Wizards besiegen Selb - Steinle bleibt Hauptsponsor

Es war ein unterhaltsames Eishockey-Spiel, das 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0) nach Penaltyschießen der Stuttgart Wizards gegen die Selber Wölfe, mit dem die Zauberer ihre erste Oberliga-Saison auf Rang zwei der Relegationsrunde abschlossen und souverän den Klassenerhalt sicherten. Unter die rund 900 Zuschauer im Stuttgarter Eissport-Zentrum Waldau hatte sich auch Prominenz gemischt: Günther Oettinger, Fraktionsvorsitzender der CDU im baden-württembergischen Landtag, und Jürgen Zeeb, Fraktionschef der Freien Wähler im Stuttgarter Gemeinderat, zeigten sich vom Geschehen auf dem Eis und der Stimmung sehr angetan. Auf der Pressekonferenz nach Spielende war auch Wizards-Coach Wilbert Duszenko zufrieden: „Wir haben als Aufsteiger eine tolle Saison mit einem Sieg abgeschlossen und in der Relegationsrunde zu Hause insgesamt nur vier Punkte abgegeben. Die Mannschaft hat sich gut verkauft und wir schauen nun optimistisch nach vorn“, so der Übungsleiter. Einen wichtigen Schritt in die Zukunft haben die Wizards bereits getan. Nach dem Match gegen Selb gab Oliver Rupps, Geschäftsführer des Hauptsponsors Steinle logistic solutions, die Fortsetzung des Engagements in der kommenden Spielzeit bekannt. „Wir sind mit der Saison sehr zufrieden und wollen weiterhin unseren Beitrag leisten, das Stuttgarter Eishockey nach oben zu bringen“, so Rupps. Die rund 900 Zuschauer auf der Stuttgarter Waldau, darunter etwa 250 Wölfe-Fans, bekamen am Sonntagabend ein unterhaltsames Spiel mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten geboten. Im ersten Durchgang waren die Torhüter – sowohl Wizard Tyrone Garner als auch Selbs Kai Fischer – stets auf dem Posten, so dass es mit einem 0:0 in die erste Pause ging. Zu Beginn des zweiten Drittels verstärkten die Gäste aus Hochfranken den Druck und erspielten sich etliche hochkarätige Möglichkeiten. Die Defensive der Wizards ließ zunächst jedoch nichts anbrennen und machte selbst beste Chancen zunichte. In der 26. Minute war die Abwehr der Zauberer jedoch einen Moment unaufmerksam und Selbs Holger König stand völlig frei vor Tyrone Garner. Der Stürmer hatte keine Mühe, die Scheibe am verdutzten Stuttgarter Keeper vorbei zur Gästeführung in die Maschen zu befördern. Die Cracks um Kapitän John Sicinski ließen sich durch den Rückstand jedoch nicht aus dem Konzept bringen und warteten weiter geduldig auf ihre Chancen. Sie kamen gleich reihenweise zu besten Einschussmöglichkeiten, doch immer wieder stand Kai Fischer im Selber Tor im Weg. Nach 39 Minuten war jedoch auch der ehemalige DEL-Keeper erstmals geschlagen. Wizard Georg Hessel traf im Powerplay aus kurzer Distanz zum 1:1. Im Schlussdrittel wogte die Partie hin und her. Beide Mannschaften hatten zahlreiche Gelegenheiten, mit weiteren Toren die Entscheidung herbeizuführen. Dabei hatten die Wizards die zwingenderen Chancen, konnten diese aber nicht verwerten. In der 51. Minute wurde es hektisch auf der Stuttgarter Waldau. Selbs Dale Crombeen bekam nach einem eher harmlosen Foul, mit dem auch keine eindeutige Torchance vereitelt wurde, einen Penalty zugesprochen. Der kanadische Routinier in Diensten der Wölfe ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte die Gäste erneut in Front.
Die Wizards hatten jedoch abermals die richtige Antwort parat. Nur gut zwei Minuten nach dem Rückstand fälschte Georg Hessel in Überzahl einen Schuss von Jeff White für Kai Fischer unhaltbar zum 2:2 ab (53.). In der Schlussphase drückten die Wizards aufs Tempo und suchten nun die Entscheidung. Kurz vor Ende der Partie wurde John Sicinski, der alleine in Richtung Selber Tor marschierte, gefoult, der Schiedsrichter sprach den an sich fälligen Penalty jedoch nicht aus. Dennoch blieben die Wizards weiter am Drücker und hatten Sekunden vor Ende der Partie sogar die Chance auf drei Punkte, konnten die Scheibe jedoch nicht im leeren Tor unterbringen. In der anschließenden Verlängerung passierte nicht mehr viel. Die Entscheidung musste also im Penaltyschießen fallen, in dem die Wizards das bessere Ende für sich hatten. Mike Hofstrand schoss die Stuttgarter in Führung und John Sicinski machte den achten Sieg im neunten und letzten Heimspiel der Oberliga-Relegationsrunde perfekt. Auf der anschließenden Pressekonferenz zog Wizards-Coach Wilbert Duszenko ein positives Saisonfazit: „Das war heute ein schöner Abschluss einer erfolgreichen Spielzeit vor vielen Zuschauern. Wir haben uns als Aufsteiger sehr gut verkauft und in der Relegationsrunde die beste Heimbilanz aller Teams vorzuweisen. Schlüssel zum Erfolg gegen die Wölfe war unsere starke Defensive, die sich gegenüber dem Auftritt in Bayreuth deutlich verbessert zeigte. Wir sind mit dem ersten Oberliga-Jahr rundum zufrieden und schauen optimistisch nach vorn“, so der Übungsleiter. Zufrieden trotz der Niederlage war auch Selbs Trainer Douglas Kacharvich: „Das war ein tolles Spiel für die Zuschauer und Werbung fürs Eishockey. Die Fans sind heute voll auf ihre Kosten gekommen. Beide Teams hatten zahlreiche Chancen und beide Torhüter waren sehr gut. Im Penaltyschießen hatten die Wizards das bessere Ende für sich und der Sieg geht in Ordnung. Dieses Match war auf alle Fälle ein schöner Saisonabschluss“, meinte der Kanadier. Inzwischen steht auch das Programm der Wizards-Saisonabschlussparty am kommenden Mittwoch, 24. März. Ab 20 Uhr werden Spieler und Fans die Oberliga-Spielzeit 2003/04 im Stuttgarter „Pflaumenbaum“ (Rotebühlstraße 155, S-Bahn Schwabstraße) ausklingen lassen. Dabei haben alle Fans freien Eintritt und bekommen zudem ein Gratis-Pflümli. Darüber hinaus werden ein Eishockey-Quiz, Versteigerungen handsignierter Schläger und noch einiges mehr geboten. Tore: 0:1 (25:54) Holger König (Stephan Trolda, Andreas Pufal), 1:1 (38:55) Georg Hessel (John Sicinski, Matt Holmes) 5-4, 1:2 (50:10) Dale Crombeen (Penalty), 2:2 (52:17) Georg Hessel (Jeff White, John Sicinski) 5-4, 3:2 (65:00) John Sicinski (Entscheidender Penalty). Strafen: Stuttgart 8, Selb 22. Zuschauer: 894.