Unglückliche Niederlage in der Schlussphase - Falken verspielen 4:3-Führung
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamDen zahlreichen mitgereisten Fans aus Heilbronn bescherten die Falken
ein
Wechselbad der Gefühle. Führung, Rückstand, Führung, Niederlage – so
der
Spielverlauf in Kurzform. Durch den gleichzeitigen Sieg der Tölzer
Löwen über Freiburg sind die beiden Kontrahenten um Platz zwei nun
wieder punktgleich.
Es war ein Auftakt nach Maß für den HEC, der schon
nach 45 Sekunden durch
einen Schlagschuss von Caig in Führung ging.
Schiedsrichter Sicorschi hatte
frühzeitig zwei Spieler der Gastgeber auf
die Strafbank geschickt und Heilbronn die doppelte Überzahl ausgenutzt.
Anschließend musste Goalgetter Campbell nach einem Foul an Fischer unter
die Dusche, doch die folgenden fünf Minuten in Überzahl brachten die
Gäste sehr wenig zustande.
Aufgrund des andauernden Spiels in Unterzahl
hatten die Oberschwaben anfangs keine Torchancen, erst in der 10. Minute
tauchte man bei eigenem Powerplay gefährlich vor Ronny Glaser auf. Bei
ausgeglichener Mannschaftsstärke
entwickelte sich auch ein ausgeglichenes
Spiel auf gutem Niveau, in dem Ravensburg nach einem Bullygewinn im
Falken-Drittel den Ausgleich erzielte.
DelMonte setzte sich am Bullypunkt
durch, Bagu zog ab und traf in den Winkel. Doch Heilbronn schlug in der 17.
Minute zurück und kam nach einer Energieleistung von Weibler zur erneuten
Führung, bei der EVR-Keeper Lonscher keine glückliche Figur machte.
Auch
das zweite Drittel begann mit doppelter Überzahl für Heilbronn, doch
in
dieser Phase hätte von den Jungs von Rico Rossi viel mehr kommen müssen
– der fehlende Rhythmus nach zwei Wochen Spielpause machte sich
deutlich
bemerkbar. Im weiteren Verlauf des mittleren Abschnitts
neutralisierten sich
beide Teams, Torchancen blieben folgerichtig
Mangelware. Nun waren es die
Falken, die mehrere Male in Serie auf die
Strafbank wanderten, und in der 36. Minute war es Newhook, der einen
Schuss von Wedl in Überzahl zum 2:2-Ausgleich abfälschte.
Nachdem in den
zweiten 20 Minuten wenig passiert war, sollte es der
Schlussabschnitt dann so
richtig in sich haben und die Nerven der Fans strapazieren. Zunächst stand
das Spiel weiter auf des Messers Schneide, kein Team konnte sich
entscheidend in Szene setzen, es gab weiter nur wenige klare Torchancen.
Einer dieser Gelegenheiten nutzte in der 49. Minute Vogt per Backhander
zur erstmaligen Führung der Oberschwaben. Doch die Falken
schlugen nach
kurzer Zeit zurück – endlich einmal klappte das Powerplay, und
Heilbronn
schien sich durch einen Doppelschlag auf die Siegerstraße zu schießen.
Zunächst fuhren Caudron und Mauer eine 2-gegen-1-Situation,
Mauer stocherte nach JFC´s Querpass die Scheibe irgendwie über die Linie.
Kaum eine Minute später war es wieder Caig, der mit einem Schlagschuss
Lonscher bezwingen konnte. Doch die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt
und bliesen zur Schlussoffensive. Zunächst hatte schon Loth die
Riesenchance zum 4:4, dann war es wieder nach einem Bullygewinn im
Drittel der Falken, dass
Newhook frei zum Schuss kam und einen Abpraller zum
Ausgleich verwertete.
Der HEC war anschließend wieder im Powerplay und
bei 4-gegen-3 alles andere
als clever. Drei Stürmer verloren im
gegnerischen Drittel in der Ecke den Puck, der EVR konterte und Newhook
zum Dritten brachte die Scheibe drei Minuten vor Schluss zum vielumjubelten
Siegtreffer über die Linie.
Fazit: Eine ausgeglichene Partie, die die Falken
nach dem Spielverlauf nicht hätten verlieren müssen. Rico Rossi war
dementsprechend etwas unzufrieden
mit dem ein oder anderen
Leistungsträger, der besonders an den Gegentoren im letzten Drittel
seinen Anteil hatte, und kritisierte die schwache Bullybilanz. Auf der
Gegenseite kann auch das Statement von Schorsch Holzmann nicht unerwähnt
bleiben. Zunächst hatte der EVR-Coach ausgerechnet nach dem eigenen
Siegtor eine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen mehrerer obszöner Gesten
Richtung Schiedsrichter kassiert, dann legte er auf der Pressekonferenz nach.
„Wir haben auch gegen den Schiedsrichter gespielt. Das war vorsätzlich,
was heute gelaufen ist. Schon an seinem Laufstil sieht man, dass er keine
Eier in der Hose hat. Wenn er ein Mann wäre, wäre er hergekommen und wir
hätten das untereinander geregelt und ich ihm zwei Ohrfeigen gegeben. Das war
peinlich!“, so der in der Tat mehr als zweifelhafte Kommentar des
Eisenschorsch auf der Pressekonferenz. (SB)
Die Statistik in
Kurzform:
EV Ravensburg – Heilbronner Falken 5:4 (1:2, 1:0, 3:2)
Tore:
0:1
Caig 1. 5-3, 1:1 Bagu 13., 1:2 Weibler 17., 2:2 Newhook 36. 5-4, 3:2 Vogt
49., 3:3 Mauer 51. 6-4, 3:4 Caig 52. 5-4, 4:4 Newhook 56., 5:4 Newhook 58.
4-4
Strafminuten: Ravensburg 29 + 20 (Campbell) + 20 (Trainer Holzmann),
Heilbronn 22 + 10 (Schietzold)
Schiedsrichter: Sicorschi
Zuschauer:
3.050
SB