Tölzer Löwen in Freiburg erfolgreich
Heimpleite gegen BietigheimEin mageres Pünktchen aus 6
Spielen – so die Bilanz der Tölzer Löwen in der vergangenen Zweitligasaison
gegen die Freiburger Wölfe. Gegen keine andere Mannschaft war die Ausbeute der
Isarwinkler letzte Saison ähnlich spärlich. Dabei wäre die letztjährige Saison
der Breisgauer mit „durchwachsen“ schönfärberisch beschrieben. Als sicherer
Play-off-Kandidat gestartet, beendete der EHC Freiburg eine von internen
Streitigkeiten, Spieler- und Trainerabgängen und Zuschauerunmut geprägte Saison
als zweiter Absteiger neben den Tölzer Löwen.
Und so traf man sich zu Halloween
2006 eine Spielklasse tiefer in der altehrwürdigen Franz-Siegel-Halle wieder.
Der Sport, der an diesem Abend geboten wurde entsprach der für diesen Abend
eigentlich vorgesehenen Gruselatmospähre in keinster Weise. Das Spiel der
beiden Ex-Zweitligisten hätte auch der zweiten Bundesliga zur Ehre gereicht.
Beide Mannschaften präsentierten sich kombinationssicher, temporeich und von
ihren Trainern, Sergej Svetlov auf Seiten der Breisgauer und Axel Kammerer bei
den Isarwinklern, bestens eingestellt. Das bessere Ende hatten die Oberbayern
für sich. Sie entführten mit 6:2 (1:1,2:1,3:0) – wenn auch um zwei Tore zu hoch
– die drei Punkte aus dem Südbadischen.
In den ersten beiden Dritteln war
das Spiel ausgeglichen, beide Mannschaften hatten ihre Stärke- und
Schwächephasen. Die Tölzer Löwen zeichnete insbesondere ihre routinierte,
effiziente und taktisch kluge Spielweise aus. Auch durch die Tatsache, dass
ihre 1:0-Führung gedreht wurde und Masalskis phasenweise unbezwingbar schien ließen sich die Löwen nicht aus der Fassung
bringen. Humor- und schnörkellos nutzten sie eine 5 gegen 3-Überzahl um aus dem
1:2 eine 3:2-Führung zu machen. Im Schlussdrittel überstanden sie 3
Unterzahlsituationen und insgesamt knapp 40 Sekunden 3 gegen 5 problemlos, ohne
dass Geburtstagskind Marko Suvelo groß gefordert geworden wäre. Die erste
Überzahlsituation, die sich den Buam im dritten Abschnitt bot nutzten sie zum
2:4 durch Urban. Damit war die Vorentscheidung gefallen!
Der Versuch mit einem sechsten
Feldspieler den Anschluss zu erzwingen misslang den Freiburgern gänzlich, das
Bully ging verloren, die Tölzer überbrückten die neutrale Zone mit einem
Steilpass von Borzecki auf Reader; schlenzte locker zum 2:5 ein. Der ehemalige
Freiburger Thomas Fritzmeier setzte den Schlusspunkt zum 2:6, ein verdienter,
aber etwas hoch ausgefallener Sieg der Tölzer Löwen.
Axel Kammerer zeigte sich nach
dem Spiel begeistert von der Leistung seiner Mannschaft, vergaß allerdings
nicht den Freiburger zu einer sehr guten Vorstellung zu gratulieren. Sergej
Svetlov zeigte sich ein wenig zerknirscht ob der deutlichen Niederlage und sah
vor allem die Leistung der special teams als hauptursächlich. Das Freiburger
Powerplay lief zäh und sah sich einem konsequenten fore- und backchecking der
Tölzer Löwen gegenüber, während die Löwen im Powerplay flüssig kombinierten und
von den Freiburgern in den entscheidenden Phasen nicht zu bremsen waren.
Ein Wiedersehen der beiden Teams
gibt es bereits am kommenden Freitag. Die Freiburger Wölfe werden dann auf
Rawil Khaidarov verzichten müssen, der sich am Knie, mutmaßlich am Innenband,
verletzte. Ebenso wird ihnen Edgars Masalskis nicht mehr zur Verfügung, stehen,
der nach Minsk zurückkehrt. Ersatz ist in Form des 1.91m-Torwartriesen Tim
Knudsen bereits gefunden. Der steht allerdings am kommenden Wochenende vermutlich
noch nicht zur Verfügung, da er noch auf Teile seiner Ausrüstung wartet. (TFK/or)
EHC Freiburg – Tölzer Löwen
2:6 (1:1,1:2,0:3)
Tore: 0:1 (06:48) Dubé (Schönberger,
Schinköthe, 5-4), 1:1 (15:38) Samendinger (Khaidarov, 6-5), 2:1 (20:56)
Mamonovs (Kotasek), 2:2 (33:50) Borzecki (Dubé, 5-3), 2:3 (34:14) MacSweyn
(Schinköthe, Dubé), 2:4 (54:15) Urban (Curth, 5-4), 2:5 (58:18) Reader
(Borzecki, 5-6, ENG), 2:6 (59:39) Fritzmeier (Fischhaber, Schinköthe)
Zuschauer: 1271
Schiedsrichter: Markus Huber
(Memmingen)
Strafminuten: Freiburg 12 +
je 10 (Paule, Masalskis) - Bad Tölz 20
Spieler des Spiels: Yanick Dubé