Wizards: Neu formierte Sturmreihen sollen am Wochenende Erfolge bringen
Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneDie jüngste Niederlage, als aus einer 5:3-Führung nach dem zweiten Durchgang gegen den EHC Klostersee noch ein 5:6 nach Verlängerung wurde, haben die Stuttgart Wizards rasch verarbeitet. „Dieses Ergebnis ist bitter, aber es wirft uns nicht um. Wir haben das Spiel ausführlich analysiert und im Training an unseren Fehlern gearbeitet. Nun schauen wir nach vorn und werden am Wochenende Vollgas geben, um die nötigen Punkte für die Meisterrunde einzufahren“, erklärt Wilbert Duszenko, der Trainer des Eishockey-Oberligisten. Am Freitag, 14.01.2005, empfangen die Blau-Gelben um 20.00 Uhr (Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) den TEV Miesbach, ehe sie zwei Tage später (Sonntag, 16.01.2005, 18.30 Uhr) als krasser Außenseiter nach Garmisch-Partenkirchen zum SC Riessersee reisen und dem Favoriten ein Bein stellen wollen. Neben konsequenter Defensivarbeit sollen auch die neu formierten, ausgeglichener besetzten Sturmreihen ihren Teil zum Erfolg der Württemberger beitragen.
Nachdem die Offensive der Wizards zuletzt leicht auszurechnen war und einige Akteure vom Schussglück verlassen schienen, setzt Trainer Wilbert Duszenko gegen Miesbach und Garmisch auf drei neu zusammengestellte Angriffsformationen, die sich bereits bewährt haben. So sorgte Torjäger Andreas Klundt schon zu Saisonbeginn an der Seite der beiden Kanadier John Sicinski und Jay Woodcroft für Furore und stand vor allem im Powerplay meist genau richtig. Im zweiten Sturm soll Routinier Marc Garthe die nötigen Impulse liefern und seine Nebenleute Georg Hessel und Manuel Weibler in Szene setzen. Weiblers Platz in der dritten Reihe übernimmt dafür Rechtsschütze Sebastian Buchwieser, der am Freitag voraussichtlich gemeinsam mit Michel Maaßen und Peter Westerkamp auf Torejagd gehen wird. „Durch die Umstellungen sind wir ausgeglichener besetzt und unberechenbarer. Ich hoffe auf eine Belebung des Angriffs und den nötigen Killerinstinkt vor dem Tor“, so der Schwetzinger.
Da den Wizards aber gerade im Match gegen den EHC Klostersee ihre offensive Spielweise, verbunden mit nachlässiger Abwehrarbeit, zum Verhängnis wurde, haben die Blau-Gelben auch hier den Hebel angesetzt. „Jeder Spieler muss bereit sein, durch konsequente Arbeit nach hinten seinen Teil zum Erfolg beizutragen, auch die Stürmer“, fordert Duszenko. Beim Training am Dienstagabend waren seine Schützlinge jedenfalls mit großem Einsatz bei der Sache, vor allem, als die Schulung des Zweikampfverhaltens auf der Tagesordnung stand. „Das ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Die Stimmung ist gut, alle ziehen mit“, berichtet Stuttgarts Coach, der seine Mannschaft für das Wochenende gut gerüstet sieht: „Ich bin sicher, dass mein Team die richtigen Lehren aus der Niederlage gegen Grafing gezogen hat und am Freitag die passende Reaktion zeigen wird, um gegen Miesbach drei Punkte in Stuttgart zu behalten. Dafür werden wir 60 Minuten lang kämpfen.“ Derweil gibt es Positives von Christian Lorch zu vermelden. Der Verteidiger, der sich Mitte Dezember im Spiel gegen Rosenheim einen Kieferbruch zugezogen hatte, befindet sich auf dem Weg der Besserung und trainiert bereits wieder mit dem Team. Wizards-Coach Wilbert Duszenko dämpft jedoch Hoffnungen auf eine allzu schnelle Rückkehr des zuverlässigen Abwehrspielers: „Sein Einsatz wäre bei unserer dünnen Verteidigerdecke zwar wünschenswert, aber viel zu riskant. Bis Christian wieder voll einsatzfähig ist, werden sicher noch drei Wochen vergehen.“
