Trotz erster Heimniederlage: Der EHC München trägt keine Trauer
Wer gemeint hatte, dass bei den Verantwortlichen des EHC München nach der ersten Heimniederlage dieser Oberligasaison gegen Stuttgart (3:4) das große Wehklagen ausgebrochen ist, sah sich schwer getäuscht. Zwar hatte man mit dieser Heimpleite gleichzeitig auch den ersten Tabellenplatz an Ravensburg abgeben müssen, dennoch waren die Mienen von Trainer Kink und Manager Winkler nach dem Spiel recht entspannt. Und EHC-Boss Bochanski weilt derzeit ohnehin im Ausland, sodass ihm der Anblick des nicht gerade erbaulichen Matches erspart geblieben ist.
Münchens Coach Kink deutete mit seiner Bemerkung „wer weiß, wozu die Niederlage gut ist“ an, dass nun möglicherweise ein wenig Druck vom Team genommen worden ist. Außerdem waren für ihn schnell die Schuldigen am 3:4 ausgemacht: Neben Stuttgarts Torwart Garner, der sich erneut als Meister seines Fachs zeigte und die besten Chancen des EHC zunichte machte, hatte Schiedsrichter Bertl „wohl nicht seinen besten Tag. Wenn er zum Beispiel für einen astreinen Check unseres Verteidigers gleich zwei Minuten gibt , dann läuft hier etwas falsch.“ Außerdem bedauerte Kink zutiefst, dass sich Stammgoalie Vollmer erneut verletzt hat und wohl zwei Wochen ausfallen wird. „Kühnhackl ist halt nicht der Rückhalt für die Mannschaft wie Vollmer,“ meinte er. In der Tat hatte Kevin Kühnhackl bei einigen Gegentoren nicht sehr glücklich ausgesehen. Warum dann nicht gleich Neuzugang Hipke im Tor stand, der in Ingolstadt als Ersatzgoalie einen guten Eindruck hinterlassen hat, begründete Kink so: „Kühnhackl ist von Anfang an bei uns und war damit an der Reihe. Hipke kommt als Neuer erst danach dran.“
Auch ein weitere Neuzugang, Pavel Hanke aus Tschechien, war am Sonntag zur Enttäuschung vieler Fans nicht auf dem Eis zu sehen. Kink: „Hanke wurde hauptsächlich als achter Verteidiger für das Training verpflichtet. Wir werden, auch wenn Wedl wieder fit ist, nie mit acht Verteidigern ins Spiel gehen. Dabei bekämen die anderen viel zu wenig Eiszeit.“
Dagegen möchte der Trainer, wenn alle Stürmer wieder an Bord sind, erneut mit vier Sturmreihen antreten. Die vieldiskutierte Phase der drei Reihen scheint also der Vergangenheit anzugehören.
Was die Zukunft des EHC München betrifft, so gab es vergangene Woche ein Treffen zwischen Manager Winkler und seinem Kollegen Wagner aus Ingolstadt. Dabei wurde ausführlich über die Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit gesprochen. Zwar will man beim EHC noch nichts offiziell bestätigen, solange Präsident Bochanski nicht im Lande ist, aber soviel scheint sich abzuzeichnen: Der geplante Spieleraustausch zwischen den Panthern aus Ingolstadt und Landshut hat in der Vergangenheit praktisch nicht stattgefunden, während dies mit München bei den Torhütern bereits problemlos geklappt hat. Deshalb scheint es durchaus möglich zu sein, dass in Zukunft auch einmal Förderlizenzspieler aus der DEL (Melischko, Schröder, Karg) das Dress des EHC tragen werden. Schließlich hoffen die Panther in nächster Zeit auf namhafte Verstärkungen aus der NHL, sodass in Ingolstadt wohl bald der eine oder andere Stürmer zuviel auf der Bank sitzen wird. (an)