Trotzreaktion gegen Klostersee: Wizards gewinnen 4:2

Nach der Freitag-Niederlage in Haßfurt zeigten die Cracks der Stuttgart Wizards am Sonntagabend die von Trainer Wilbert Duszenko geforderte Trotzreaktion und kehrten mit einem 4:2 (1:0, 2:2, 1:0) gegen den EHC Klostersee in der Abstiegsrunde in die Erfolgsspur zurück. „Wir haben gewusst, worum es geht, und heute hat jeder seinen Job gemacht. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg“, sagte Duszenko nach Spielende mit Blick auf die anstehenden schweren Partien gegen die Berlin Capitals (30. Januar, 20 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart) und bei der EA Kempten (1. Februar, 18 Uhr) am kommenden Wochenende. Vor 600 Zuschauern auf der Stuttgarter Waldau zeigten die heimischen Wizards von Anfang an, dass sie die 3:6-Niederlage in Haßfurt vergessen machen wollten und gingen entsprechend engagiert zu Werke. Die Zauberer kamen zu einigen guten Chancen, die Klostersees Keeper Florian Hochhäuser jedoch allesamt vereiteln konnte.
Bei den Gästen aus Grafing ein ähnliches Bild. Auch sie erspielten sich einige gute Möglichkeiten, hatten mit schnellen und schnörkellosen Angriffen sogar die zwingenderen Chancen, fanden aber ein ums andere Mal im gut aufgelegten Stuttgarter Keeper Tyrone Garner ihren Meister. Kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts gelang den Hausherren dann die Führung. Nach einem Querpass von Peter Westerkamp erzielte der starke Neu-Wizard Michael Filobok, mit einer Förderlizenz vom DEL-Team Wölfe Freiburg gekommen, seinen ersten Treffer für Stuttgart. Im zweiten Drittel plätscherte die Partie zunächst vor sich hin. Die Wizards hatten auch mit der Führung im Rücken noch nicht endgültig zu ihrem Spiel gefunden und beschränkten sich darauf, den Vorsprung zu verwalten. Dies sollte sich jedoch rächen. In der 25. Minute erzielte Klostersees Vaclav Ruprecht im Powerplay den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. Erst jetzt wachten die Wizards auf und erhöhten das Tempo. So erspielten sie sich ein Chancen-Übergewicht, das auch in Tore umgemünzt wurde. Knapp zwei Minuten nach dem Ausgleich erzielten die Wizards in Überzahl ein Tor, nachdem zwei Powerplays zuvor erfolglos geblieben waren. Georg Hessel hatte zum 2:1 für Stuttgart getroffen (27.). Der EHC Klostersee steckte trotz des erneuten Rückstands nicht auf und blieb weiter brandgefährlich. Die spielentscheidende Szene dann in der 35. Minute: Die Gäste aus Grafing trafen bei einem Konter nur den Pfosten und im direkten Gegenzug erhöhte Stuttgarts Kapitän John Sicinski auf 3:1. Der Zwei-Tore-Vorsprung der Württemberger hatte jedoch nur gut fünf Minuten Bestand. In der 39. Minute ließ Stuttgarts Torhüter Tyrone Garner einen haltbaren Schuss von Klostersees Stefan Rohm passieren, so dass die Wizards nur knapp in Führung liegend ins Schlussdrittel starteten. Dort versäumten es die Gastgeber, aus ihren Chancen mehr Kapital zu schlagen und die Partie frühzeitig zu entscheiden. Statt dessen musste Torwart Tyrone Garner mehrmals sein ganzes Können aufbieten, um den neuerlichen Ausgleich zu verhindern. Auch die Wizards hatten noch einige Gelegenheiten. Eine davon nutzte Mike Hofstrand in der 49. Minute zum erlösenden 4:2. Damit war die Partie endgültig entschieden. Die Wizards ließen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und brachten den wichtigen Erfolg über die Zeit. Trotz der Niederlage war Klostersees Interimscoach Martin Sauter mit seinem Team zufrieden. „Wir haben gut gespielt. Leider haben wir im zweiten Drittel unsere zahlreichen Chancen nicht in Tore umgemünzt. Vielleicht wäre die Partie anders ausgegangen, wenn wir zum 3:3 ausgeglichen hätten. Das ist uns nicht gelungen, und nach dem vierten Stuttgarter Tor war das Match gelaufen“, gab der derzeit verletzte Kapitän der Grafinger zu Protokoll. Froh über die drei gewonnenen Punkte war Stuttgarts Coach Wilbert Duszenko, der im übrigen Youngster Michael Filobok mit einem Sonderlob bedachte: „Die Mannschaft hat nach der Niederlage in Haßfurt die erhoffte Trotzreaktion gezeigt. Wir wussten, worum es geht und jeder hat seinen Job gemacht. Heute hat die Defensivleistung insgesamt gestimmt, nach dem 3:1 wurden wir allerdings wieder zu offensiv. Das darf nicht passieren, denn in dieser Phase hatten wir Glück, dass Klostersee seine Chancen nicht genutzt hat. Der Schlüssel zum Erfolg war das 4:2, danach war die Partie entschieden. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Besonders herausheben möchte ich unseren Neuzugang Michael Filobok aus Freiburg. Mit seinem Einstand bin ich sehr zufrieden. Er stellt mit seinem Einsatz und seinem Engagement, das heute mit einem Tor belohnt wurde, eine absolute Bereicherung für unsere dritte Angriffsreihe dar“, sagte Duszenko. Tore: 1:0 (18:33) Michael Filobok (Peter Westerkamp), 1:1 (24:41) Vaclav Ruprecht (Johannes Wieser, Cori Sicorschi) 5-4, 2:1 (26:37) Georg Hessel (Mike Bader, Matt Holmes) 5-4, 3:1 (34:37) John Sicinski (Mike Hofstrand, Jeff White), 3:2 (38:49) Stefan Rohm (Manuel Weibler), 4:2 (48:21) Mike Hofstrand (Andrej Jaufmann, Jeff White). Strafen: Stuttgart 14, Klostersee 14. Zuschauer: 599.