Obwohl damit eine wichtige Stütze der Hintermannschaft weiterhin fehlt, peilen die Blau-Gelben am Freitag natürlich einen Sieg gegen den TEV Miesbach an. Die Oberbayern, mit 29 Zählern derzeit Vorletzter der Oberliga Süd, hatten zuletzt ebenfalls mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und mussten am vergangenen Wochenende auf Bobby Davis (Schulterverletzung) und Derek Allan (Pferdekuss) verzichten. Ohne die beiden Topstürmer stand das Team von John Samanski, der Ende der 1980er-Jahre gemeinsam mit Dave Morrison das „Duo infernale“ des EV Stuttgart bildete, beim SC Riessersee auf verlorenem Posten und trat mit einer 0:7-Niederlage im Gepäck die Heimreise an. Die Rückkehr von Davis und Allan zum Wochenende ist zumindest denkbar, während in Werner Schäffler (Verdacht auf Bänderriss) ein weiterer TEV-Akteur vermutlich längerfristig ausfallen wird. Die Wizards sind trotzdem gewarnt und werden Miesbach nicht unterschätzen. „Der TEV ist ein sehr unangenehmer Gegner. Wir müssen 60 Minuten lang hellwach sein und geduldig spielen. Dass es schwer werden wird, beweist auch das erste Aufeinandertreffen in Miesbach, als wir 1:4 verloren“, fordert Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko eine konzentrierte Leistung über die gesamte Spielzeit. In den übrigen beiden Vergleichen behielten die Zauber indes jeweils die Oberhand: Auf der Waldau gelang ein knappes 4:3, während in Miesbach ein 3:1 zu Buche stand. „Am Freitag sollen drei weitere Punkte hinzukommen“, gibt sich Wilbert Duszenko kämpferisch.
Am Sonntag (16.01.2005, 18.30 Uhr) beim SC Riessersee dürften die Trauben für die Zauberer dann noch einmal ein Stück höher hängen. „Sicher sind wir nur Außenseiter, aber wir wollen versuchen, dem Favoriten ein Bein zu stellen“, meint der Trainer. Dass sein Team das Potential hat, auch technisch starke Mannschaften wie den von Georg Holzmann trainierten SCR zu schlagen, bewies es im November 2004, als auf der Waldau ein viel umjubeltes 5:3 gelang. Mit ähnlichen Mitteln wie damals wollen die Wizards auch heuer zum Erfolg kommen: Disziplin, Kampf um jeden Zentimeter Eis und engagiertes Zweikampfverhalten, um die Werdenfelser nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Dies wird freilich sehr schwer, verfügen sie doch in T.J. Guidarelli und Dave Noel-Bernier über das treffsicherste Angriffsduo der Liga. Zuletzt verstärkte sich der Traditionsclub von der Zugspitze zudem noch mit Stürmer Andy Pritchard. Der 37-jährige Deutsch-Kanadier, der seine aktive Laufbahn eigentlich schon beendet hatte, ging 2001/02 schon einmal für Garmisch auf Torejagd und konnte dabei in 54 Zweitligaspielen 65 Scorerpunkte für sich verbuchen. „Das macht es für uns noch schwerer“, meint Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko, „aber dennoch werden wir uns nicht verstecken und versuchen, eine Überraschung zu schaffen.“
Das Heimspiel der Wizards gegen den TEV Miesbach steigt am Freitag, 14.01.2005, im Eissport-Zentrum Waldau in Stuttgart-Degerloch. Spielbeginn ist um 20.00 Uhr. Am Sonntag, 16.01.2005, gastieren die Zauberer dann um 18.30 Uhr beim SC Riessersee.