Wizards in der Meisterrunde - Sieger im Fernduell

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Die Stuttgart Wizards haben ihr

Saisonziel erreicht und stehen als letzter Teilnehmer der Meisterrunde fest. Der

Eishockey-Oberligist aus Baden-Württembergs Hauptstadt verlor zwar am

Sonntagabend beim EHC Klostersee 2:3 (1:1, 0:1, 1:1), weil Hauptkonkurrent SC

Riessersee beim 2:7 gegen Füssen ebenfalls patzte, konnten die Schützlinge von

Trainer Wilbert Duszenko den sechsten Tabellenplatz der Gruppe Süd bis zum

Schluss der Vorrunde verteidigen. „Ich bin natürlich froh, dass wir unser

gestecktes Ziel erreicht haben, auch wenn wir es uns dabei immer wieder selbst

schwer machten. Heute haben beide Mannschaften ein gutes Spiel geboten. Im

ersten Durchgang war ich mit der taktischen Disziplin meines Teams zufrieden.

Als der erste Zwischenstand aus Garmisch durchgegeben wurde, haben einige

Spieler allerdings aufgehört, defensiv zu arbeiten und hatten nur noch ihr

eigenes Punktekonto im Blick, wie schon so oft in dieser Saison“, grantelte

der Schwetzinger und fügte hinzu: „Insgesamt bin ich zwar mit dem Erreichen

der Meisterrunde zufrieden, nicht aber mit meinen Leistungsträgern, die häufig

zu wenig nach hinten arbeiten. In den nächsten Spielen werden die Karten neu

gemischt und sie können sich für die neue Saison empfehlen“, so Duszenko. In

der am Freitag beginnenden Meisterrunde bekommen es die Wizards mit den Südvereinen

EHC Klostersee und EHC München sowie den Dresdner Eislöwen, Blue Lions Leipzig

und Hannover Indians aus der Nordost-Gruppe der Oberliga zu tun. Erster Gegner

ist am kommenden Freitag (25.02.2005, 20.00 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau

Stuttgart) auf heimischem Eis der EHC Klostersee, bevor es zwei Tage später

(27.02.2005, 18.30 Uhr) zum EHC München geht.

Am Sonntagabend erlebten die rund 620 Zuschauer in Grafing bei München,

darunter etwa 80 Stuttgarter Schlachtenbummler, eine rasante Partie zweier

Mannschaften, die mit vollem Einsatz zu Werke gingen. Stuttgart kämpfte bravourös,

während die Gastgeber immer wieder in spielerischer Hinsicht Akzente zu setzen

vermochten. Zunächst kam jedoch das Team aus der Schwabenmetropole zu den

besseren Chancen. Bereits in der ersten Minute hatte John Sicinski nach einem

Abpraller die Führung auf dem Schläger, der Kapitän war jedoch einen Schritt

zu langsam, um die Vorlage zu verwandeln.

Besser machte es im

direkten Gegenzug der EHC Klostersee, als Cori Sicorschi aus kurzer Distanz für

die Führung der Hausherren sorgte (2.). Davon zeigten sich die Wizards, die

unbedingt gewinnen mussten, um nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein,

allerdings nur wenig beeindruckt. In der fünften Spielminute – die

Blau-Gelben waren in Überzahl – fand Routinier Marc Garthe zunächst keine

Anspielstation, zog daraufhin selbst ab und ließ Grafings Torhüter Simon

Eitermoser mit einem strammen Schuss von der blauen Linie keine Chance.

Nun entwickelte

sich ein munterer Schlagabtausch, in dem der EHC Klostersee deutlich mehr vom

Spiel hatte. Die Rot-Weißen hebelten mit schnellen Spielzügen ein ums andere

Mal die Stuttgarter Hintermannschaft aus, die es in erster Line ihrem glänzend

aufgelegten Keeper Tyrone zu verdanken hatten, dass bis zur ersten Drittelpause

kein höherer Rückstand zu Buche stand.

Als nun zwischen den beiden Dritteln die ersten Ergebnisse aus

Garmisch-Partenkirchen zu Ungunsten des SCR gemeldet wurden – Füssen führte

zu diesem Zeitpunkt bereits mit 4:0 –, sorgte dies bei den Stuttgarter Fans für

großen Jubel, die Spieler der Wizards schien es allerdings zu verleiten, nun

das Tempo zu drosseln und sich auf Schützenhilfe zu verlassen. Jedenfalls war

der EHC Klostersee in den kommenden 20 Minuten das bessere Team, ohne sich

selbst voll zu verausgaben. Zwar kämpfen die Wizards ohne Unterlass, legten unbändigen

Willen an den Tag und kamen auch zu etlichen guten Chancen, doch die Gastgeber

waren immer einen Schritt schneller und hätten bei etwas besserer

Chancenverwertung ein deutlich höheres Ergebnis erzielen können als nur einen

Treffer Vorsprung durch Petr Zajonc (36.).

Im Schlussabschnitt hatten sich die Wizards wieder gefangen, gingen nun

konsequenter in die Zweikämpfe und wurden auch für ihr Engagement belohnt.

