Wilbert Duszenko: „Wir leben noch“

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Wilbert Duszenko, Trainer der Stuttgart Wizards, fiel am Freitagabend ein Stein vom Herzen. In einem packenden Spiel hatten seine Schützlinge den EHC München 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) niedergerungen und sich wieder auf den fünften Rang vorgearbeitet, der zum Einzug in die Meisterrunde berechtigt. „Wir leben noch. Nun müssen wir allerdings nachlegen und auch auswärts punkten, um tatsächlich in Reichweite der Meisterrunde kommen zu können“, sagt der Übungsleiter vor der schweren Partie am morgigen Sonntag (4. Januar, 18.30 Uhr) beim TEV Miesbach.

Nach der überraschenden Heimniederlage gegen Peiting hatten die Wizards am Freitag auf der heimischen Waldau etwas gut zu machen, und entsprechend motiviert gingen sie vor knapp 1000 Zuschauern zu Werke. Die Partie wurde im übrigen sehr fair geführt, es gab insgesamt nur vier Strafminuten und keine einzige Strafzeit gegen Stuttgart.

Engagiert in den Zweikämpfen, kompromisslos in der Defensive – das war das Rezept, mit dem die Zauberer gegen die technisch beschlagenen und spielstarken Gäste aus München zum Erfolg kommen wollten. Die Taktik ging im ersten Spielabschnitt voll auf. Der EHC München wurde früh gestört und kam nur selten voll zur Entfaltung. Dennoch hatten die Gäste von der Isar im gesamten ersten Drittel mehr Tormöglichkeiten, die der gut aufgelegte Tyrone Garner im Stuttgarter Gehäuse aber allesamt parieren konnte.

Auch die Wizards fanden bei ihren wenigen Torchancen in Münchens Keeper Patrick Koslow ihren Meister, so dass es ohne Tore in die erste Pause ging.

Auch im Mitteldrittel hielten sich die Wizards streng an die von Coach Duszenko ausgegebene Defensivtaktik, machten die Räume eng und warteten geduldig auf ihre Chancen. Auch der EHC München setzte auf eine stabile Deckung, um dann mit schnellen Angriffen zum Erfolg zu kommen. Rund eine halbe Stunde lang neutralisierten sich beide Mannschaften auf diese Weise und waren gleichwertig, da sich auch beide Torhüter wiederholt auszeichnen konnten.

Nach gut der Hälfte des Spiels übernahmen die Wizards, die insgesamt entschlossener wirkten als die Gäste von der Isar, dann die Initiative und kamen mit zwei, drei schnell vorgetragenen Angriffen zu einigen Führungschancen.

In der 34. Minute gelang Gabriel Gaube mit seinem ersten Saisontreffer nach einem schönen Spielzug über Mike Bader und Georg Hessel das vielumjubelte 1:0.

Nach der Führung arbeiteten die Wizards konzentriert weiter. München war spielerisch zwar das bessere Team, doch die Wizards hielten dagegen und überzeugten mit Einsatz und köperbetontem Spiel. Lohn war die 1:0-Führung nach 40 Minuten.

Im Schlussabschnitt kam der EHC München besser ins Spiel, drückte nun aufs Tempo und versuchte seine technische Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. Allerdings gingen die Gäste aus Bayern mit ihren Chancen ähnlich fahrlässig um wie die Wizards. Kam der EHCM gefährlich vors Stuttgarter Tor, agierten die Isarstädter im Abschluss meist zu hektisch oder aber ein Mann stand im Weg: Tyrone Garner. Der 25-jährige Kanadier im Gehäuse der Wizards hielt mehrere „Unhaltbare“ und brachte Münchens Angreifer mit zahlreichen Glanzparaden zur Verzweiflung.

Auf der anderen Seite machten es die Wizards besser. Gut zehn Minuten vor Ende der Partie sorgte Kapitän John Sicinski mit einem sehenswerten Rückhandtreffer zum 2:0 für Durchatmen bei den Wizards und ihren Fans und die endgültige Entscheidung (50.).

In der Schlussphase warf München noch einmal alles nach vorne und drängte auf den Ausgleich. Die einsatzfreudigen Wizards brachten den verdienten Sieg aber mit vereinten Kräften über die Zeit, zumal Tyrone Garner an diesem Abend unüberwindbar war und bereits zum fünften Mal in dieser Oberliga-Saison ohne Gegentor blieb.

Froh über drei enorm wichtige Zähler auf der Habenseite war nach Spielende denn auch Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko: „Wir leben noch und sind weiter im Kampf um Platz fünf dabei. Heute hat jeder gewusst, worum es geht und alle haben ihren Job zu 100 Prozent erledigt. Die Defensive war der Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir versucht hätten, gegen München mit spielerischen Mitteln zu bestehen, wären wir ins offene Messer gelaufen. Deswegen haben wir die Räume eng gemacht und geduldig auf unsere Chancen gewartet.“

Zufrieden war - trotz der Niederlage - auch Münchens Coach Michael Eibl: „Das Ergebnis ist zwar nicht wunschgemäß, doch das Spiel war in Ordnung. Vor allem spielerisch waren wir sehr stark. Wir haben uns eine Vielzahl an Chancen erarbeitet, die wir aber nicht nutzen konnten."

Tore: 1:0 (33:22) Gabriel Gaube (Mike Bader, Georg Hessel), 2:0 (49:22) John Sicinski (Andrej Jaufmann, Mike Hofstrand). Strafen: Stuttgart 0, München 4. Zuschauer: 980.


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