Wizards bauen beim Spitzenreiter auf Außenseiter-Chance
Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneDie Zeit der Endspiele geht weiter. Nach dem wichtigen 5:3-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten EC Peiting möchten die Stuttgart Wizards, derzeit Tabellenfünfter der Eishockey-Oberliga Süd, am Wochenende einen weiteren Schritt in Richtung Meisterrunde machen. Dabei stehen die Schützlinge von Trainer Wilbert Duszenko jedoch vor einer schweren Aufgabe, denn am kommenden Freitag (04.02.2005, 20.00 Uhr) müssen sie bei Klassenprimus EHC München antreten. Danach gibt es kurz Zeit zum Durchatmen, erst am Faschingsdienstag (08.02.2005, 20.00 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) geht es für die Blau-Gelben gegen den SC Riessersee wieder um Punkte.
„Wir sind in München sicher nur Außenseiter“, bremst Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko allzu hohe Erwartungen, schränkt aber ein: „Das waren wir im ersten Spiel dort auch.“ Zur Erinnerung: Im November 2004 entführten die Wizards mit einer taktisch disziplinierten und kämpferisch starken Leistung nach einem 4:3-Sieg drei Zähler aus dem Olympiapark und brachten dem Spitzenreiter die erste Heimniederlage in einem Oberliga-Pflichtspiel seit über sieben Monaten bei. Auf ein ähnliches Konzept setzt Duszenko auch am Freitag. „Wir wollen uns nicht verstecken, dürfen München aber auch nicht ins offene Messer laufen“, erklärt der 54-Jährige. Die Stuttgarter Abwehr wird also in besonderem Maße gefordert sein, zumal noch nicht klar ist, ob Stammtorhüter Tyrone Garner nach seinem Trommelfellriss ins Gehäuse zurückkehren kann. „Das entscheiden wir kurzfristig. Unser Backup Konstantin Bertet hat gegen Peiting jedoch eine tadellose Leistung abgeliefert, so dass ich ihn bedenkenlos bringen kann“, meint Duszenko. Zudem ging die Hintermannschaft im ersten Pflichtspiel des 25-jährigen Keepers seit 15 Monaten konsequenter zu Werke und war aufmerksamer, als mit Garner zwischen den Pfosten. „Genau so müssen wir in München auftreten. Diszipliniert und konsequent in den Zweikämpfen, um den EHC nicht ins Spiel kommen zu lassen“, fordert Duszenko. Bis auf den Langzeitverletzten Sebastian Buchwieser, für den die Saison nach einer Schulteroperation beendet ist, und den angeschlagenen Garner kann der Schwetzinger voraussichtlich seine Bestbesetzung ins Rennen schicken. Lediglich der Einsatz von Markus Wartosch (Grippe) ist fraglich.
Auch der EHC München hat derzeit mit Personalproblemen zu kämpfen: George Kink, Sohn von Trainer Georg Kink, fällt nach einem Schädelbruch noch auf unbestimmte Zeit aus, Verteidiger Alexander Wedl musste sein Comeback nach einem Fingerbruch zuletzt verschieben, während Andreas Attenberger von einem Kieferbruch außer Gefecht gesetzt wird. Darüber hinaus ist Sebastian Schwele nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe bei der jüngsten 0:3-Niederlage des Spitzenreiters beim EHC Klostersee gesperrt. „Trotzdem wird es sehr schwer für uns, aber wir möchten versuchen, zu punkten“, gibt sich Wilbert Duszenko kämpferisch. Seinen Wizards jedenfalls scheinen die Münchner zu liegen. Stuttgart behielt in bislang drei Vergleichen der Saison 2004/05 zwei Mal (4:2, 4:3) die Oberhand, lediglich zu Beginn der Runde setzten sich die favorisierten Isarstädter auf der Stuttgarter Waldau 4:2 durch. „Wir werden alles geben, um den EHC ein weiteres Mal zu ärgern“, so Wilbert Duszenko.