Trotz 2:0-Führung noch 2:7 verloren

Es hat nicht sollen sein. Nach dem überraschenden, aber verdienten 5:3-Erfolg gegen die Tölzer Löwen am Freitag wurde die Mannschaft von Deggendorf Fire am Sonntag wieder in die bittere Realität zurückgeholt. Nach dem ersten Drittel lag Fire zwar, verdientermaßen, durch die Treffer von Eric Thomassian und Johannes Saßmannshausen mit 2:0 in Führung, doch ab dem zweiten Drittel fehlte der Mannschaft jeglicher Einsatz, der sie noch im Spiel zuvor und auch im ersten Abschnitt auszeichnete. So unterlag der DSC beim EHC Klostersee noch mit 2:7.
Dabei begann alles nach Maß: bereits nach fünf Minuten packte Eric Thomassian die Scheibe, spielte in einer schönen Einzelaktion den Goalie der Grafinger, Florian Hochhäuser aus und schob zum 1:0 ein. Der EHC Klostersee kam weiterhin überhaupt nicht in Fahrt, Deggendorf Fire nutzte dies Konsequent und erspielte sich eine Möglichkeit nach der anderen. In der elften Minute, Deggendorf war in Überzahl, bekam Johannes Saßmannshausen die Scheibe zugespielt. Der Ex-Grafinger fackelte nicht lange und erzielte mit einem Schuss aus Halbdistanz seinen dritten Saisontreffer. Fire hätte durchaus auch mit 3:0 in Führung gehen können, denn der alleinstehende Thomas Kulzer bekam von Thomas Greilinger den Puck zugespielt, scheiterte jedoch mit einer hundertprozentigen Chance an Hochhäuser. Statt die Vorentscheidung nutzen zu können mussten die Spieler von Fire im zweiten Abschnitt das Spiel aus der Hand geben. Bereits nach knapp zwei Minuten erzielten die Grafinger den Anschlusstreffer, Johannes Wieser wurde von Mudryk vor dem Tor angespielt und musste nur noch zwischen Haiders Schoner durchschieben. In der Folge musste Fire viel Unterzahl, darunter auch eine fast zweiminütige Fünf gegen Drei-Situation, überstehen, was wohl letzlich zu viel Kraft gekostet haben wird. Wälde nutzte dies in der 32. Minute, als er einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar abfälschte. Sichtlich geschockt musste Fire gleich den nächsten Gegentreffer hinnehmen: Nur 20 Sekunden später war es erneut Wieser, der seine Farben erstmals an diesem Abend in Führung brachte. Damit nicht genug: Vier Minuten vor dem Drittelende erzielte der überragende Jarred Mudrick den 4:2-Pausenstand.
So wie das Mitteldrittel endete, so begann der letzte Abschnitt. Cox (41.), Wieser (44.) und erneut Cox (47.) machten kurzen Prozess mit der Mannschaft von Fire. Haider, der vor allem im letzten Drittel immer wieder allein gelassen wurde, trifft dabei jedoch überhaupt keine Schuld. Er wurde sogar ausdrücklich von Grafings Coach John Samanski gelobt. „Was Reinhard Haider im zweiten Drittel alles pariert hat war schon aller Ehren wert“ urteilte der Trainer des EHC Klostersee. Nicht so begeistert war dagegen Günter Eisenhut von der Leistung seiner Mannen. „Das erste Drittel war natürlich super von uns, doch 20 Minuten Eishockey reichen einfach nicht, um so eine Mannschaft zu schlagen. Warum wir nach dem ersten Drittel aufgehört haben zu spielen ist mir unerklärlich. Eigentlich sollte für dieses Spiel auch nur ein Drittel des Gehalts ausbezahlt werden.“ Für das Nachholspiel am Mittwoch gegen die Eisbären Juniors hofft er dagegen, dass die Mannschaft wieder das spielt was sie eigentlich kann. „Die Berliner sind eine ganz gefährliche Truppe. Wenn wir die unterschätzen dann wird es ein böses Erwachen geben“ erinnert er sich an das Hinspiel in Berlin, das Fire nur knapp mit 3:2 für sich entschied.