Weibler neu – Sorgen ums Eisstadion

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Nach dem gestrigen Probetraining sowie einem Gespräch zwischen Alleingesellschafter Wolfgang Kurz mit Manuel Weibler sind sich beide Seiten über ein Engagement des Stürmers bis Saisonende einig geworden. Der Passantrag für den 26-Jährigen wurde bereits heute Vormittag abgeschickt, und sofern alles optimal verläuft, kann Weibler bereits am Wochenende für die Roten Teufel auflaufen. Der ehemalige Heilbronner überzeugte Fred Carroll („Er weiß, wo das Tor steht“) nach seinen zwei Probe-Trainingseinheiten, so dass gestern der Vertrag unterzeichnet werden konnte.

Weibler spielte zuletzt bei den Rhein-Neckar-Stars in der Aufstiegsrunde zur Oberliga, zuvor war er u.a. für Stuttgart und Klostersee in der Oberliga sowie Heilbronn in der zweiten Liga aktiv. Bereits vor vier Jahren gab es Kontakt zum 1,85 Meter großen und 87 Kilogramm schweren Stürmer, letztendlich hat es aber erst jetzt mit dem Engagement geklappt. Weibler wird aller Voraussicht nach der letzte Neuzugang der Hessen sein, so dass der jetzige Kader den Kampf um das Play-off-Heimrecht aufnehmen wird.

Nach der gestrigen Meldung über einen vorläufigen negativen Beschluss des Finanz- und Bauausschusses der Stadt Bad Nauheim bezüglich der Sanierung des Colonel-Knight-Stadions gab es eine Welle der Unterstützung in der Fangemeinde sowie bei den Bürgern der Kurstadt. Im Internetforum wurden spontan Gruppen gebildet, die sich z.B. per Facebook oder Wer kennt wen (innerhalb von wenigen Stunden sind es bereits über 1.100 Mitglieder in der neu angelegten Gruppe "Rettet das CKS") für das Heimspiel am kommenden Sonntag um 19 Uhr gegen Herne organsieren, um Flagge zu zeigen. Auch der Stammverein wird mit seinen aktiven Mitgliedern am Sonntag kommen, um in den Drittelpausen gemeinschaftlich für den Erhalt des Stadions zu demonstrieren. Immerhin würde man neben den Oberliga-Spielern auch den gut 200 aktiven Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern, Betreuern, Trainern etc. die Heimstätte entziehen, in der sie ihre Freizeit verbringen und sich teilweise sehr erfolgreich sportlich betätigen (Junioren, Jugend und Schüler spielen z.B. in der Bundesliga und sind somit neben der Profimannschaft deutschlandweit ein Werbeträger für die Kurstadt). Darüber hinaus gibt es mit den Ice Devils und den Tornados zwei weitere Vereine in Bad Nauheim, die ebenfalls mit ihren zahlreichen Aktiven von der aktuellen Situation betroffen sind. Aber nicht nur das Eishockey, der gesamte Eissport in Bad Nauheim ist gefährdet, somit werden auch die ebenfalls sehr erfolgreichen Eiskunstläufer des LSC sowie die Eisstockschützen „Eishoppers“ mit von der Partie sein.

