Toller Kampf, unglückliches Ende
Lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe: Die Harzer Wölfe um Maximilian Bauer (links, schwarz) und Travis Whitehead (rechts) und der Adendorfer EC (helle Trikots).Die rund 600 Zuschauern im Braunlager Wurmbergstadion mussten zwar lange auf Tore warten, Langeweile kam aber keineswegs auf. Beide Teams zeigten, dass sie zu Recht weit oben in der Tabelle stehen. Es entwickelte sich von der ersten Sekunde an eine schnelle, unglaublich intensiv geführte Partie auf hohem Niveau. Jeder Zentimeter Eis wurde beackert, zudem hatten sowohl Mario D'Antuono im Wölfe-Tor als auch sein Gegenüber Michal Marik einen glänzenden Tag erwischt. Die größten Chancen auf Harzer Seiten hatte zunächst Travis Whitehead, auf der anderen Seite bot sich Benjamin Garbe die dickste Gelegenheit.
Auch im zweiten Drittel hielten beide Teams das Tempo hoch und kämpften auf Augenhöhe, dem Puck blieb der Weg in die Maschen allerdings weiterhin verwehrt. Dafür hatten die Keeper mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Die größte Tat gelang D'Antuono, der Sekunden vor Drittelende dem frei vor ihm auftauchenden Matthias Hofmann den Puck noch von der Kelle klauen konnte.
Als erstes jubeln durften nach 44 Minuten schließlich die Adendorfer, als Jan Krambeer eine kurze Unordnung in der ESC-Abwehr nutzte und aus fünf Metern satt unter die Latte traf. Die Wölfe kämpften in der Folge verbissen um den Ausgleich, überstanden zwei Unterzahlsituationen schadlos und wurden genau zwei Minuten vor dem Ende belohnt. Stefan Bilstein, zuvor bei zwei Gelegenheiten im Abschluss noch ohne das nötige Glück, legte auf Whitehead zurück und der Kanadier schoss zum umjubelten Ausgleich ein.
Das Momentum war nun auf Seiten des ESC, der in den letzten Sekunden und auch in der anschließenden fünfminütigen Verlängerung auf den Siegtreffer drückte, letztlich allerdings vergeblich. Zudem zog sich Schiedsrichter Marian Rohatsch den Ärger der Braunlager zu, als er ein klares Beinstellen gegen Bilstein nicht ahndete und so die Wölfe um eine wichtige Überzahlsituation gebracht wurden.
Waren die Torleute zuvor quasi kaum zu bezwingen, änderte sich dies im Penaltyschießen. Auf Seiten der Harzer waren Christian Schock und Whitehead erfolgreich, Alexander Deibert scheiterte unglücklich. Die beiden Treffer reichten aber nicht, da beim AEC alle drei Schützen D'Antuono überwinden konnten, den entscheidenden Treffer markierte Marlon Czernohous. „Es war eine Bauchentscheidung, diese drei Jungs schießen zu lassen“, freute sich anschließend Adendorfs Trainer Lumir Mikesz über den Sieg. ESC-Coach John Noob zeigte sich mit dem Einsatz und dem Kampf seiner Mannschaft zufrieden, haderte aber naturgemäß mit dem unglücklichen Ende.
Die Chance zur Revanche bietet sich den Wölfen schon am kommenden Sonntag, wenn der ESC in Adendorf antreten muss. Zuvor empfangen die Harzer am Freitag den Spitzenreiter Rostocker EC im Wurmbergstadion.
Tore: 0:1 (43:32) Krambeer (Eshun, Garbe), 1:1 (58:00) Whitehead (Bilstein), 1:2 (65:00) Czernohous (entscheidender Penalty). Strafen: Braunlage 12 + 10 (Bippus), Adendorf 10. Zuschauer: 589.