Tyrone Garner krönt starke Leistung in Peiting mit Shut-out

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Das Eis im Stadion des EC Peiting scheint sich für Tyrone Garner, Torhüter des Stuttgarter Eishockey-Oberligisten Wizards, zum guten Pflaster zu entwickeln. Bereits im Dezember 2003 gelang dem dunkelhäutigen Kanadier mit den Wizards im Oberland ein Spiel ohne Gegentor. Weil seine Vorderleute am Sonntagabend vier Treffer erzielten, während Garner einmal mehr nicht zu bezwingen war, kamen die Zauberer beim 4:0 (2:0, 1:0, 1:0) – übrigens dem gleichen Ergebnis wie im letzten Winter – zu einem wichtigen Sieg und haben damit die Vorgabe ihres Trainers Wilbert Duszenko, die am Freitagabend gegen Ravensburg verlorenen Punkte zurück zu holen, exakt umgesetzt. „Ich bin froh, dass wir drei Zähler aus Peiting mitnehmen konnten. Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben gut umgesetzt, geduldig auf ihre Chancen gewartet und Peiting nicht zu viel Raum gelassen. Zudem haben wir genau zum richtigen Zeitpunkt getroffen und Ty Garner hat uns mit etlichen Glanzparaden immer im Spiel gehalten“, freute sich der 53-Jährige, dessen Truppe sich inzwischen auf den dritten Tabellenplatz emporgearbeitet hat. Diese Position möchten die Zauberer mit Erfolgen beim ESV Hügelsheim (08.10.2004, 20.00 Uhr) und gegen die Heilbronner Falken (10.10.2004, 18.45 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) weiter festigen.



Die Partie am Sonntagabend in Peiting begann vor 516 Zuschauern recht zerfahren. Die Wizards störten die Hausherren früh im Spielaufbau und lauerten auf sich bietende Chancen. Solche hatte zunächst jedoch mehrfach der EC Peiting, der allerdings ein ums andere Mal am glänzend aufgelegten Tyrone Garner im Stuttgarter Tor scheiterte und selbst beste Möglichkeiten zur Führung ungenutzt ließ.

Zielstrebiger zeigten sich die Wizards, deren Geduld kurz vor Ende des ersten Abschnitts gleich in doppelter Hinsicht belohnt wurde. Zunächst gelang Jay Woodcroft das 1:0, ehe Peter Westerkamp den Puck 24 Sekunden später unter gütiger Mithilfe von ECP-Goalie Marc Dillmann, dem das Spielgerät unglücklich durch die Schoner gerutscht war, erneut in die Maschen beförderte (19./20.).


Trotz des Vorsprungs begannen die Württemberger den Mittelabschnitt fahrig und brachten die Gastgeber so wieder ins Spiel. Peiting erarbeitete sich innerhalb kürzester Zeit etliche hochkarätige Möglichkeiten zum Ausgleich und Stuttgarts Torhüter Tyrone Garner musste in dieser Phase mehrfach Kopf und Kragen riskieren, um den Anschlusstreffer und ein Kippen der Partie zugunsten der Elche zu verhindern.

Nach rund 25 Minuten hatten die Zauberer ihre Linie wieder gefunden und hielten Peiting nun geschickt in Schach. Die Gastgeber rannten verzweifelt gegen den Rückstand an. Stuttgart tat nicht mehr als nötig, kam noch zu einigen guten Chancen und Georg Hessel sorgte mit dem 3:0 – einem sehenswerten Schuss aus der Drehung unter die Latte – bereits nach 31 Minuten für die Vorentscheidung zugunsten der Wizards.


