Verdienter Erfolg gegen Stuttgart
Rote Laterne in Füssen gelassenDie Starbulls Rosenheim gewannen am Freitagabend vor 1441 Zuschauern gegen die Stuttgart Wizards mit 6:1. Die Aufgabe war von der Papierform her vermeintlich leicht, auf dem Eis sieht oft vieles schwerer aus. So hatten die Starbulls gegen den Tabellenletzten, der nur mit 14 Feldspieler angereist war, über 40 Minuten mehr Probleme als erwartet. Vor allem die Chancenauswertung und Stuttgarts Keeper Konstantin Bertet waren bis zu einem Doppelschlag in der 47. und 49.Minute die größten Gegner der Rosenheimer. Nach 97 Sekunden sah allerdings noch alles nach einer eindeutigen Angelegenheit für die Gastgeber aus, denn Michael Fröhlich brachte seine Farben im Powerplay in Führung. Genau 97 Sekunden waren danach vergangen, da gelang Neuzugang Marcus Falkheden (bestritt sein erstes Spiel für die Schwaben) der Ausgleich. In der achten Minute sorgte Patrick Senger für etwas Beruhigung auf den Rängen des Kathrein-Stadions. Nach einem Schlagschuss von Gabriel Krüger konnte Bertet den Puck nicht festhalten, die Scheibe lag neben dem Gehäuse und Senger musste nur noch ins leere Tor einschieben. In der Folge erarbeiteten sich die Starbulls zahlreiche Chancen, doch meist scheiterten sie an Bertet, wie zum Beispiel in der 13.Minute Christoph Koziol. In der 16.Minute wurde das 3:1 wegen Torraumabseits nicht anerkannt. Kurz vor der Pause hatte Sebastian Buchwieser die Ausgleichsmöglichkeit, scheiterte aber an SBR-Keeper Danijel Kovacic.
Zu Beginn des zweiten Drittels überstanden die Rosenheimer eines von fünf Unterzahlspielen problemlos. Oftmals hatte man gar nicht den Eindruck, dass die Gäste mit einem Mann mehr auf dem Eis standen. In der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts musste Kovacic mehrmals in höchster Not retten. So zeigte er nach einem Schuss von Thomas Korte und dem Nachschuss von Anton Marsall in Minute 30 sein Können, in der 33.Minute vereitelte er ein Break durch Manuel Weibler, in der 36.Minute stand er in einer 2-1-Situation bei eigenem Überzahl Marsall und Maaßen gegenüber und reagierte glänzend. Wenige Sekunden später schlenzte Mondi Hilger die Scheibe zum 3:1 für die Grün-Weißen in die Maschen. Kurz darauf musste der Stuttgarter Brant Becker auf die Strafbank, wobei die Starbulls aus dieser numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen konnten. Mit Ablauf der Strafzeit landete in der 38.Minute ein Pass direkt bei dem aus der „Kühlbox“ zurückgekehrten Becker an der blauen Linie, den Alleingang des Wizards-Stürmers machte jedoch Kovacic zunichte.
Im Schlussabschnitt wirkten die 14 Schwaben gegen vier Rosenheimer Sturmreihen immer müder und die Hausherren entschieden die Begegnung. Ein Schlagschuss von Ronny Martin in der 47.Minute (im 5-3-Powerplay) brachte das 4:1 und Stephan Gottwald erhöhte nach genau 48 Minuten auf 5:1. Den Schlusspunkt setzte Mitch Pohl 33 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 6:1.
Bei der Wahl der Spieler des Tages tat sich die etwa 15-köpfige Jury diesmal sehr schwer. Die Entscheidung fiel letztlich auf Patrick Senger, der nicht nur ein Tor und ein Assist markierte, sondern auch wieder kämpferisch überzeugte. Bei den Wizards fiel die Wahl auf Thomas Korte.
Trainerstimmen:
Roger Weißschuh (Stuttgart Wizards): Wir konnten seit längerer Zeit zum ersten Mal mit fünf Verteidiger antreten. Vor ein paar Wochen mussten wir mit zwei etatmäßigen Verteidiger spielen. Für uns ist jedes Spiel gleich. Wir fahren hin und versuchen so lange wie möglich dagegenzuhalten. Es ist aber ein Kampf gegen Windmühlen, weil uns am Ende durch den kleinen Kader die Kraft ausgeht. Die Mannschaft motiviert sich allerdings selbst, da brauche ich als Trainer nicht viel zu sagen. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg für Rosenheim. Nächste Woche erwarten wir mit Ryan Thrussell einen neuen Verteidiger, der noch in Kanada auf seine Ausreise wartet. Jannik Joosten spielt seit ein paar Tagen nicht mehr für uns, Christian Schlesinger wird voraussichtlich am Sonntag sein letztes Spiel für Stuttgart machen.
Ron Chyzowski (SBR): Es war ein verdienter Sieg für uns. Die Erwartungen sind in solchen Spielen immer sehr hoch, aber die Tore müssen auch erst geschossen werden. Wir haben mit drei jungen Spielern und vier Reihen rotiert. Die Kombination mit den Alten und Jungen läuft sehr gut. Danijel Kovacic lieferte eine sehr solide Leistung ab und war da, wenn er gebraucht wurde.