Überraschender Auswärtssieg in Gelsenkirchen

Gleich zwei Ausfälle hatte Trainer Klaus Feistl gegen den Tabellenführer zu beklagen. Nachdem bereits am Samstag der Ausfall von Miro Dvorak feststand, meldete sich am Spieltag auch noch Martin Rehthaler krank. Damit fehlten den Passau Black Hawks gegen die herausragenden Stürmer aus Herne gleich zwei Defensivverteidiger. Dennoch sorgte die Black Hawks Passau für eine Überraschung in der Oberliga uns gewannen bei den HEV Ruhrpott Crusaders in Gelsenkirchen mit 6:3 (1:1, 2:1, 3:1).
Von Beginn an konnten die Passauer mit dem Ligakrösus mithalten und gingen in der vierten Minute durch John Sicinski sogar in Führung. Lange konnten sich die Mannen um Kapitän Mike Muller auch der Angriffe der Crusaders erwehren, ehe diese das erste Powerplay nutzen konnten. Als Andi Popp wegen Stockschlags auf der Strafbank schmorte, war die Strafe schon beinahe abgelaufen als Mark Kosick doch noch den Ausgleich erzielte. Damit ging es mit einem 1:1 in die erste Pause. Nach der Pause dauerte es nicht lange bis Passau die zweite Strafe gegen sich bekam. Dieses Mal nahm Alexander Gantschnig auf der Bank Platz. Nur 13 Sekunden benötigte die Herner Powerplayformation diesmal ehe der Puck im Netz landete. Nach Zuspiel von Anton Bader erzielte Petr Mares die Führung für den Gastgeber.
Doch praktisch vom Bully weg schlugen die Black Hawks zurück. Alexander Feistl setzte sich durch und traf nur neun Sekunden nach Wiederbeginn zum Ausgleich. Und Passau legte nochmals nach. Knapp zwei Minuten später schlug wieder einmal die brandgefährliche erste Sturmreihe der Passauer zu. John Sicinkski verwndelte einen Michl-Pass zur erneuten Führung für seine Farben. Obwohl sich die Black Hawks in diesem Drittel noch einmal gegen die Überzahlformation der Kreuzritter erwehren mussten, konnte die Manschaft von Klaus Feistl die Führung mit in die zweite Pause nehmen. Auch im Schlussdrittel sahen die Schiedsrichter nur auf Passauer Seite Fouls. Thomas Vogl war in dem ansonsten fairen Spiel der nächste Leidtragende. Doch der Rest der Mannschaft kämpfte aufopferungsvoll und so konnte auch diese Unterzahl ohne Gegentreffer überstanden werden.
Als erstmals auch gegen den Gastgeber eine Strafe angezeigt wurde und Daniel Huber bereits für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis war, schlug Andi Popp zu und erhöhte auf 4:2 für Passau. Die Unsicherheit in der Mannschaft von Trainer Niklas Sundblad nach diesem Treffer nutzte der Passauer Topscorer John Sicinski für seinen dritten Treffer des Abends und die 5:2-Führung. Doch postwendend schlug Herne zurück. Wieder war es eine Strafe gegen Passau, die den Crusaders den Weg zum Anschlusstreffer ebnete. Jetzt mussten die Black Hawks kämpfen. Drei Minuten vor Spielende kassierten sie die nächste Strafe. Noch einmal zwei Minuten in Unterzahl überstehen. Doch dank des Einsatzes und einem Daniel Huber im Tor, der wieder eine herausragende Leistung zeigte, konnte auch diese kritische Situation gemeistert werden. Den emotionalen Höhepunkt setzte dann in der Schlussminute noch Alexander Popp, der mit seinem Treffer ins leere Tor den Kreuzrittern den Todesstoß versetzte. Damit feierten die Black Hawks ihren ersten Auswärtssieg seit dem ersten Spieltag ausgerechnet beim Topfavoriten aus dem Ruhrpott. „Die Mannschaft hat sich den Sieg heute verdient. Was die heute geleistet hat, hat mich auch taktisch begeistert. Eigentlich kann man heute keinen Spieler herausheben, sondern die verschworene Gemeinschaft, die die Jungs mittlerweile darstellen“, war selbst ein sonst eher kühler Klaus Feistl vom Sieg berauscht.
Tore: 0:1 (3:47) John Sicinski (Alexander Popp), 1:1 (16:29) Mark Kosick (Tom Fiedler, Shawn McNeil/5-4), 2:1 (24:42) Petr Mares (Anton Florian Bader, Mika Puhakka/5-4), 2:2 (24:52) Alexander Feistl, 2:3 (26:33) John Sicinski (Philipp Michl, Alexander Popp), 2:4 (50:42) Andreas Popp (Nikolaus Meier, Kevin Steiger/6-5), 2:5 (51:07) John Sicinski (Nikolaus Meier), 3:5 (52.45) Mark Kosick (Michael Hengen/5-4), 3:6 (59:47) Alexander Popp (Philipp Michl, John Sicinski/ENG). Strafen: Herne 0, Passau 12. Zuschauer: 681.