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Rote Laterne in Füssen gelassenDie Starbulls Rosenheim gewannen am Sonntagabend vor 2741 Zuschauern gegen die Joker vom ESV Kaufbeuren mit 7:4.
Wie schon beim ersten Aufeinandertreffen zwischen den Starbulls und den Jokers im Rosenheimer Kathrein-Stadion sahen die Zuschauer ein großartiges Eishockeyspiel, das fast alles beinhaltete, was dieser Sport zu bieten hat: Elf Treffer, Strafzeiten, Checks, Powerplays, Überzahltore und auch ein Unterzahltor.
Bereits nach 58 Sekunden musste mit Jordan Webb der erste Kaufbeurer auf die Strafbank, ihm folgte70 Sekunden später Mannschaftskamerad Bogdan Selea und die Starbulls kamen zu einem doppelten Überzahlspiel. Und hier ließen sie sich nicht mehrmals bitten, Ryan Fairbarn zog von der blauen Linie ab – ein fulminanter Schuss wie ein Strich und die Hausherren führten mit 1:0. Erst nach sechs Minuten kamen die Allgäuer erstmals vor das von Claus Dalpiaz gehütete SBR-Gehäuse, Fairbarn kassierte eine Strafzeit, die Kevin Saurette 43 Sekunden später nach Zuspiel von Daniel Schury zum Ausgleich nutzte.
Kurz vor Ablauf des nächsten Unterzahlspiels (Matthias Bergmann saß draußen) wurde Patrick Senger im Gesicht von einem Puck getroffen, konnte aber im Mittelabschnitt trotz einer Schwellung weiterspielen. Danach folgte eine kurze Schwächeperiode der Rosenheimer, die Kaufbeuren in der 14. und 16. Minute durch Saurette zur 3:1-Führung bestrafte – ein lupenreiner Hattrick für Saurette, an dem er jedoch nicht lange Freude haben sollte, denn die Grün-Weißen erholten sich schnell vom Rückstand und verkürzten durch Ron Newhook in der 19. Minute auf 2:3. Und 25 Sekunden vor Schluss bescherte Bergmann (unter gütiger Mithilfe vom gegnerischen Torhüter Leo Conti) mit dem 3:3 den heimischen Fans eine erfreuliche Drittelpause, in der sich die Nachwuchsmannschaften der Starbulls (von der Laufschule bis zum DNL-Team) mit ihrem Trainern auf dem Eis präsentierten.
Temporeich ging es auch im zweiten Drittel weiter, in dem Dominic Krabbat in der 24. Minute zunächst die Gäste mit 4:3 in Front brachte. Es dauerte allerdings keine zwei Minuten, da glichen die Rosenheimer schon wieder aus: Stephan Stiebinger bediente nach sehr schöner Vorarbeit Robin Hanselko, der nur noch die Kelle hinhalten musste und seinen ersten Saisontreffer erzielte. Zwei weitere Minuten später gab es eine Strafzeit gegen Kaufbeuren, die numerische Überlegenheit spielten die Starbulls sehr geduldig und so kam der Puck über Newhook und Dylan Stanley zu Simon Wenzel, der zum 5:4 einschoss. Diesen knappen Vorsprung retteten die Schützlinge von Franz Steer in die Kabine, obwohl sie mächtig Glück hatten, als Schury 30 Sekunden vor der Pause nur den Pfosten traf.
Die ersten zehn Minuten des Schlussabschnitts plätscherten eher vor sich hin, dann kam aber der große Auftritt von Newhook, der den Angriff mit einem herrlichen Treffer zum 6:4 abschloss. Nach einem überstandenen Unterzahlspiel (Martin Reichel saß in der Kühlbox) musste in der 56. Minute Newhook auf die Strafbank. Doch anstatt eines Kaufbeurer Treffers nutzte Anton Saal eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Allgäuer, die Scheibe kam zu Stanley, der gab zurck zu Saal, der mit dem 7:4 den Endstand fixierte. Somit kamen die Rosenheimer im vierten Vergleich der Saison mit Kaufbeuren zum vierten Sieg.
Trainerstimmen:
Marcus Bleicher (Kaufbeuren): Ich habe ein sehr gutes Eishockeyspiel gesehen. Wir begannen undiszipliniert, kassierten dumme Strafzeiten, die prompt bestraft wurden. Danach gingen wir auch in dieser Höhe verdient in Führung. Der Knackpunkt waren sicherlich die letzten 100 Sekunden des ersten Drittels, als wir zwei Gegentore kassierten. Das zweite Drittel war ausgeglichen, es stand 5:4 für Rosenheim, 30 Sekunden vor der Pause hatten wir Pech beim Pfostenschuss. Am Ende geht der Rosenheimer Sieg in Ordnung, denn mit sieben Gegentoren kann man beim Tabellenführer nicht gewinnen. Trotzdem geht ein Kompliment an meine Mannschaft, die gut gespielt hat.
Franz Steer (SBR): Bis auf die vier Gegentore bin ich sehr zufrieden. Da gingen wir zu locker in die Zweikämpfe. Wir haben super Eishockey gesehen, mit einer tollen Kulisse und toller Stimmung. Dieser Abend war Werbung für den Eishockeysport. Wir haben sehr gut nach vorne gearbeitet, hinten gibt es Defizite. Ich gehe davon aus, dass die Qualität der Mannschaft wieder besser wird, wenn Mathias Hart und Robert Schopf zurückkommen und Mondi Hilger eingreift.