Trotz drei Niederlagen herrscht in Garmisch Ruhe
Riessersee: Rettung in letzter SekundeGerade mal eine gute Woche ist es her, dass sich das Oberligateam des SC Riessersee an der Tabellenspitze sonnte. Am 26.12. hatte man den Spitzenreiter aus München mit 3:2 nach Verlängerung besiegt und den zweiten Platz erobert. Der Vorsprung auf den Siebten betrug komfortable neun Punkte. Doch dann begann eine Serie von drei Niederlagen in Folge und der SCR wurde nach hinten durchgereicht wie die deutschen Skispringer, die die Spitze nur noch aus der Ferne sehen.
Null Punkte und 2:8 Tore lautet die Bilanz der letzten Woche, und schon ist der SCR aus den Rängen herausgefallen, die zur Qualifikation für die Meisterrunde der Oberliga berechtigen. Doch trotz der Pleiten in Rosenheim, zu Hause gegen Ravensburg und in Grafing herrscht in Garmisch-Partenkirchen erstaunliche Ruhe. „Es gibt keine Krise“, meint SCR-Boss Ralph Bader. „Das Team spielt gut, nur einige Spieler haben die Seuche am Schläger.“
Doch ganz so einfach kann man den Rückschlag wohl nicht erklären. Es kommen hier neben dem Pech noch anderen Faktoren zusammen:
Da ist einmal der Kader, der zwar viel Masse, aber relativ wenig Klasse aufweist. Nachdem Kapitän Buchwieser bereits seit Wochen verletzt ist, trägt der erste Sturm mit Guidarelli und Noel-Bernier die Hauptlast des Angriffs. Dies beiden sind jedoch mit ihrer Kraft am Ende, zumal sie gerade erst eine Grippe auskuriert haben. Deshalb war es sicher richtig, dass Trainer Holzmann dem Team eine zweitägige Erholungspause verordnet hat. Außerdem sind Trainer und Geschäftsführer unermüdlich auf der Suche nach einem weiteren deutschen Stürmer. Dieser soll den Kader qualitativ verstärken und nicht zu viel kosten. Eine fast nicht zu realisierende Vorgabe, die aber möglicherweise mit Hilfe eines Förderlizenzspielers gelöst werden kann.
Vielleicht können sie Garmischer Spieler auch bald ihre Schussschwäche überwinden, die letzte Woche offensichtlich geworden ist. Trotz bester Chancen gelangen ihnen in 180 Spielminuten gerade mal zwei Tore. Eine mehr als magere Ausbeute!
Bereits am kommenden Freitag haben die Cracks des SCR gegen den Tabellenvorletzten aus Miesbach Gelegenheit, dieses Manko wettzumachen. Ein Sieg ist eigentlich ein Muss, will man die Meisterrunde erreichen. Die GmbH erhofft sich bei dieser Begegnung eine große Zuschauerzahl, denn sie ist in eine Benefizaktion zugunsten der Flutopfer in Asien eingebettet. Aus jeder verkauften Eintrittskarte und jeder Dauerkarte wird ein Euro gespendet. Auch das Ordnungs- und Kassenpersonal, die Gemeindewerke und die Gaststättenpächter beteiligen sich an der Aktion. So kommt bestimmt eine erkleckliche Summe für den guten Zweck zusammen. (an)