In den letzten 20 Minuten warf Peiting noch einmal alles nach vorne, um ins Spiel zurück zu kommen und entwickelte insbesondere in Überzahl enormen Druck. Die Wizards hatten jedoch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite und in Tyrone Garner einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten, so dass Peiting trotz großen Engagements kein Treffer mehr gelang. Jubeln durften stattdessen noch einmal die Wizards, die ohne die an der Schulter verletzten Manuel Weibler und Thorsten Fischer in die Partie gegangen waren. In der 52. Spielminute setzte Christian Seeberger mit einem satten Schuss von der blauen Linie den Schlusspunkt zum 4:0 – dem einzigen Überzahltreffer des Abends. Die Vorlage kam von Routinier Marc Garthe, der mit insgesamt zwei Assists aufsteigende Tendenz zeigte. Neben dem 38-Jährigen wusste auch Youngster Ron Horwath zu überzeugen, der Manuel Weibler im dritten Sturm vertrat und an der Seite von Michel Maaßen und Gabriel Gaube als unermüdlicher Arbeiter auf sich aufmerksam machte. Dafür erhielt der Angreifer aus dem Stuttgarter Nachwuchs vom Trainer ein Sonderlob erhielt: „Ron hat heute sehr gut gespielt“, meinte Wilbert Duszenko nach Spielende.



Nach dem wichtigen Erfolg war der Übungsleiter natürlich zufrieden: „Ich bin froh, dass wir aus Peiting drei Punkte mitnehmen konnten. Ich habe meiner Mannschaft eingeschärft, geduldig zu spielen und auf Fehler des Gegners zu warten. Die haben wir im ersten Drittel auch prompt zu Toren genutzt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs war für Peiting die Wende drin, weil wir zu offensiv agiert haben. Glücklicherweise hielt uns Ty Garner immer im Spiel. Wir haben immer zum richtigen Zeitpunkt getroffen und nach dem 3:0 wurde es für uns immer einfacher, das Spiel zu kontrollieren, so dass wir uns heute nicht selbst geschlagen haben wie noch gegen Ravensburg“, gab Duszenko auf der Pressekonferenz zu Protokoll.


Sein Peitinger Kollege Hans Schmaußer war angetan vom Kampfgeist seines Teams und machte ihm trotz der Niederlage keinen Vorwurf: „Wir haben schon schlechter gespielt und gewonnen. Heute haben wir gut gespielt und leider verloren. Im ersten Drittel haben sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert und wir haben Stuttgart durch individuelle Fehler zwei Tore geschenkt. Im zweiten Durchgang haben wir ordentlich Druck gemacht, aber im Gegensatz zu den Wizards, die einen überragenden Keeper hatten, nicht getroffen. Trotz des Rückstandes hat meine Mannschaft auch in den letzten 20 Minuten alles probiert und gekämpft. Deswegen kann ich ihr überhaupt keinen Vorwurf machen. Ty Garner war heute einfach nicht zu bezwingen.“



Die Wizards sind inzwischen auf Tabellenplatz drei geklettert und möchten sich am kommenden Wochenende bei den Spielen in Hügelsheim (08.10.2004, 20.00 Uhr) und vor heimischer Kulisse gegen die Heilbronner Falken (10.10.2004, 18.45 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) weiter von ihren Verfolgern absetzen. „Das sind sehr schwere Aufgaben. Wenn wir jedoch genauso engagiert und diszipliniert auftreten wie zuletzt, haben wir gute Chancen, zu punkten. Das ist unser erklärtes Ziel. Ich hoffe natürlich, dass uns unsere Fans bei diesem Vorhaben lautstark unterstützen“, blickt Wilbert Duszenko voraus. In Hügelsheim dürfte lautstarke Anfeuerung indes garantiert sein. Nach derzeitigem Stand der Dinge werden die Blau-Gelben von einem Fanbus begleitet. Hinzu kommen etliche Anhänger, die mit dem eigenen Auto anreisen und alles daran setzen werden, den Auftritt im Badischen zum Heimspiel werden zu lassen.



Am kommenden Freitag, 08.10.2004, 20.00 Uhr, reisen die Wizards zum Aufsteiger ESV Hügelsheim, ehe am Sonntag, 10.10.2004, 18.45 Uhr, die Heilbronner Falken zu Gast auf der Stuttgarter Waldau sind.



EC Peiting – Stuttgart Wizards 0:4 (0:2, 0:1, 0:1)

Tore: 0:1 (18:49) Jay Woodcroft (John Sicinski), 0:2 (19:13) Peter Westerkamp, 0:3 (30:27) Georg Hessel (Marc Garthe, Christian Seeberger), 0:4 (51:56) Christian Seeberger (Marc Garthe, Michel Maaßen) 5-4


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