Wizards-Angreifer Klundt und Woodcroft Sieggaranten gegen Rosenheim

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Ein optimales Wochenende liegt hinter den Stuttgart Wizards. Nach dem 4:2 in Füssen behielt der Eishockey-Oberligist auch am Sonntagabend gegen die Star Bulls Rosenheim mit 5:2 (3:0, 2:2, 0:0) die Oberhand und holte die Maximalausbeute von sechs Punkten. Nachdem die Truppe von Trainer Wilbert Duszenko am ersten Saison-Wochenende noch ohne Punkt geblieben war, arbeitete sie sich inzwischen auf Rang vier der Süd-Gruppe vor. Gegen den ehemaligen DEL-Club aus Oberbayern boten die Wizards eine geschlossene Mannschaftsleistung, doch zwei Akteure drückten der Partie ihren besonderen Stempel auf: Neuzugang Jay Woodcroft von den Corpus Christi Ice Rays traf zwei Mal und bereitete ein weiteres Tor vor, während sein aus Kempten in die Schwabenmetropole gewechselter Sturmpartner Andreas Klundt den Puck drei Mal im Rosenheimer Kasten versenken konnte. „Ich bin zufrieden mit dem Auftreten des Teams und froh über die drei Punkte. Nach dem Rosenheimer Sieg über Ravensburg waren wir gewarnt und wussten, dass es kein einfaches Spiel werden würde. Wir haben bereits im ersten Drittel drei Treffer erzielt und außerdem insgesamt drei Mal in Überzahl getroffen. Das war sicher ein Schlüssel zum Sieg. Im Schlussabschnitt waren viele meiner Spieler allerdings zu sehr auf ihr Punktekonto bedacht und haben die Defensive vernachlässigt. Dieses Manko müssen wir noch abstellen, denn nächste Woche warten schwere Aufgaben auf uns“, warf Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko nach der Partie bereits einen Blick in die nahe Zukunft. Am kommenden Freitag, 01.10.2004, gastiert um 20.00 Uhr der Topfavorit EV Ravensburg im Stuttgarter Eissport-Zentrum Waldau, ehe die Württemberger am Tag der deutschen Einheit (03.10.2004, 18.00 Uhr) zum EC Peiting reisen.



Die 714 Zuschauer auf der Stuttgarter Waldau – darunter etwa 120 aus Rosenheim – mussten sich am Sonntagabend zunächst in Geduld üben. Da die Gäste im Stau standen, konnte die Partie erst eine dreiviertel Stunde später als geplant angepfiffen werden.

Die Verspätung steckten die Wizards offensichtlich besser weg als die Star Bulls, die nur ein eingeschränktes Aufwärmprogramm absolvieren konnten. Stuttgart war von Anfang an tonangebend. Die Blau-Gelben zeigten schöne Kombinationen und prüften Rosenheims Keeper Oliver Häusler, der nicht immer den sichersten Eindruck machte, gleich zu Beginn ein paar Mal, ohne ihn jedoch überwinden zu können.

Dies gelang den Hausherren erst in der siebten Spielminute, als Andreas Klundt die Scheibe zur 1:0-Führung in die Maschen beförderte. Der Treffer gab den Stuttgartern Sicherheit und sie bestimmten weiter das Spiel. Rosenheim schien die lange Busfahrt noch in den Knochen zu stecken, bis auf einzelne Entlastungsangriffe, bei denen sie stets am gut aufgelegten Tyrone Garner im Stuttgarter Tor scheiterten, war von den Star Bulls jedenfalls nicht viel zu sehen. Wesentlich spritziger präsentierten sich die Wizards, die aus ihren zahlreichen Chancen nun auch Kapital schlugen. Der Rosenheimer Andreas Paderhuber hatte gerade auf der Strafbank Platz genommen, als erneut Andreas Klundt nach 16 Minuten in Überzahl das 2:0 für die Wizards gelang. Die Zauberer hatten Spiel und Gegner nun gut im Griff und legten noch vor der ersten Pause einen weiteren Treffer nach: Jay Woodcroft erhöhte knapp eineinhalb Minuten vor der Sirene auf 3:0 (18.).

Im zweiten Drittel machten die Wizards da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten: beim Tore schießen. Gleich zu Beginn zogen sie ein gefälliges Powerplay auf, das Jay Woodcroft mit einem fulminanten Schlagschuss zum 4:0 erfolgreich abschloss (23.).

Damit war die Vorentscheidung zugunsten der Blau-Gelben gefallen, die nun etwas Tempo aus der Partie nahmen. Dadurch kamen die nie aufsteckenden Rosenheimer noch einmal auf und zu etlichen guten Chancen, die Tyrone Garner zunächst jedoch allesamt vereiteln konnte. Erst in der 30. Spielminute musste sich der Kanadier erstmals geschlagen geben, als Rosenheims Matthias Bergmann das 4:1 erzielte.

Die Wizards ließen sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen und hatten knapp drei Minuten später die richtige Antwort parat. Andreas Klundt schraubte das Ergebnis mit seinem dritten Treffer an diesem Abend – erneut in Überzahl – auf 5:1 und stellte damit den Vier-Tore-Abstand wieder her.

Die Freude bei den Blau-Gelben währte jedoch nicht lange, denn nur 76 Sekunden später fälschte Star Bulls-Angreifer Christoph Koziol einen Schlagschuss von Andreas Paderhuber für Tyrone Garner unhaltbar zum 5:2 ab. (34.).

Anschließend hatten die Wizards 90 Sekunden lang eine brenzlige Unterzahlsituation zu überstehen, als zwei Akteure zeitgleich auf der Strafbank saßen. Rosenheim zog dabei zwar ein gefährliches Powerplay auf, konnte Tyrone Garner jedoch kein weiteres Mal überwinden. So konnten die Wizards ihren Drei-Tore-Vorsprung mit in den letzten Durchgang nehmen.



