Wizards: Wichtiger Sieg im ersten Meisterrunden-Heimspiel

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Die Stuttgart Wizards feierten am Dienstagabend den ersten Sieg im

zweiten Spiel der Meisterrunde der Eishockey-Oberliga. Gegen den EHC Klostersee

behielten die Schützlinge von Trainer Wilbert Duszenko in einem hart umkämpften

Spiel knapp mit 3:2 (1:0, 1:0, 1:2) die Oberhand und mussten nach einer

3:0-Führung in der Schlussphase noch gehörig zittern, ehe die drei Punkte unter

Dach und Fach waren. „Ich bin mit der Defensivleistung meiner Mannschaft

zufrieden, die es geschafft hat, den Sieg über die Zeit zu bringen. Wichtig

ist, dass wir nach der Auftaktniederlage in München gepunktet haben. Allerdings

hatten wir schon im ersten Drittel zahlreiche Chancen, das Match frühzeitig zu

entscheiden. Daraus hätten wir mehr machen müssen“, befand Duszenko nach der

Partie. Am kommenden Freitag (04.03.2005, 20.00 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau

Stuttgart) treffen die Zauberer, die derzeit auf dem dritten Tabellenplatz der

Gruppe B rangieren, vor heimischer Kulisse auf den Spitzenreiter Dresdner

Eislöwen. „Wir wollen versuchen, mit körperbetontem Spiel drei Punkte in

Stuttgart zu behalten“, zeigt sich Wilbert Duszenko vor dem Topspiel

kämpferisch.

Am Dienstagabend waren

die Wizards, bei denen Thorsten Fischer krankheitsbedingt passen musste und

Peter Westerkamp Grippe geschwächt ins Match ging, zu Beginn des Spiels von der

Anzahl der Torchancen her die klar tonangebende Mannschaft. Die Gäste aus

Grafing warteten zwar mit schnelleren und durchdachteren Angriffen auf, kamen

jedoch seltener vors Tor von Tyrone Garner als die Hausherren vor den Kasten

von Florian Hochhäuser. Bereits in der zweiten Spielminute tunnelte Jay Woodcroft

nach schöner Vorarbeit von Georg Hessel und Manuel Weibler den Keeper des EHC

Klostersee zum 1:0. In der Folgezeit erspielten sich die Stuttgarter Chance um

Chance, agierten jedoch im Abschluss stets zu überhastet oder fanden im gut

reagierenden Florian Hochhäuser im Gästetor ihren Meister. Statt also noch im

ersten Durchgang einen beruhigenden Vorsprung heraus zu schießen, was bei etwas

konsequenterer Chancenverwertung logische Folge gewesen wäre, sahen sich die

Hausherren immer wieder gefährlichen Kontern des EHCK gegenüber, bei denen

Tyrone Garner mehrmals in höchster Not klären musste, um den knappen Vorsprung

in die erste Drittelpause zu retten.

Die schien den Gästen

vom EHC Klostersee wesentlich besser bekommen zu sein als den Wizards, denn im zweiten

Drittel hatten die Stuttgarter den Faden verloren. Der EHC Klostersee konnte

nahezu ungehindert kombinieren, während die Zauberer zu passiv waren und kaum

einmal einen zwingenden Angriff starten konnten. So hatten sie es in erster

Linie dem stark aufspielenden Tyrone Garner zwischen den Pfosten zu verdanken, dass

die hauchdünne Führung weiter Bestand hatte. Die Stuttgarter Angriffe

resultierten meist aus Einzelaktionen, mit denen die Klosterseer Abwehr kaum

Probleme hatte. Dennoch gelang den Hausherren nach gut der Hälfte der Spielzeit

das wichtige 2:0. Im Nachsetzen beförderte der unermüdlich rackernde Kapitän

John Sicinski die Scheibe nach einem schönen Pass von Jay Woodcroft über die

Linie (32.). Mit diesem Resultat ging es auch in den Schlussabschnitt.

Dort hatten die

Wizards ihr Tief überwunden und sich wieder aufs Eishockey besonnen. Es

entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch mit zahlreichen hochkarätigen

Chancen für beide Mannschaften. Wie schon im ersten Drittel schafften es die Blau-Gelben

jedoch nicht, aus ihren Chancen entscheidend Kapital zu schlagen. So hieß es

für die Stuttgarter Fans unter den 580 Zuschauern auf der Waldau weiter zu

zittern. Dieser Zustand hielt auch an, als Marc Garthe in der 48. Minute das

3:0 erzielte. Die Wizards sahen diesen Treffer offensichtlich als

Vorentscheidung und nahmen nun das Tempo aus der Partie. Der EHC Klostersee,

der trotz des Rückstandes nie aufsteckte, bestrafte dies jedoch postwendend.