Eine Befragung zufällig ausgewählter Personen in der Fußgängerzone durchgeführt von der Wetterauer Zeitung hat ergeben, dass so gut wie jeder für den Erhalt des Eissports in Bad Nauheim ist (eine Online-Umfrage ergibt derzeit 95% positive Antworten für den Erhalt des Stadions). Neben der über 60-jährigen Tradition ist auch das Argument des Stadions als Freizeiteinrichtung ein ganz hoch angesiedeltes, nachdem es in Hessen überhaupt nur fünf Eisstadien gibt. Sollte man das CKS schließen, müssten die Besucher, die oftmals von außerhalb nach Bad Nauheim kommen, ins benachbarte Frankfurt fahren, um ihrem Sport nachzugehen. Auch das Thema Arbeitsplätze wurde genannt, denn nicht nur die Profis der EC RT Bad Nauheim GmbH sind mit Arbeitverträgen ausgestattet und zahlen Steuern in Bad Nauheim, sondern auch die Gastronomie im Stadion sorgt für Umsatz und somit für Einnahmen für die Stadt. Ganz wichtig für alle ist aber natürlich das Aushängeschild überhaupt - die Profimannschaft der Roten Teufel. Mit derzeit 1.300 Zuschauern im Schnitt (gegen Herne waren es fast 2.000, in den Play-offs vergangene Saison kamen gegen Hannover 4.000 Fans) findet im CKS jede Woche das publikumsträchtigste Event in der Wetterau statt, was für zusätzliche Werbung - sowie aber natürlich auch für Umsätze in Bad Nauheim sorgt. Viele kommen nur in die Kurstadt wegen des Eishockeys, was bei einem Wegfall somit auch Besucherrückgänge sowie negatives Image für die Stadt nach sich ziehen würde. In den Interviews wurde zudem auch bemängelt, dass man an den Bürgern vorbei entscheide und z.B. Investitionen wie den Umbau des Südparks ohne Rücksprache durchführe, was aus der Sicht vieler rausgeworfenes Geld sei. Es klang auch durch, dass die Bürger sehr genau wissen, welche Fraktionen diese Entscheidungen treffen. Der Förderverein der Stadt hat bereits angekündigt, bei einem negativen Ausgang eventuell ein Bürgerbegehren als letztes Mittel durchführen zu lassen.

Die Stadionsituation ist vor den Kommunalwahlen nächstes Jahr natürlich auch ein Thema für die Medien, so hat Hitradio FFH in den Nachrichten bereits hierüber berichtet (den Mitschnitt inkl. eines Interviews mit Andreas Ortwein gibt es hier). Im Hessischen Rundfunk wird es heute ebenfalls einen Bericht geben, am Sonntag wird eventuell ein Kamerateam des HR zum Heimspiel kommen. Aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass alle Anhänger des Eisstadions dort als Einheit auftreten und ihre Meinung offen kundtun. Plakate, Banner, Spruchbänder etc. helfen darüber hinaus, diese Meinung visuell darzustellen. Zuvor soll es am Sonntagnachmittag einen Zug durch die Stadt geben, um die Bad Nauheimer Öffentlichkeit auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen. Details hierzu (Treffpunkt, Uhrzeit etc.) wird es an dieser Stelle noch geben.

Der wichtigste Termin ist dann am kommenden Donnerstag, 28. Januar, um 18.30 Uhr im Sportheim Bad Nauheim in der Hauptstraße 102. Dort findet die öffentliche Stadtparlamentssitzung statt, bei der endgültig über die Sanierung des Stadions entschieden wird. Zu diesem Termin haben sich die Fans bereits per Internet organisiert, um vor dem Sportheim zu demonstrieren. Über so gut wie alle Internetforen wurde um Unterstützung gebeten, die Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität ist überwältigend. Auch eine Online-Petition für den Erhalt des Stadions wurde ins Leben gerufen.

Es sind also bereits einige Aktionen gestartet worden, für weitere Ideen und Anregungen steht das Internetforum zur Verfügung. Es geht jetzt um den Erhalt des Eissports in der Kurstadt insgesamt, so dass alle Aktiven, Ehrenamtliche, Betreuer, Eltern, Vorstände, Helfer, Gönner, Sponsoren und Sympathisanten aufgerufen sind, für den Erhalt des Colonel-Knight-Stadions zu kämpfen. Ganz getreu dem Motto der laufenden Saison "Tradition und Zukunft". Dieses werden Geschäftsführer Andreas Ortwein und Alleingesellschafter Wolfgang Kurz Bad Nauheims Bürgermeister Bernd Witzel in einem kurzfristig anberaumten Gespräch am heutigen Nachmittag im Rathaus persönlich nochmal untermauern.


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