VER beim Spitzenreiter

Besser kann die Stimmung innerhalb des Selber Eishockeyteams derzeit kaum sein. „Nach den zuletzt drei gewonnen Spielen in Folge ist bei uns das Selbstvertrauen um einiges gestiegen“, beschreibt Mannschaftskapitän Tim Schneider die Lage. Umso lockerer kann der mit elf Punkten aktuell auf Rang sechs platzierte VER in die nächsten Partien gehen. „Natürlich nicht zu locker“, mahnt Spielertrainer Cory Holden, der zwar zugibt, dass ein klein wenig Druck von der Mannschaft genommen ist, um befreiter aufspielen zu können. „Wir haben aber erst acht Spiele hinter uns. Die Saison ist noch sehr lang und da ist jeder einzelne Punkt wichtig“, führt er fort, zeigt sich aber stolz und zufrieden zugleich, dass man vor allem direkte Konkurrenten im Rennen um die vorderen acht Plätze geschlagen habe. Und das nicht irgendwie, sondern „mit einer sehr guten Einstellung, bei der wir unsere Tore auch zu wichtigen Zeitpunkten erzielt haben“, meint Holden. „Genau so müssen wir auch in die nächsten Spiele gehen: zu hundert Prozent konzentriert und bereit sein und vor allem diszipliniert“, lautet sein Rezept für die nächsten Erfolge.
Von der Papierform her hängen die Trauben im Spiel beim SC Riessersee sehr hoch. „Klar ist der Gegner der haushohe Favorit“, weiß Kapitän Tim Schneider, „wir fahren da aber garantiert nicht runter, um nicht auch da unsere Chancen zu suchen!“
Eindrucksvoll stehen die Werdenfelser, die im vergangenen Jahr noch in der zweiten Bundesliga dem Puck hinterher gejagt sind, in der Tabelle mit 21 Punkten und einem Torverhältnis von 38:18 ganz oben. Etliche Male lag die Mannschaft von Trainer Marcus Bleicher schon in einigen Duellen im Rückstand. Stets konnte aber spätestens im Schlussabschnitt zurückgeschlagen und der Sieg unter Dach und Fach gebracht werden. Aber: erstmals musste sich das Team am vergangenen Wochenende geschlagen geben. Ausgerechnet beim Schlusslicht Deggendorf verlor man, wenn auch erst nach Penaltyschießen. Davon erholten sich die Cracks recht schnell. Beim darauffolgenden 8:1 gegen Landsberg zeigten nicht nur die Top-Scorer Tim Regan, George Kink sowie die beiden Kontingentspieler Kyle Doyle und Scott Bartlett ihre Stärken. Somit sollte auch die 0:5-Niederlage im DEB-Pokal beim EC Peiting am Dienstag dieser Woche schnell abgehakt sein. „Wir sind in diesem Spiel der Außenseiter und wir werden gegen diesen starken Gegner wohl auch nur wenige Chancen bekommen, aber genau diese müssen wir eiskalt verwerten“, erklärt Schneider die Möglichkeiten.
Anders sieht es da im Heimspiel gegen den EV Landsberg aus. „Nach dem Auswärtssieg dort vor zwei Wochen könnte man meinen, dass es zuhause einfach sein könnte, wird es aber bestimmt nicht“, ist sich Cory Holden sicher, dass auch da eine schwere, unangenehme Aufgabe auf sein Team wartet. Die Lechstädter haben zwar die Spiele gegen die Favoriten Peiting und Riessersee zuletzt verloren. Dennoch wird das Team von Coach Dave Rich nichts unversucht lassen, um aus der Porzellanstadt die Punkt zu entführen. „In Landsberg haben wir deren Fehler ausgenutzt“, blickt Holden zurück. Die genannten Fehler können von der jungen Mannschaft allerdings ausbleiben, eine gute Defensivarbeit um die beiden Ausländer Ricky Helmbrecht und Nick Anderson den Wölfen das Leben schwer machen. „Wir wollen aber natürlich die Punkte aus diesem Spiel holen“, äußern sich Holden und Schneider unisono. Schließlich sei jeder Punkt gegen die direkten Konkurrenten von enormer Bedeutung und das Feld hinter dem VER will man weiter auf Distanz halten. Wenn möglich, soll der mit neun Treffern die Oberliga-Torschützenliste anführende Martin Lamich wieder mit von der Partie sein. Der Tscheche, der allein in Landsberg fünfmal den Puck in die Maschen versenkte, laboriert noch an einer Knieverletzung, die er sich im Heimspiel gegen Passau zugezogen hat. Erst am Donnerstag wird er erstmals wieder am Training teilnehmen. Ein Einsatz am Wochenende ist daher noch mehr als fraglich. Ebenso bei Dennis Thielsch, der eine Verletzung an der Hand hat. Fehlen am Freitag wird aus privaten Gründen jedenfalls Hannes Siegeris. Somit bleiben dem Trainer noch einige offene Fragen in Sachen Aufstellung. „Ich bin aber guter Zuversicht, dass wir weiter alles geben und unsere Punkte holen“, geht Holden nicht nur von einem heißen, sondern auch mit mindestens drei Punkten erfolgreichen Wochenende aus.