Verdiente Niederlage gegen Schweinfurt - Schlittert REV in eine Krise?

Höchstadt  "Alligators" ohne Chance in BremerhavenHöchstadt "Alligators" ohne Chance in Bremerhaven
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Wer am gestrigen Abend auf verspätete sportliche Bescherung

gehofft hatte, der musste nach 60 Minuten enttäuscht das Eisstadion am Bremerhavener

Wilhelm Kaisen Platz verlassen. Zwar bekamen die Zuschauer eine kampfbetonte

Partie, aber auch eine in allen Belangen unterlegenen REV zu sehen, der am

Ende verdient mit 3:4 (1:2/1:1/1:1) die Segel streichen musste. Wie schon in

der Partie gegen den ERC Haßfurt wussten die Seestädter auch heute nicht zu

überzeugen. Schlechte Abwehrleistungen, miserables Pass- und Aufbauspiel

sowie mangelnde Laufbereitschaft führten dazu, dass die Hausherren 1953

erwartungsfrohen Zuschauern nur Magerkost zu bieten hatten.



Spielbeginn wieder einmal verschlafen

Das erste Drittel begann so, wie man es sich von Seiten des REV Bremerhaven

mit Sicherheit nicht gewünscht hatte. Schweinfurt spielte frech, aggressiv

und mit mächtig Druck auf das Tor der Hausherren. Die Abwehr der "Pinguine"

glich in diesen Minuten mehr einem Hühnerhof, als einer gut formierten

Defensive. Dies erkannten auch die Gäste aus dem Frankenland und setzten

innerhalb von 20 Sekunden zu Beginn des Spiel einen Doppelschlag, der durch

Wassmiller und Juhasz geführt, die Hausherren sichtlich schockte. Auch in

Folge war das Abwehrverhalten als mangelhaft zu bezeichnen. Zu oft wurde

hinter dem Tor unnötig mit der Scheibe gespielt und Pässe aus dem

Verteidigungsdrittel verfehlten er meist den Adressaten. Erst in der 5.

Minute durften die Hausherren die erste gute Gelegenheit für sich verbuchen,

als Jarkko Varvio nur den Pfosten traf. Eine Minute später hatte Fritz nach

Wrobel Zuspiel eine dicke Gelegenheit, doch Wilhelm zeigte sich auf Höhe

des Geschehens. Nach der ersten Strafzeit gegen die "Mighty Dogs" waren es

Varvio und Caudron, die zwar gute Chancen hatten, diese jedoch ebenfalls

nicht nutzen konnten. Glück für Wilhelm, als in der 15. Minute ein "Kuller"

von Ahrens fast den Weg ins Tor gefunden hätte. Erst in der 17. Minute

durften auch die Fans des REV Bremerhaven zum ersten Mal jubeln. Nachdem

Wassmiller für zwei Minuten auf der "Sünderbank" schmoren musste, war es

Alan Reader, der nach Zuspiel von Bronilla und Streu sich hervorragend

durchsetzte und den 1:2 Anschlußtreffer markieren konnte. Mit diesem

Resultat fuhren beide Mannschaften zur ersten Drittelpause, in der

Schweinfurt mit einer verdienten Führung den Pausentee genießen durfte.



Schweinfurt weiterhin die bessere Mannschaft

Der REV ging nach einer ausgiebigen Kabinentraining hoffnungsvoll und voller

Tatendrang aufs Eis, doch nach nur 18 Sekunden erhielten die Vorsätze der

Seestädter einen weiteren argen Dämpfer. Als alle Spieler zu weit aufgerückt

waren konnte Nemirowski völlig unbedrängt einen Pass annehmen und alleine zu

einem Break ansetzen. Keine Frage, ein Mann seiner Klasse krönte diesen mit

dem Treffer zum 1:3 aus Sicht der Hausherren. Das Spiel wurde nun zunehmend

verbissener geführt. Die Schweinfurter kämpften um jede Scheibe, wobei sie

oftmals die Grenzen des Erlaubten überschritten. Die Folge waren

Strafzeiten, die der REV aber selbt bei einer fast 180 Sekunden andauernden

5/3 Überzahl nicht nutzen konnte. Erst in der 32. Minute war es Dave Del

Monte, der REV noch immer in 5/4 Überzahl, der einen Pass von Streu und

Bronilla zum Anschlußtreffer nutzen konnte. Den Zuschauern wurde nun

abwechslungsreiches Eishockey geboten, wobei die Chancen auf beiden Seiten

verteilt blieben. Als in der 40. Minute Caudron eine 100%ige Chance nicht

zum Ausgleich nutzen konnte, musste der REV auch die zweiten Pause mit einem

zwar knappen, aber letztlich verdienten Rückstand antreten.

Beginn des Schlussabschnitts leitet Niederlage ein

Auch zu Beginn des Schlussabschnitts schienen sich die Seestädter erneut im

kollektiven Tiefschlaf zu befinden, denn anders wäre es nicht möglich

gewesen, dass Nemirovski erneut ohne Gegenwehr das 4:2 für seine "Mighty

Dogs" erzielen konnte. Kein Wunder, dass die mitgereisten 110 Fans der

Schweinfurter bei so einem Vorsprung in wahre Jubelgesänge ausbrachen. Wer

nun geglaubt hatte, der REV würde das Spiel noch einmal kippen können, der

sah sich zunächst getäuscht. Nach drei Strafzeiten gegen die "Pinguine"

durften diese froh sein, dass die auch weiterhin mächtig "auf die Tube"

drückenden Franken den Vorsprung nicht noch weiter ausbauen konnten. Erst in

der 57. Minute keimte nochmals Hoffnung, als Caudron auf Vorlage von Varvio

und Bronilla der Anschlusstreffer gelang. Trotz größter Bemühungen konnten

die Hausherren das Spiel jedoch nicht mehr aus dem Feuer reißen und mussten

am Ende mit einer verdienten Niederlage das Eis verlassen.

Tore:

0:1(2.) Wassmiller, Nemirovski, Dejdar; 0:2 (2.) Juhasz, Heindl,

Albrecht; 1:2 (17.) Reader, Streu, Bronilla REV 5/4 ÜZ; 1:3 (21.)

Nemirovski, Görlitz; 2:3 (32.) Del Monte Dave, Streu, Caudron REV 5/4 ÜZ;

2:4 (42.) Nemirovski; 3:4 (57.) Caudron, Varvio, Bronilla;

Zuschauer: 1953

Strafen: Bremerhaven: 14 Schweinfurt: 16


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