Dort mobilisierte Rosenheim noch einmal alle Kräfte, um ins Spiel zurück zu kommen, während die Wizards nur das nötigste taten, um den Vorsprung zu verwalten. Sie gingen nicht immer entschlossen genug in die Zweikämpfe und ließen den Gästen somit zu viel Raum. Tyrone Garner im Tor der Württemberger musste immer wieder Kopf und Kragen riskieren, um den erneuten Anschlusstreffer der Oberbayern und damit ein mögliches Kippen des Spiels zu verhindern. Der 26-Jährige hielt sein Team mit etlichen „Big Saves“ jedoch weiter auf Siegeskurs und die Wizards brachten den aufgrund der starken ersten 20 Minuten verdienten Erfolg mit Geschick und dem Glück des Tüchtigen über die Zeit.



Nach Spielende freute sich Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko über drei weitere Zähler, monierte jedoch den Auftritt seiner Truppe im letzten Drittel: „Da hat jeder zu sehr auf sein eigenes Punktekonto geschielt und wollte selbst ein Tor schießen. So haben wir die Defensive vernachlässigt und Rosenheim zu viel Raum gelassen. Daran müssen wir noch arbeiten. Glücklicherweise hat uns Ty Garner in dieser Phase im Spiel gehalten. Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem Team und insbesondere mit dem Powerplay, in dem uns auch heute drei Treffer gelungen sind, nachdem wir auch in Füssen drei Mal erfolgreich waren“, so Duszenkos Statement auf der Pressekonferenz.

Ron Chyzowski, Trainer der Star Bulls aus Rosenheim, wollte seinem Team nach der Niederlage keinen Vorwurf machen: „Wir haben nie aufgesteckt und alles probiert. Die drei Tore im ersten Durchgang, als wir aufgrund der langen Fahrt noch nicht so spritzig waren, haben uns natürlich wehgetan, und auswärts ist es schwer, so einen Rückstand wettzumachen. Im zweiten und dritten Drittel haben wir gut gespielt und noch einmal alles versucht. Stuttgarts Keeper war heute jedoch in guter Verfassung und nur schwer zu bezwingen. Außerdem war Stuttgart im Kampf um die Scheibe meist bissiger als wir. Deswegen geht der Sieg der Wizards auch in Ordnung.“

Am kommenden Wochenende stehen die Stuttgarter erneut vor schweren Aufgaben. Am Freitag, 01.10.2004, erwarten sie um 20.00 Uhr den EV Ravensburg zum Derby, ehe am 03.10.2004, 18.00 Uhr, das Auswärtsmatch beim EC Peiting ansteht. „Ravensburg wird eine ganz harte Nuss. Wir sind nur Außenseiter und müssen 60 Minuten Vollgas geben, um eine Chance zu haben. Wir werden uns aber nicht verstecken und versuchen, den Favoriten zu ärgern“, so Wizards-Coach Wilbert Duszenko, der hinzufügt: „Auch in Peiting gibt es nichts geschenkt. Der ECP hat eine starke Mannschaft und das wird sicher ein heißer Tanz. Natürlich werden wir alles daran setzen, das bessere Ende für uns zu haben.“

Unterdessen steht für die Wizards demnächst ein wichtiger Termin auf dem derzeit in Stuttgart stattfindenden 159. Cannstatter Volksfest an. In Kooperation mit den Premium-Partnern Stuttgarter Hofbräu und Grandl’s Festbetriebe wird das Team von Trainer Wilbert Duszenko am Montag, 04.10.2004, ab 17 Uhr im Grandl-Zelt der Öffentlichkeit präsentiert, und dabei kommen natürlich alle Eishockey-Fans und Interessierten auf ihre Kosten.



So spendieren Hofbräu und Grandl jedem Wizards-Anhänger, der an diesem Abend seine Dauerkarte vorzeigt, eine Maß Volksfestbier. Auch wer nicht im Besitz eines Saisontickets ist, kann von diesem Angebot profitieren: Dazu einfach direkt im Zelt eine Eintrittskarte für eines der drei nachfolgenden Wizards-Heimspiele im Eissport-Zentrum Waldau gegen die Heilbronner Falken, (10.10.2004, 18.45 Uhr), den EHC Klostersee (15.10.2004, 20.00 Uhr) oder TEV Miesbach (24.10.2004, 18.45 Uhr) kaufen, und schon ist der Liter Gerstensaft gesichert.

Um die Veranstaltung planen zu können, bittet die Stuttgart Wizards Eishockey GmbH alle Fans und Interessierten, die an diesem Abend in Grandl’s Festzelt teilnehmen möchten, um Anmeldung (unter Angabe des vollständigen Namens, der Personenzahl und einer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer) bis zum 01.102004 per Mail an [email protected].



Stuttgart Wizards – Star Bulls Rosenheim 5:2 (3:0, 2:2, 0:0)

Tore:
1:0 (6:56) Andreas Klundt (Jeff White, John Sicinski), 2:0 (15:47) Andreas Klundt (Jay Woodcroft, Peter Westerkamp) 5-4, 3:0 (18:33) Jay Woodcroft (Chris Norqual, John Sicinski), 4:0 (22:31) Jay Woodcroft (Jeff White, Peter Westerkamp) 5-4, 4:1 (29:00) Matthias Bergmann (Raimond Hilger), 5:1 (32:26) Andreas Klundt (Jeff White, John Sicinski) 5-4, 5:2 (33:42) Christoph Koziol (Andreas Paderhuber, Raimond Hilger)


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