Trainer einig: Schiri verpfiff Partie
Rote Laterne in Füssen gelassenAm Sonntagabend bezwangen die Starbulls Rosenheim vor 1716 Zuschauern im heimischen Stadion den TEV Miesbach mit 4:3 nach Penaltyschießen.
Die Trainer waren sich nach dem Spiel einig, dass Hauptschiedsrichter Sicorschi nicht seinen besten Tag erwischte. Insgesamt verteilte er 53 Strafminuten gegen Rosenheim, deren 26 gegen die Gäste. "Das war ein Zirkus mit den Strafen, das hatte nicht viel mit Eishockey zu tun. Wir spielten ja kaum 5 gegen 5", meinte Miesbachs Trainer John Samanski. Ins gleiche Horn stieß auch SBR-Coach Ron Chyzowski, der mit Andi Schneider (Spieldauerdisziplinarstrafe) sogar seinen Kapitän fürs nächste Spiel gegen den EHC Klostersee verlor.
Durch die vielen Strafen kam im ersten Drittel kaum Spielfluss auf. Nicht einmal sechs Minuten fanden sich zehn Feldspieler auf dem Eis, da es ständig Hinausstellungen gab. Dafür konnten die Zuschauer im Rosenheimer Kathrein-Stadion in den ersten 20 Minuten vier Treffer bewundern. Nach 41 Sekunden kamen die Starbulls erstmals in den Genuss eines Powerplays. Sebastian Deml musste raus und 26 Sekunden vor dem Ablauf seiner Strafzeit schlug Michael Fröhlich zu, nachdem er von Uli Drechsler bedient wurde. Eine halbe Minute später musste Stephan Gottwald (2+2 Minuten), kurz darauf Jeremy Stasiuk in die "Kühlbox". Dieses doppelte Überzahl nutzte der TEV zum Ausgleich. Torschütze war Martin Kovarik, der einen Schlagschuss in die Maschen setzte. In der zehnten Minute gingen die Miesbacher sogar in Führung. Diesmal saßen Andi Schneider und Gabriel Krüger draußen und Markus Pflügl verwertete ein Zuspiel von Alexander Jansen. Als in der 14. Minute eine Strafzeit gegen die Gäste angezeigt war, kamen die Hausherren zum Ausgleich. Eine schöne Kombination über Patrick Senger und Schneider schloss der stark agierende Stasiuk gekonnt ab.
Auch der Mittelabschnitt verlief sehr zerfahren, Tore gab es aber nicht. Die beste Chance für den TEV ergab sich in der 25. Minute, als ein Rosenheimer auf der Linie für den geschlagenen SBR-Keeper Olli Häusler klärte. Den Gastgebern wurde das 3:2 durch Senger in der 28. Minute die Anerkennung verweigert, die nächste große Möglichkeit hatte Drechsler in der 32. Minute in numerischer Überlegenheit. In der 36. Minute bekam ein Miesbacher Spieler im Gewühl einen Schläger ins Gesicht, was Der Unparteiische mit einer 5+Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Schneider ahndete. Dieses Powerplay brachte Miesbach allerdings keinen Torerfolg, denn wenig später musste Pflügl für zwei Minuten auf die Strafbank.
Im letzten Drittel schienen die Starbulls zunächst für klare Verhältnisse zu sorgen. In der 45. Minute fälschte nämlich Dave Struch mit seinen ersten Treffer für die Grün-Weißen einen Schlagschuss von Andreas Paderhuber in Überzahl zum 3:2 ab. Da haben sie jedoch die Rechnung ohne die Gäste gemacht. Einen Warnschuss gab in Minute 48 Michael Waldschütz ab, er traf aber nur den Pfosten. In der 56. Minute machte er es dafür im Überzahlspiel besser und glich aus. In der Schlussphase vergab Rosenheim ein fast zweiminütiges 5:3-Powerplay, so dass das Match in die Verlängerung musste. Diese fünf Minuten blieben allerdings torlos, womit das Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste.
Das Penaltyschießen war sehr schnell abgehandelt. Für die Starbulls trafen mit Christoph Koziol, Stephan Gottwald, Michael Pohl und Dave Struch gleich die ersten vier Schützen, während bei Miesbach nur Derek Allan und Andreas Veicht versenkten.
Trainerstimmen:
John Samanski (TEV Miesbach): Es war ein hartes Spiel. im ersten Drittel wurde viel Druck auf unsere Verteidigung gemacht. Ich habe das System dann etwas umgestellt, damit unsere Stürmer besser ins Spiel kommen. Wir spielen gern gegen Rosenheim, da sie ehrliches Eishockey spielen - hart, aber fair.
Ron Chyzowski (SBR): Wir haben viel Druck gemacht, jedoch fehlte die Konzentration beim Abschluss, die dafür beim Penaltyschießen umso mehr da war. Der Schiedsrichter brachte alles durcheinander. Die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Andi Schneider will ich mir noch einmal vom Video anschauen.