Wechselbad der Gefühle
Wechselbad der Gefühle Gegen den Tabellenführer wollten die Wölfe, bei denen Sevo nach seinem dritten Zehner gesperrt war, sofort das Heft in Hand nehmen. Dicke Möglichkeiten waren zugleich vorhanden. Hendrikson konnte aber dabei Thielschs Zuspiel nicht verwerten. Die Gäste kamen in Überzahl gefährlicher vor das Selber Gehäuse. Im zweiten Powerplay-Spiel nacheinander konnte schließlich Strobl den Führungstreffer erzielen. Selb antwortete knappe zwei Minuten später. Siegeris feuerte auf das Tor, Keeper Jenike wehrte noch ab, doch auf der linken Seite war Setzer zur Stelle und setzte den Puck zum Ausgleich in die Maschen. Anstatt in eigener Überzahl gleich nachzulegen, passierte ein folgenschwerer Abspielfehler, den die „Löwen“ umgehend zum 1:2 ausnützten. In der Folge bestimmte Bad Tölz weitgehend das Geschehen auf dem Eis. Mit flottem Tempo und gutem Stellungsspiel tauchten sie immer wieder gefährlich in der Selber Abwehrzone auf, erarbeiteten sich gegen die Szenen und erhöhten in der 17. Minute auf 1:3.
Drei nicht genutzte Überzahlspiele in Folge zu Beginn des zweiten Abschnitts wurden nicht genutzt, zu wenige machte Selb trotz aller Bemühungen aus seinen Möglichkeiten. Aus der zunehmenden Härte des Gegners wurde Lindlbauer auf Seiten der Löwen für sein Einsteigen gegen Sekera mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe bedacht. Und jetzt waren die Wölfe mehr als nur da. Bei einem schnellen Gegenzug bediente Lamich Heilman, der die Scheibe eiskalt verwertete. Der Treffer gab enormen Auftrieb. Weiter powerten die Hausherren kräftig nach vorne, erspielten sich Chance um Chance. Der Lohn dafür ließ nicht lange auf sich warten. Geburtstagskind Lamich wurde in der Mitte zuspielt, der nach langer Durstrecke zum Ausgleich traf. Die Halle glich schon jetzt einem Tollhaus. Dem ganzen wurde aber gleich noch eins drauf gesetzt. Einen mehr als perfekten Spielzug vollendete Waßmiller gar zur 4:3-Führung. Wie ausgewechselt schienen die VER-Cracks, die auch danach konzentriert ein Unterzahls piel über die Bühne brachten. Einzig bei eigenem Überzahl konnte Bad Tölz wieder einen gefährlichen Konter fahren. Kümpel klärte gegen Strobl aber souverän.
Im Schlussabschnitt war Selb dem Führungsausbau nahe dran. Sekera verfehlte aber knapp. Stattdessen musste wenig später der Ausgleich hingenommen werden. Bad Tölz gewann ein Bully vor dem Selber Kasten, Ehliz kam an die Scheibe und konnte diese mit platzierten Handgelenksschuss ins Tor setzen. Spannende Minuten mit teils sehendwerten Möglichkeiten folgten auf beiden Seiten.Die Wölfe gelang allerdings die erneute Führung nicht. Anders bei den Gästen. Als Michalek auf der Strafbank saß, wurde Sternkopf’s Schlittschuh am linken Pfosten stehend angeschossen und lenkte die Scheibe ins Tor. Da nach Ansicht des Referees keine direkte Kickbewegung vorlag, wurde der Treffer gewertet. Der VER setzte am Ende noch einmal alles auf eine Karte, wollte den Ausgleich erzwingen. Es klappte aber trotz aller Versuche in einer hektischen Schlussphase nichts mehr erfolgreiches. So blieb erneut die Erkenntnis, nach dem mäßigen Auftritt am Freitag in Deggendorf sich zwar klar gesteigert zu haben, man außerdem nahe dran war. Die Punkte kassierte aber erneut der Gegner.
Tore: 0:1 (7:02) Strobl (Fischhaber, Kolacny; 5-4), 1:1 (8:53) Setzer (Siegeris, Heilman), 1:2 (9:56) Hinterstocker (Urban, Andrä; 4-5), 1:3 (16:47) Urban (Fischhaber, Strobl), 2:3 (29:43) Heilman (Lamich, Schadewaldt; 5-4), 3:3 (31:18) Lamich (Schadewaldt, Sekera; 5-4), 4:3 (32:26) Waßmiller (Thielsch, Sekera; 5-4), 4:4 (43:33) Ehliz (urban, Sedlmayr), 4:5 (55:20) Sternkopf (Strobl, Mangold; 5-4). Strafen: Selb 14, Bad Tölz 10 + 5 + Spieldauer (Lindlbauer). Zuschauer: 1377.