Wizards: Unnötige Niederlage zum Auftakt der Meisterrunde

Die Stuttgart Wizards sind mit
einer vermeidbaren Niederlage in die Meisterrunde der Eishockey-Oberliga
gestartet. Am Sonntagabend unterlagen die Württemberger beim EHC München
denkbar knapp mit 1:2 und scheiterten dabei vor allem an ihrer schwachen
Chancenverwertung. „Wir hätten das Spiel im zweiten Drittel drehen müssen.
Chancen hatten wir jedenfalls in ausreichender Zahl“, haderte Wizards-Trainer
Wilbert Duszenko nach der Partie. Der couragierte Auftritt der Zauberer in der
Bayernmetropole lässt den Coach jedoch optimistisch nach vorne blicken: „Gegen
den EHC Klostersee müssen wir unsere Chancen natürlich besser nutzen, um zu
punkten. Wir wollen die Zähler unbedingt in Stuttgart behalten, um Platz vier
nicht aus den Augen zu verlieren. Ich bin sicher, dass wir das schaffen, denn
die Mannschaft hat in München gute Ansätze gezeigt“, so Duszenko. Das Match
gegen das Überraschungsteam aus Grafing bei München steigt bereits am morgigen
Dienstag (01.03.2005, 20.00 Uhr) im Eissport-Zentrum Waldau in Stuttgart-Degerloch.
In einem über weite Strecken zerfahrenen Match in der
bayerischen Landeshauptstadt waren die Zauberer drei Drittel lang ebenbürtig,
leisteten sich aber einen individuellen Fehler zu viel. Zu Beginn hatte München
mehr vom Spiel und ging folgerichtig durch Beppi Eckmair in der fünften
Spielminute in Führung. Danach hielt Tyrone Garner die Zauberer im Spiel, ehe
John Sicinski mit einem sehenswerten Konter in Unterzahl für den Ausgleich
sorgte (17.).
Das zweite Drittel war ein offener Schlagabtausch, bei dem
es die Wizards versäumten, aus ihren Chancen entscheidend Kapital zu schlagen.
Stattdessen unterlief Marc Garthe in der 34. Spielminute ein fataler Fehler. In
Überzahl vertändelte der Routinier die Scheibe. Münchens Ron Newhook sagte Dankeschön,
bediente Tim Leahy und der Amerikaner ließ Tyrone Garner im Wizards-Tor keine
Chance. Von diesem Treffer erholten sich die Zauberer die gesamte Spielzeit
über nicht mehr.
Zwar hatten sie vor allem in den Schlussminuten etliche
hochkarätige Chancen, der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr gelingen; auch,
weil die Wizards im Powerplay häufig einen Pass zu viel spielten, statt ihr
Glück von der blauen Linie zu versuchen. Kurz vor Ende der Partie jubelten die
Blau-Gelben noch einmal: Jay Woodcroft überwand Münchens Torhüter Joey Vollmer
zum 2:2. Der Treffer wurde jedoch nicht anerkannt, da ein Münchner zuvor das
Gehäuse verschoben hatte.
So war die knappe Niederlage besiegelt und Stuttgarts
Trainer Wilbert Duszenko auf der Pressekonferenz restlos bedient: „So ein Spiel
dürfen wir in tausend Jahren nicht verlieren. Entweder gibt der Schiedsrichter
den Treffer oder zwei Minuten gegen München, aber er muss eine Entscheidung
treffen. Die Defensivleistung meines Teams war in Ordnung, aber von den
Routiniers kam zu wenig Zug zum Tor. Mit nur einem Treffer kann man in München
eben nicht gewinnen", meinte der 54-Jährige.
Münchens Trainer Georg
Kink war hingegen froh über drei Punkte, nachdem sein Team noch am Freitag bei
den Dresdner Eislöwen 1:4 verloren hatte: „Es war ein gutes Spiel von beiden
Mannschaften, sehr eng und intensiv. Wir hatten sehr viele Chancen, aber Ty
Garner hat wieder einmal überragend gespielt. Zudem hat uns vor allem der erste
Stuttgarter Block um John Sicinski viel Kopfzerbrechen bereitet, aber zum Glück
haben wir das Spiel für uns entschieden und die ersten Punkte der Meisterrunde
eingefahren“, atmete der Garmischer tief durch.
Genau dies – die
ersten Punkte einfahren – möchten die Wizards am morgigen Dienstag
(01.03.2005). Dann gastiert um 20.00 Uhr der EHC Klostersee auf der Stuttgarter
Waldau, der ein direkter Konkurrent um Platz vier sein dürfte. „Gegen den EHCK
mit seinen pfeilschnellen Stürmern müssen wir 60 Minuten lang hellwach sein und
sicher in der Defensive stehen. Es wird zwar sehr schwer, aber wir werden um
jeden Zentimeter Eis kämpfen, um die Punkte auf der Waldau behalten zu können“,
verspricht Wilbert Duszenko einen heißen Tanz.
EHC München –
Stuttgart Wizards 2:1 (1:1, 1:0, 0:0)
Tore: 1:0 (4:32) Beppi
Eckmair (Fabian von Schilcher, Tim Leahy), 1:1 (16:52) John Sicinski 4-5, 2:1
(33:20) Tim Leahy (Ron Newhook) 4-5
Strafminuten: München
6, Stuttgart 8
Zuschauer: 1.061