Wizards erkämpfen Punkt gegen Spitzenreiter

Die Stuttgarter Waldau bleibt für die Spitzenreiter der Oberliga Südwest weiter ein schwieriges Pflaster. Zwar konnten die heimischen Wizards gestern nicht - wie zuvor die Essen und München - den EV Ravensburg von der Tabellenspitze stürzen. Doch beim 1:2 (1:1, 0:0, 0:0) nach Penaltyschießen behielten sie nach großem Kampf verdientermaßen zumindest einen Punkt in Stuttgart und zeigten sich gut gerüstet für das Duell beim Altmeister EV Füssen am morgigen Sonntag um 18 Uhr. Vor der Rekordkulisse von 1362 Zuschauern - darunter etwa 150 aus Oberschwaben - sahen sich die Wizards gleich zu Beginn großem Druck der Gäste gegenüber. Der EVR zeigte, dass er nicht von ungefähr die beste Auswärtsmannschaft der Liga ist und tauchte mit zahlreichen schnell vorgetragenen Angriffen ein ums andere Mal gefährlich vor dem Tor von Tyrone Garner auf. Der Hexer im Trikot der Wizards war aber stets hellwach und verhinderte mit zahlreichen Paraden einen frühen Rückstand. Nach rund zehn Minuten hatten die Wizards ihren Rhythmus gefunden, kamen besser ins Spiel und zu guten Chancen. Dennoch blieb der erste Treffer den Gästen vorbehalten. Todd Wetzel erzielte in der 16. Spielminute das 0:1. Die Hausherren erholten sich von diesem Tor jedoch recht schnell und antworteten auf die richtige Art: keine zwei Minuten nach dem Rückstand gelang Wizards-Youngster Tim Becker nach einer Vorlage von Mike Bader der viel umjubelte 1:1-Ausgleich (18.). In den folgenden vierzig Minuten sahen die Zuschauer ein Match auf hohem Niveau. Beide Teams hatten zahlreiche gute Gelegenheiten, das Spiel frühzeitig zu ihren Gunsten zu entscheiden, die Wizards lieferten den individuell besser besetzten Gästen einen großen Kampf und hielten die Partie offen. Die Torhüter - Tyrone Garner bei den Wizards und Waldemar Quapp im Trikot des EVR - hatten einen Sahnetag erwischt und waren nicht zu überwinden.
Die beste Möglichkeit, selbst den Siegtreffer zu erzielen, hatten die Wizards gegen Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Drittels. In diesen Phasen hatten die Schützlinge von Trainer Wilbert Duszenko jeweils zwei Mann mehr auf dem Eis. Die Wizards zogen ein gefährliches Powerplay auf, doch der Puck fand einfach nicht den Weg ins Ravensburger Tor. Bis auf einmal: Georg Hessel beförderte die Scheibe über Waldemar Quapps Schulterschutz ins Netz. Dem vermeintlichen Stuttgarter 2:1 versagte Hauptschiedsrichter Piechaczek allerdings die Anerkennung. Warum er vorher abgepfiffen hatte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Als Hessel den Treffer erzielte, war der Puck frei und spielbar - das Tor also regelkonform. Nach torloser Verlängerung musste der Sieger im Penaltyschießen gefunden werden. Hier hatten die abgeklärten Ravensburger das nötige Glück auf ihrer Seite. Dan Heilman und Alexander Rusch konnten Stuttgarts Torhüter Tyrone Garner, der nach einem in der Verlängerung erhaltenen Check des Gästestürmers Harald Schäfler etwas angeschlagen wirkte, überwinden. Auf Stuttgarter Seite bissen sich hingegen alle Akteure am Ravensburger Penalty-Killer Waldemar Quapp zwischen den Pfosten die Zähne aus, so dass der Spitzenreiter auch den Zusatzpunkt mit zurück nach Oberschwaben nahm. Entsprechend erleichtert war EVR-Coach Jiri Neubauer nach Spielende auf der Pressekonferenz: „Wir wussten, was uns hier erwartet. Stuttgart hat schon zwei Tabellenführer gestürzt, deswegen kamen wir mit großem Respekt hierher. Die Wizards haben ihre gute Form bestätigt und es uns sehr schwer gemacht. Beide Teams hätten das Spiel mit den Special-Teams entscheiden können, doch die Torhüter waren überragend. Glücklicherweise war unserer im Penaltyschießen etwas besser, deswegen bin ich froh über die zwei Punkte.“ Sein Stuttgarter Kollege Wilbert Duszenko gab zu Protokoll: „Glückwunsch an den EVR. Sie waren den entscheidenden Tick besser. Wir hatten selbst genügend Chancen, das Spiel zu gewinnen, haben diese aber nicht genutzt. So müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein. Ein großes Kompliment an mein Team, es hat gekämpft, nie aufgegeben und deswegen den Punkt vollauf verdient. Im Penaltyschießen hat uns leider das nötige Glück gefehlt. Jetzt wollen wir uns die fehlenden Punkte eben in Füssen holen.“ Tore: 0:1 (15:11) Todd Wetzel (Dan Heilman, Harald Schäfler), 1:1 (17:18) Tim Becker (Mike Bader), 1:2 (65:00) Alexander Rusch (entscheidender Penalty). Strafen: Stuttgart 16, Ravensburg 12. Zuschauer: 1362.