Nach einer knappen Dreiviertelstunde Spielzeit tippte Andreas Klundt die Scheibe

in Überzahl zum viel umjubelten Ausgleich ins Netz (45.). Nun entwickelte sich

eine rassige Partie mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, wobei die

Wizards allerdings aus besten Gelegenheiten erneut kein Kapital schlagen

konnten. Weil sich ein derartig großzügiger Umgang mit Chancen meistens rächt,

kassierten die Blau-Gelben knapp sechs Minuten vor Schluss den entscheidenden

Gegentreffer, der die Niederlage besiegelte. Erneut war es der wieselflinke Petr

Zajonc in Diensten des EHCK, der die Wizards mit seinem zweiten Tor auf die

Verliererstraße einbiegen ließ (55.). Weil sich in der Schlussphase die Kunde

von der Garmischer Niederlage rasch im Grafinger Eisoval verbreitete, war dies

jedoch nur noch Nebensache und die Stuttgarter Fans feierten gemeinsam mit den

Grafinger Anhängern lautstark den Einzug ihrer Teams in die Meisterrunde, wo

sie bereits am kommenden Freitag – dieses Mal in Stuttgart – erneut

aufeinander treffen.

So war denn auch Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko trotz der Niederlage

erleichtert: „Ich bin froh, dass wir es heuer – im Unterschied zum letzten

Jahr – in die Meisterrunde geschafft haben, auch wenn wir nicht aus eigener

Kraft einen Matchball verwandeln konnten, sondern auf Unterstützung des EV Füssen

angewiesen waren. Jetzt haben wir noch mindestens zehn Spiele, in denen die

Karten neu gemischt werden. Ich werde versuchen, alle Reserven der Mannschaft zu

mobilisieren, damit wir nach dem Erreichen des Saisonziels eine schöne Zugabe

haben. Nicht zufrieden war ich heute jedoch mit dem Auftreten meiner so

genannten Leistungsträger aus dem ersten Block, die die Defensivarbeit

wiederholt vernachlässigt haben. Sie haben nun – genau wie alle anderen

Spieler – die Chance, sich in den kommenden Partien für die neue Spielzeit zu

empfehlen“, gab der 54-Jährige zu Protokoll.

Ludvik Kopecky, Coach des EHC Klostersee, sprach seiner Mannschaft auf der

Pressekonferenz nach Spielende ein Lob für die gesamte Saisonleistung aus.

„Es ist Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben und es freut mich, dass wir

zum Abschluss der Vorrunde gewonnen haben. Stuttgart hat heute viel Druck

gemacht, aber wir haben gezeigt, dass wir Ausfälle kompensieren und Jeden

ersetzen können. Hinzu kommt, dass Petr Zajonc in dieser Liga kaum zu stoppen

ist. Er war sicher mit Spiel entscheidend. Ein großes Lob aber auch an

Stuttgarts Keeper Tyrone Garner, denn mit einem anderen Torhüter hätten die

Wizards möglicherweise noch ein paar Treffer mehr kassiert“, befand Kopecky.

Am kommenden Freitag (25.02.2005, 20.00 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart)

starten die Wizards vor heimischer Kulisse in die Meisterrunde, Gegner ist

erneut der EHC Klostersee. Am Sonntag (27.02.2005, 18.30 Uhr) reisen die Schützlinge

von Trainer Wilbert Duszenko dann zum EHC München. Außerdem bekommen sie es in

der Gruppe B mit den Dresdner Eislöwen, Blue Lions Leipzig und Hannover Indians

(alle Oberliga Nordost) zu tun, während sich in der Gruppe A die Heilbronner

Falken, BSC Preussen Berlin, Eisbären Juniors Berlin, Star Bulls Rosenheim, SC

Mittelrhein-Neuwied und der EV Ravensburg gegenüberstehen. Beide Gruppen

spielen zunächst eine Einfachrunde (10 Spiele) ohne Mitnahme der Punkte.

Anschließend kämpfen die besten Vier jeder Gruppe in den Play-offs um den

Aufstieg in die 2. Bundesliga, für die übrigen Mannschaften ist die Saison

beendet.

Der komplette Spielplan der Stuttgart Wizards steht ab Dienstag auf der

offiziellen Homepage im Internet unter http://www.stuttgart-wizards.de

zum Abruf bereit.

EHC Klostersee – Stuttgart Wizards 3:2 (1:1, 1:0, 1:1)

Tore: 1:0 (1:28)

Cori Sicorschi (Johannes Wieser, Stefan Rohm), 1:1 (4:58) Marc Garthe (Georg

Hessel, Christian Seeberger) 5-4, 2:1 (35:51) Petr Zajonc (Raymund Nickel, Danny

Beauregard), 2:2 (44:08) Andreas Klundt (John Sicinski, Jay Woodcroft) 5-4, 3:2

(54:23) Petr Zajonc (Thomas Mittermeier) 6-5

Strafminuten: EHC Klostersee 12, Stuttgart Wizards 8

Zuschauer: 619


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