VER bekommt Brutalität des Abstiegskampfs bitter zu spüren

Den Beginn der dritten Play-off-Partie hatten sich die Wölfe und ihre Anhänger wahrlich anders vorgestellt. Nach gerade einmal 27 Sekunden musste man bereits den ersten Gegentreffer hinnehmen als Anderson ungehindert den Puck in die Maschen setzen konnte. In der Folge hatten die Hausherren weiter Probleme gegen einen aufmarschierenden und sich Chance um Chance erspielenden Gegner. Ausgerechnet mit dem ersten Unterzahl kam Selb allmählich besser ins Spiel, und startet hier Konterangriffe. Endlich komplett dauert es nicht lange zum Ausgleich. Perfekt von Lamich zugespielt war Hendrikson im Abschluss zum 1:1 ebenso souverän. Das Spiel gestaltete sich weitgehend ausgeglichen bei der beide Teams ihre Möglichkeiten suchten, herausspielten, bei den Keepern aber kein Vorbeikommen fanden. Darunter musste der VER allerdings auch zwei weitere Unterzahlspiele überstehen. Kurz vor der Pause hieß es schließlich erstmals Überzahl für Selb. Thielsch verfehlte hier nach Heilman-Pass nur haarscharf, so dass es mit einem Unentschieden in die Kabinen ging.
Auch im zweiten Abschnitt stellten die Gäste früh einen erneuten Vorsprung her. Völlig unerwartet traf Michl durch die Schoner von Torhüter Dirksen und ließ das Publikum jäh verstummen. Die Wölfe hatten Mühe, wieder heranzukommen. In Powerplay-Situation konnten zwar wenige Gelegenheiten verzeichnet werden. Letztendlich wirkte alles sehr schwerfällig und nicht zwingend genug. Dazu wurden mögliche brenzlige Szenen wegen fragwürdigen Torraumabseits abgepfiffen, so dass immer wieder von neuem aufgebaut werden musste. Die Wölfe verpassten es aber auch so, Treffer herauszuspielen. Besser machten es die Gäste nach 33 gespielten Minuten, die die Unsicherheit in der Selber Abwehrzone ausnützten und mit einem einfachen Zusammenspiel zum 1:2 abschließen konnten. Lamich versuchte da darauf mit einem Solo, vor dem gegnerischen Kasten wurde er allerdings abgedrängt. Was danach folgte kann nur mit einigen Fragezeichen beschrieben werden. Selbs kassierte mehrere (strittige) Strafen. Darunter: Matchstrafe für Sergej Waßmiller. Der Grund war ein „versuchter Schlittschuhtritt“, wenngleich diesen kein Zuschauer gesehen hatte. Die Fans forderten einen Spielabbruch. Natürlich ging es aber weiter und es folgte unter einem gellenden Pfeifkonzert bei 3 gegen 5 das 1:4.
Mit zwei Mann weniger auf dem Eis ging es auch ins Schlussdrittel. Selh hielt dem jedoch Stand. Nach vorne ging allerdings gegen die Defensive des Gegners auch recht wenig. Nur spärlich hatte der VER seine Chancen und schließlich fehlten Konsorada und Heilman auch noch das Glück im Abschluss. Erst in der 54. Minute der Hoffnungsschimmer. In Überzahl hämmerte Schneider die Scheibe zum 2:4 ins Netz. Mehr als für ein bisschen Spannung sorgte das nicht. Als Selb aufmachen musste , nutzte das Landsberg zum fünften Treffer und besiegelte damit endgültig den Sieg.
Damit lässt die Entscheidung noch weiter auf sich warten. Am Freitag gastieren die Wölfe um 20 Uhr beim EV Landsberg. Sollte dieses Match ebenso an Landsberg gehen, so kommt es am Sonntag in der Autowelt König Arena um 18 Uhr zum alles entscheidenden fünften Spiel im Kampf um den Klassenerhalt.
Tore: 0:1 (0:27) Anderson (Bacek), 1:1 (8:26) Hendrikson (Lamich), 1:2 (22:37) Michl (Anderson), 1:3 (33:00) Bigam (Barz), 1:4 (38:57) Meier (Barz (5-3), 2:4 (53:03) Schneider (Sekera, Lamich; 5-4), 2:5 (56:13) Waldhausen (Maaßen). Strafzeiten: Selb 23 + Matchstrafe (Waßmiller), Landsberg 12. Zuschauer: 1392.