Topspiel erfüllt Erwartungen - 6:4-Zittersieg über Hannover

Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamZwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason Dunham
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In einem dramatischen Spiel siegten die Heilbronner Falken am Ende knapp mit 6:4 über den strauchelnden Aufstiegsfavoriten aus Hannover. 1.674 Zuschauer sahen eine abwechslungsreiche Partie mit vielen Höhen und Tiefen auf beiden Seiten, dennoch mit Abstand das beste Spiel in der Knorr-Arena in dieser Oberligasaison.

Dabei hatten beide Teams mit Ausfällen zu kämpfen. Während Heilbronn auf Vogler und kurzfristig auch Fischer (angeschlagenes Sprunggelenk) verzichten musste, fehlten bei den Indians mit Webb und Meyer zwei Topstürmer. Die Niedersachsen, die in den vergangenen Wochen mit viel Kritik von Seiten der Fans leben mussten, präsentierten sich so zunächst auch nicht als Spitzenmannschaft. Früh durfte der ECH anderthalb Minuten mit 5-gegen-3 agieren, doch brachte man den Puck nicht über die Linie. Auf der einen Seite rettete aus den Birken ganz stark gegen Rohde, im Gegenzug vertändelten die Indians die Scheibe leichtfertig im Aufbau, Calce zog ab und Kondelik war geschlagen. Ein Tor mit zwei Mann in Unterzahl, offiziell aber bei 4-gegen-5, da Kohl gerade wieder aufs Eis zurückgekehrt war. Und die Falken legten nach, ihr zweites Powerplay brachte das 2:0, als Lodge den Puck vors Tor schlenzte und Schietzold die Kelle reinhielt. Von Hannover war dagegen noch nicht viel zu sehen, obwohl sich der HEC in der Folgezeit zu viele Strafen leistete.

Der zweite Durchgang begann dann mit einer doppelten Überzahl für die Hausherren, die sich ebenfalls in dieser Situation nicht mit Ruhm bekleckerten und immer wieder Caig an der blauen Linie in Szene setzten, anstatt die numerische Überlegenheit auszuspielen. Gerade als beide Indians wieder auf dem Eis waren, war dann der Puck doch im Gehäuse von Roman Kondelik. Stanley hatte aus der Drehung abgezogen und zum 3:0 getroffen. Eine sichere Führung? - Keineswegs, wie die bisherigen Erfahrungen aus dieser Saison gezeigt haben. So auch heute Abend, als ein Doppelschlag die Gäste zurück ins Spiel brachte. In der 29. Minute stahl sich Rohde im Rücken der HEC-Abwehr auf und davon und ließ aus den Birken keine Chance, und eine Minute war es Chamberlain, der in Überzahl einen Abpraller zum 3:2-Anschlusstreffer ins Netz bugsierte. Heilbronn war nun kurzzeitig von der Rolle, fing sich aber schnell wieder und hatte durch Stanley die große Chance zum 4:2, doch er vergab. Hannover dagegen rief nun endlich sein Potenzial ab und deutete an, eine Spitzenmannschaft sein zu können. So hatten die Falken Glück, als bei Winklers Schuss im Powerplay der Pfosten im Weg stand. Letztlich retteten die Unterländer die knappe Führung in ein dramatisches Schlussdrittel.

Hier musste man den nächsten Rückschlag hinnehmen, als Stolikowski wegen Bandenchecks mit Verletzungsfolge eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt. Als dann auch noch Calce auf die Strafbank musste, nutzte Winkler dies für die Gäste bei 5-gegen-3 aus abseitsverdächtiger Position zum 3:3-Ausgleich. Der kleinlich, aber konsequent pfeifende Schiedsrichter Rademaker schickte in der Folgezeit dann mehrere Indians aufs Sünderbänkchen, so dass Heilbronn die große Chance hatte, in Überzahl das Spiel für sich zu entscheiden. Und nachdem man eine erste Minute 5-gegen-3 ungenutzt hatte verstreichen lassen, war es schließlich einer der vielen Schlagschüsse von Caig, der in der 52. Minute den Weg ins Netz fand. Kurz zuvor hatte Schietzold mit einem Hammer die Latte getroffen. Drei Minuten später war es dann Stanley, der nach einem tollen Move vors Hannover-Tor per Backhander auf 5:3 erhöhte und so für die Vorentscheidung zu sorgen schien. Doch die Indians gaben sich nicht geschlagen und konnten durch eine schöne Einzelaktion von Doyle gut zwei Minuten vor Schluss auf 5:4 verkürzen. Trainer Thomson riskierte alles, nahm den Goalie vom Eis - und verlor. Calce hatte das Toreschießen eröffnet, Calce sorgte per Empty-Net-Goal für den 6:4-Endstand - etwas unglücklich für die Gäste, da die Linesmen zuvor ein Icing der Falken übersehen hatten.

Unter dem Strich war es ein dramatisches Spiel, in dem die Falken letztlich nicht unverdient als Sieger vom Eis gingen, nachdem Hannover erst nach dem 3:1 aufgewacht war und sich im Schlussdrittel zu viele Strafzeiten leistete. Heilbronn konnte weitgehend überzeugen, hatte aber wieder einmal eine Schwächephase von mehreren Minuten, in denen man die Gäste ins Spiel kommen ließ. Was gegen Weiden und Riessersee am Ende nach hinten losgegangen war, ging allerdings heute noch einmal gut, so dass sich der HEC vor der wichtigen Partie am Dienstag in Bad Tölz weiterhin in der Spitzengruppe festsetzen konnte.

Die Statistik in Kurzform:

1:0 Calce 8. 4-5, 2:0 Schietzold 11. 5-4, 3:0 Stanley 24., 3:1 Rohde 29., 3:2 Chamberlain 30. 5-4, 3:3 Winkler 48. 5-3, 4:3 Caig 52. 5-3, 5:3 Stanley 55. 5-4, 5:4 Doyle 58., 6:4 Calce 60. 5-6; Strafzeiten: Heilbronn 23 + 10 (Appel) + 20 (Stolikowski), Hannover 30 + 10 (Kondelik); Schiedsrichter: Rademaker; Zuschauer: 1.674

SB

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