Tor in letzter Sekunde verhindert ersten Heimsieg

Der EHC Klostersee bejubelt den Siegtreffer eine Sekunde vor Ende der Overtime. (Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.de)Der EHC Klostersee bejubelt den Siegtreffer eine Sekunde vor Ende der Overtime. (Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.de)
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Die Gastgeber wollten an diesem Abend nach drei Auswärtssiegen endlich den eigenen Fans einen Sieg schenken und legten sich von Beginn an mächtig ins Zeug. Bereits in der zweiten Minute hatte Daniel Bucheli die Chance auf die frühe Führung. Die gelang dann aber in der vierten Minute nachdem Kapitän Thomas Vogl den Puck im eigenen Drittel erobert hatte ging es ganz schnell. Über Ibrahim Weißleder, der den Puck schnell über die neutrale Zone zu Martin Piecha weiterleitete. Dieser ließ Patrick Ashton im Grafinger Tor keine Chance. Wenig später die erste Überzahlmöglichkeit für Passau und man hatte den Eindruck, dass alles passen sollte. Zwei schöne Schüsse von Rehthaler und Vogl verfehlten ihr Ziel zwar, aber es machte Hoffnung, dass das Powerplay besser funktioniert. Dieser Eindruck sollte sich aber nicht fortsetzen. Im Gegenteil. Erst musste auf Passauer Seite Kevin Steiger auf die Strafbank und Grafings Ryan Guentzel traf das leere Tor nicht, dann gleich darauf die nächste Strafe gegen Passaus Goalie Cinibulk. Das Powerplay des EHC Klostersee war weitaus druckvoller als auf Passauer Seite und eine Unaufmerksamkeit in der Hawks-Verteidigung bescherte den Gästen den Ausgleich durch Patrick White.

Nach Wiederbeginn plötzlich eine ganz andere Passauer Mannschaft. Die Black Hawks wirkten unsicher und nicht mehr so präsent wie in Abschnitt  eins. Das sollte sich auch sofort rächen. Wieder war es US-Boy Patrick White der einen Fehler in der Zuordnung sofort bestrafte und die Gäste mit 2:1 in Führung schoss. Eine Unterzahlsituation  war fast schon wieder überstanden, als der zweite der Grafinger Kontingentstürmer die Führung sogar noch weiter ausbauen konnte. Martin Cinibulk lag bereits am Boden und Güntzel musste völlig frei stehend den Puck nur noch ins Tor lupfen. In der 35. Minute sogar noch die Chance auf das 4:1, doch diesmal rettete der Pfosten für die Black Hawks. Dies wirkte aber für Passau wie ein Weckruf. Jetzt setzte man den Gegner massiv unter Druck und wurde belohnt. Martin Piecha fälschte einen Schuss von Jakub Wiecki unhaltbar ab und verkürzte damit auf 2:3. Nur eine gute halbe Minute später zappelte der Puck erneut im Netz von Ashton. Eine sehenswerte Kombination über Bacek und Bucheli schloss Stephan Stiebinger zum verdienten Ausgleich ab. Dann die Riesenchance für Daniel Bucheli die Führung zurückzuholen. Erst setzte er sich bei einem Tempogegenstoß an der rechten Seite durch, zog vors Tor und wurde unsanft von Ashton von den Beinen geholt. Penalty. Doch Ashton machte seinen Fehler wieder wett und parierte den Strafschuss. Damit ging es erneut mit einem Unentschieden in die zweite Pause.

Zu Beginn des Schlussabschnitts hätten die Black Hawks alles klar machen können. Fast vier Minuten schnürte man den EHC Klostersee im eigenen Drittel ein. Zwei Strafen kurz nacheinander bescherten den Habichten sogar eine volle Minute in doppelter Überzahl, aber nichts zählbares sprang dabei heraus. Beide Mannschaften wollten zwar den Sieg, aber zu viel Risiko wollte dabei auch keiner eingehen. So verlief das Schlussabschnitt sehr schnell und ohne große Chancen bis in der 58. Minute Grafings Dominik Unverzagt nochmal in die Kühlbox musste. Wieder konnten die Black Hawks aus dieser Überzahl aber kein Kapital schlagen und so blieb es nach der regulären Spielzeit beim 3:3, das zumindest beiden Mannschaften schon einen Punkt sicherte. Die Overtime brachte dank einer erneuten Strafe gegen Unverzagt nochmals die Möglichkeit in Überzahl sich den Zusatzpunkt zu sichern, aber wieder nichts. Die vielen vergebenen Chancen rächten sich eine Sekunde vor Schluss als Topstürmer Patrick White den Puck noch irgendwie über die Linie stocherte. Gästetrainer Doug Irwin war nach dem Spiel sichtlich gelöst und glücklich: „Eine Pressekonferenz in einem Bus habe ich noch nicht erlebt, da bin ich das letzte Mal vor rund 40 Jahren gesessen. Unser Unterzahlspiel hat uns heute den Sieg beschert. Ich bin froh, dass wir endlich unsere Chancen auch nutzen konnten. Heute haben wir zwei sehr starke Mannschaften gesehen und es hätte auch anders ausgehen können.“ Jukka Ollila hingegen war sichtlich sauer, dass er fast nur auf die vergebenen Überzahlchancen angesprochen wurde: „Eishockey ist mehr als nur Powerplay. Wir haben heute gegen den Vizemeister gespielt und einen Punkt gewonnen. Dass wir uns nach dem 1:3 wieder zurück ins Spiel gekämpft haben spricht für die Moral der Mannschaft. Ich kann jetzt nicht nur Überzahl trainieren lassen. Wir werden weiter an uns arbeiten und dann wird der Kopf auch wieder frei. Dann fallen auch die Tore.“  

Tore: 1:0 (3:19) Martin Piecha (Ibrahim Weißleder, Thomas Vogl), 1:1 (18:54) Patrick White  (Ryan Guentzel, Andreas Paderhuber/5-4), 1:2 (20:53) Patrick White (Max Kaltenhauser, Andreas Paderhuber), 1:3 (27:19) Ryan Guentzel  (Max Kaltenhauser, Andreas Paderhuber/5-4), 2:3 (36:32) Martin Piecha (Jakub Wiecki, Florian Horvath), 3:3 (37:09) Stephan Stiebinger (Daniel Bucheli, Igor Bacek), 3:4 (64:59) Patrick White (Ryan Guentzel, Matthias Bergmann). Strafen: Passau 14 + 10 (Cinibulk), Grafing 18 + 10 (Unverzagt). Zuschauer: 748.


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