuse bereits häufig unter Beweis gestellt. In der Abwehr baut der ECP neben Jonas Forslund und Rob Brown vor allem auf junge Akteure wie Steffen Tölzer, der mit einer Förderlizenz des DEL-Teams Augsburger Panther ausgestattet ist und in Peiting Spielpraxis sammeln soll. Großen Anteil am Höhenflug des Überraschungs-Dritten (57 Punkte, drei mehr als die Wizards), der eine große Zahl einheimischer Talente in der Mannschaft hat, hat auch Torhüter Marc Dillmann, nach einem DEL-Intermezzo bei den Frankfurt Lions wieder starker Rückhalt der Peitinger. Aller Voraussicht nach kann Peitings Trainer Hans Schmaußer sein Topteam ins Rennen schicken, lediglich der Einsatz des Grippe geschwächten Markus Hirschvogel ist derzeit fraglich.



„Das wird ein ganz schweres Spiel“, prognostiziert Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko, „wir müssen von Anfang an 60 Minuten lang hellwach sein und die individuellen Fehler in der Defensive minimieren. Wenn es uns gelingt, unsere Chancen besser zu nutzen als zuletzt, haben wir gute Aussichten auf Erfolg. Dafür werden wir natürlich alles geben, denn wir wollen vor heimischem Publikum drei wichtige Punkte einfahren. Dazu brauchen wir auch eine starke Leistung von Tyrone Garner“, so der Schwetzinger. Die Chancen, dass dies gelingt, stehen nicht schlecht – zumal, wenn es nach dem Gesetz der Serie geht. In der laufenden Spielzeit behielten die Wizards nämlich bislang drei Mal die Oberhand über den ECP (4:0, 6:1, 3:2). „Man darf das nicht überbewerten“, relativiert Wilbert Duszenko die Ergebnisse. „Wir werden Peiting sicher nicht unterschätzen, aber es wäre natürlich schön, wenn wir den vierten Sieg schaffen würden. Das ist das erklärte Ziel.“



Eine Siegchance für sein Team sieht der 54-Jährige auch am Sonntag (30.01.2005, 18.00 Uhr) beim EV Ravensburg. „Das wird zwar sehr schwer, aber nicht unmöglich. Wir müssen 60 Minuten lang konzentriert arbeiten und in der Defensive sicher stehen. Zudem gilt es, einfach und geradlinig zu agieren, ohne für die Galerie zu spielen“, blickt Duszenko voraus. Der EVR, mit etlichen hochkarätigen Spielern wie Jarkko Varvio, Dan Heilman (beide Sturm) oder Mike Muller (Abwehr) neben München als Aufstiegskandidat Nummer eins gehandelt, hatte lange Zeit Probleme, in Form zu kommen. Im Schlussspurt um den begehrten sechsten Tabellenplatz kamen die Schützlinge von Coach Gerhard Brunner zuletzt immer besser in Fahrt und sind mit 50 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz ein direkter Konkurrent der Wizards. Die Oberschwaben werden nahezu in Bestbesetzung antreten können, lediglich Kapitän Harald Schäfler (Bandscheibenvorfall) muss passen. Bei Martin Miklik (Virusinfektion) und Goalie Markus Hätinen (Muskelfaserriss im Oberschenkel) ist ein Mitwirken am Sonntag zumindest fraglich. „Ravensburg ist Favorit, aber wir werden dem EVR das Leben so schwer wie möglich machen. Auswärts tun wir uns zurzeit leichter, weil wir defensiver agieren können. Wenn wir so auftreten wie in Garmisch, können wir punkten. Das wäre im Hinblick auf den sechsten Tabellenplatz ein großer Erfolg“, gibt sich Wilbert Duszenko kämpferisch. Dass seine Mannschaft weiß, wie der EVR zu schlagen ist, hat sie zuletzt Ende Dezember 2004 bewiesen. Im siebten Derby gelang den Blau-Gelben mit 7:3 endlich der erste Sieg, ein eindrucksvoller noch dazu. Die anderen Aufeinandertreffen der Saison 2004/05 entschied allerdings der EV Ravensburg für sich (3:2 n.V., 4:2). „Wir wollen versuchen, den Favoriten zu ärgern und die Serie auszugleichen“, sagt Wizards-Coach Wilbert Duszenko.



Das Heimspiel der Stuttgart Wizards gegen den EC Peiting steigt am kommenden Freitag, 28.01.2005, um 20.00 Uhr im Eissport-Zentrum Waldau in Stuttgart-Degerloch. Am Sonntag, 30.01.2005, sind die Blau-Gelben dann um 18.00 Uhr zu Gast beim EV Ravensburg.


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