Vermeintlich leichte Aufgaben
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzNach zuletzt vier schweren Spielen (Rostock, Leipzig, Hannover und Peiting), aus denen der EC Bad Nauheim beachtliche vier Punkte sammeln konnte, stehen an diesem Wochenende zwei vermeintlich leichtere Aufgaben auf dem Programm des Oberligisten. Am Freitag um 20 Uhr gastiert das Carroll-Team zunächst bei den Saale Bulls Halle, am Sonntag geben die Herner Crusaders erstmalig seit dem Regionalliga-Finale um 18:30 Uhr ihre Visitenkarte im Colonel-Knight-Stadion ab. Doch auch wenn beide Clubs in der Tabelle deutlich hinter den Hessen stehen, ist Vorsicht geboten. Die Sachsen-Anhälter fuhren zuletzt die maximale Punktausbeute von sechs Zählern am Wochenende ein, während der Aufsteiger sich unter der Woche von Trainer Krystian Sikorski trennte, und bekanntlich hat eine solche Maßnahme schon bei vielen Vereinen für neuen Schwung gesorgt.
Bei den Roten Teufeln sind bis auf Jan Barta (OP nach Mittelhandbruch, sechs bis acht Wochen Pause) alle Mann an Bord, so dass auch Kevin Lavallee nach abgesessener Strafe wieder in die erste Formation zurückkehren kann. Durch den langfristigen Ausfall von Barta sieht Fred Carroll dringend Nachholbedarf aufgrund des kleinen Kaders, und der Kanadier hat auch bereits einen konkreten Namen auf seiner Liste. Dieser soll vor allem die Defensive verstärken, so dass entweder Marco Ludwig oder Dennis Cardona in den Angriff wechseln könnten, nachdem beide ja gelernte Stürmer sind. „Einzig der finanzielle Aspekt hindert uns derzeit daran, einen weiteren Neuzugang zu verpflichten. Wir sind jedoch in Gesprächen mit Sponsoren, um den zusätzlichen finanziellen Bedarf zu sichern“, erklärt Alleingesellschafter Wolfgang Kurz. Für das anstehende Wochenende ist allerdings noch kein neues Gesicht zu erwarten, so dass aller Voraussicht nach Mario Willkom den Platz von Barta in der dritten Reihe einnehmen wird. Der kleine Stürmer bekam gegen Peiting durchgehend Eiszeit und dankte dies sodann mit der 1:0-Führung gegen die Bayern. Angesichts der aktuellen Tabellenkonstellation wären Punkte gegen die direkten Konkurrenten um einen Play-off-Platz doppelt wichtig, so dass man getrost von zwei „Sechs-Punkten-Spielen“ sprechen kann. Zwar haben die Hessen einigen Vorsprung auf die Rivalen, der jedoch mehr als schnell dahin sein – oder eben entsprechend ausgebaut werden – kann.