Nur gut eine Minute später erzielte Grafings Torjäger Petr Zajonc das 3:1

(49.). Beim schönsten Tor des Abends musste der im Slot vor Ty Garner postierte

Tscheche nach einem präzisen Pass von Thomas Mittermeier nur noch den Schläger

hinhalten, um die Scheibe halbhoch hinter Garner zu versenken. Der Kanadier hatte

dabei keine Abwehrchance. Die Gäste witterten nach dem Anschlusstor Morgenluft

und Stuttgart wurde zunehmend nervöser. Die Schützlinge von Trainer Wilbert

Duszenko konnten sich in der hektischen Schlussphase häufig nur noch mit

unerlaubten Weitschüssen vom Druck der Rot-Weißen befreien. Diese Strategie

ging bis zur 53. Minute auch auf. Dann fing Florian Saller einen missglückten Befreiungsschlag

ab und die Scheibe gelangte über Fabian Jaax zu Jürgen Köll, der Tyrone Garner

mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie keine Chance ließ. Die Gäste

warfen nun in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne, um den

Ausgleich zu erzwingen. Mit Glück und Geschick ließen die Wizards jedoch nichts

mehr anbrennen und brachten den wichtigen Sieg – vor allem Dank des starken

Tyrone Garner – über die Zeit.

So war Stuttgarts

Trainer Wilbert Duszenko auf der anschließenden Pressekonferenz in erster Linie

froh über die drei gewonnenen Punkte: „Es war sehr wichtig, dass wir heute –

nach der unglücklichen Niederlage in München – gewonnen haben. So sind wir

weiter dabei im Rennen um den vierten Platz. Meine Mannschaft hat eine gute

Defensivleistung geboten, Ty Garner war gut in Form und hat uns im Spiel

gehalten, wenn es nötig war. Schlüsselspieler war heute Manuel Weibler, der

einen hervorragenden Job gemacht hat und Petr Zajonc gut im Griff hatte. Wir

hatten allerdings schon im ersten Drittel eine Vielzahl an Chancen, aus denen

insbesondere die Kontingentspieler mehr hätten machen müssen“, so Duszenko.

Ludvik Kopecky, Coach

des EHC Klostersee, konstatierte ein enges Spiel: „Das Spiel war sehr

ausgeglichen. Man hat gesehen, dass uns nach dem freien Wochenende der Rhythmus

gefehlt hat. Im zweiten und dritten Drittel sind wir besser ins Spiel gekommen

und hätten das Match trotz des Ausfalls von Danny Beauregard beinahe noch

gedreht. Schade, dass es nicht gereicht hat, doch ich habe die Hoffnung, dass

wir schnell unseren Rhythmus finden und die Leistung der Hauptrunde wiederholen

können“, erklärte Kopecky.

Am Freitag (04.03.2005,

20.00 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) treffen die Wizards vor eigenem

Publikum auf die Dresdner Eislöwen, Hauptrundensieger der Oberliga Nord und

aktueller Spitzenreiter der Gruppe B. „Das wird für uns ein sehr schweres

Spiel, da Dresden eine sehr ausgeglichene Mannschaft mit zahlreichen

eingedeutschten Osteuropäern ist, die technisch beschlagen sind. Wir müssen

versuchen, dem Gegner mit körperbetontem Spiel den Schneid abzukaufen. Wir

glauben daran, drei Punkte holen zu können. Wenn jeder seinen Job macht und wir

lautstark unterstützt werden, ist das auch möglich. Das ist das einzige, was

zählt“, blickt Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko voraus.

Stuttgart Wizards –

EHC Klostersee 3:2 (1:0, 1:0, 1:2)

Tore: 1:0 (1:11) Jay

Woodcroft (Georg Hessel, Manuel Weibler), 2:0 (31:18) John Sicinski (Jay

Woodcroft), 3:0 (47:24) Marc Garthe (Andreas Klundt), 3:1 (48:43) Petr Zajonc

(Thomas Mittermeier), 3:2 (52:28) Jürgen Köll (Fabian Jaax, Florian Saller)

Strafminuten:

Stuttgart Wizards 6, EHC Klostersee 14

Zuschauer: 580


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