Wizards holen drei wichtige Punkte

Drei im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga enorm wichtige Punkte haben die Stuttgart Wizards am Freitagabend eingefahren. Nach dem 3:1 (3:0, 0:1, 0:0) gegen den TEV Miesbach, das bereits im ersten Drittel gesichert wurde, verbessern sich die Schützlinge von Trainer Wilbert Duszenko auf Rang sechs. „Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben den Ausfall wichtiger Leistungsträger weggesteckt und standen gut in der Defensive. So sind wir auch in Füssen nicht chancenlos“, sagt der Übungsleiter vor dem Auftritt beim Altmeister EV Füssen am Sonntag (15. Februar, 18 Uhr). Vor 657 Zuschauern auf der heimischen Waldau legten die dezimierten Wizards – Marco Heinrichs und Christian Seeberger waren gesperrt, Georg Hessel fiel Grippe geschwächt aus – los wie die Feuerwehr und gingen bereits in der zweiten Spielminute in Führung. Peter Westerkamp flitzte auf dem Flügel durch, bediente den innen mitgelaufenen Marc Mundil und der hatte keine Mühe, zum wichtigen 1:0 einzuschießen (2.). Auch in der Folgezeit blieben die Wizards tonangebend, hatten allerdings auch etwas Glück, dass sich die Gäste aus Miesbach in diesem wichtigen Spiel – der Verlierer würde die rote Laterne übernehmen – im Abschluss äußerst harmlos präsentierten. Die Stuttgarter machten es besser. In der zwölften Spielminute traf Mike Hofstrand, dessen Formkurve zuletzt nach oben zeigte, im Powerplay zum 2:0, und nur 72 Sekunden später war es wiederum der Kanadier, dem das vorentscheidende 3:0 gelang (13.). In Unterzahl fing John Sicinski einen Miesbacher Aufbaupass ab, leitete den Puck weiter zum völlig frei stehenden Hofstrand und dieser gab Miesbachs Keeper Ivo Capek das Nachsehen. Im zweiten Drittel schlichen sich viele Nickligkeiten ein und bei den Wizards ging der Spielfluss verloren. Der TEV Miesbach brachte sich mit zahlreichen Fouls immer wieder selbst in Bedrängnis, die Wizards konnten aus den sich bietenden Überzahlsituationen aber kein weiteres Kapital schlagen. Überhaupt schienen beide Mannschaften im Mittelabschnitt eher mit dem Gegner denn mit Eishockeyspielen beschäftigt zu sein. So auch in der 26. Minute, als sich Wizards-Kapitän John Sicinski eine sehenswerte Boxeinlage mit Miesbachs Jiri Vitek lieferte und beide Akteure für insgesamt vier Minuten (2+2) auf die Strafbank mussten. Um die Situation nicht eskalieren zu lassen, verhängte der nicht immer souverän wirkende Hauptschiedsrichter nach einer an sich harmlosen Auseinandersetzung zwischen Stuttgarts Mike Bader und dem Miesbacher Alexander Jansen in der 31. Minute Spieldauerdisziplinarstrafen gegen beide Cracks. Trotz der aufkommenden Härte wurde im zweiten Abschnitt auch noch Eishockey gespielt. Nach 34 Minuten gelang Roman Slezak der Miesbacher Anschlusstreffer. In dieser Phase kamen die Gäste stärker auf und ihr zweiter Treffer lag in der Luft. Stuttgarts Torhüter Tyrone Garner hielt jedoch alle weiteren Miesbacher Versuche, die auf seinen Kasten kamen und verhinderte so ein Kippen des Spiels. Im letzten Durchgang fanden die Wizards wieder zu ihrer Linie und besannen sich auf ihre Stärken. Aus einer sicheren Defensive heraus hätten sie das Ergebnis noch deutlicher gestalten können. Doch auch ohne weitere Stuttgarter Treffer hatte Miesbach nicht mehr viel entgegen zu setzen und die Zauberer brachten den wichtigen und verdienten Erfolg vollends über die Zeit. So war Wilbert Duszenko, Trainer der Stuttgarter, nach Spielende denn auch sehr froh über die drei Punkte. „Wir standen heute unter Druck, deshalb war der Sieg ganz wichtig. Mit Georg Hessel, Marco Heinrichs, Christian Seeberger und ab Mitte des zweiten Drittels auch noch Mike Bader mussten wir vier wichtige Spieler ersetzen, das ist uns gut gelungen. Bis zum 3:0 haben wir gut gespielt, danach haben wir uns in Einzelaktionen verzettelt. Wir hätten uns im zweiten Drittel nicht auf die Nickligkeiten des Gegners einlassen dürfen. Erst im Schlussabschnitt haben wir uns wieder darauf besonnen, dass Eishockeyspiele in der Defensive gewonnen werden. Nach dem engen Spiel heute sollte auch der letzte meiner Spieler begriffen haben, dass in der Qualifikationsrunde, in der es darum geht, sich das Startrecht für die kommende Oberliga-Saison zu erspielen, Vollgas gegeben werden muss, um zu punkten“, so das Fazit des Übungsleiters. Ludvik Kopecky, Coach des TEV Miesbach, gab auf der Pressekonferenz zu Protokoll: „Ein Eishockeyspiel dauert 60 Minuten, wir haben heute nur 40 Minuten lang gespielt. Nach dem frühen Rückstand ist es immer schwer, ins Spiel zurück zu kommen. Trotzdem hat meine Mannschaft alles probiert und hat ab dem zweiten Drittel auch gekämpft. Uns fällt momentan das Tore schießen einfach unglaublich schwer, am Schluss waren wir zudem unkonzentriert“, meinte Kopecky. Tore: 1:0 (1:52) Marc Mundil (Peter Westerkamp), 2:0 (11:24) Mike Hofstrand (John Sicinski, Matt Holmes) 5-4, 3:0 (12:36) Mike Hofstrand (John Sicinski) 4-5, 3:1 (33:35) Roman Slezak (Jim Nagle) 5-4. Strafen: Stuttgart 20 + 5 + Spieldauer (Mike Bader), Miesbach 26 + 10 (Michael Waldschütz) + 5 + Spieldauer (Alexander Jansen). Zuschauer: 657.