Tölzer Löwen: Heilbronn erneut cleverer
Heimpleite gegen BietigheimSo souverän die Tölzer Löwen am vergangenen Sonntag nach sieben
Siegen in
Folge an die Spitze der Oberliga gestürmt waren, so kurz
war der Aufenthalt
am Platz an der Sonne. Die dritte Niederlage gegen
Heilbronn in der
laufenden Saison mussten die Löwen beim 4:5 (0:0,
2:3, 2:2) hinnehmen. Die
Falken bleiben damit das bislang einzige
Team, das die Tölzer "Buam" in
eigener Halle schlagen kann. Nach
einem ausgeglichenen Anfangsabschnitt
führten individuelle Fehler im
zweiten Drittel zur Heilbronner Führung.
Nach dem Tölzer Ausgleich
und sogar Führungstreffer fünf Minuten vor Ende
ließen sich die Löwen
innerhalb von knapp zwei Minuten den Sieg noch
nehmen.
Das erste Drittel war geprägt von Strafzeiten. Obwohl beide
Mannschaften ligaweit zu den Besten in der Kategorie Überzahlspiel
gehören, blieb es torlos. Chancen gab es für beide Teams aber zur
Genüge. Anfang des zweiten Abschnitts kassierten die Tölzer dann
sogar
einen Gegentreffer in Überzahl. Ein Fehler im Aufbau
ermöglichte
Jean-Francois Caudron einen Alleingang auf Marko Suvelo,
den er erfolgreich
abschloß. Lange währte die Führung der Gäste
nicht. Nur vier Sekunden in
doppelter Überzahl benötigten die
Hausherren um das Spiel wieder
auszugleichen. Adam Borzeckis
Schlagschuß war unhaltbar für Danny aus den
Birken. Dass Heilbronn
ausgerechnet wieder zuschlug, als die Tölzer die
besseren Chancen
verzeichneten, zeigt die Qualität der Gäste. Allerdings
war der
Treffer von Andre Schietzold einem kapitalen Bock im Aufbauspiel
zu
schulden: Vor dem eigenen Tor ließ sich ein Löwen-Akteur die Scheibe
stibitzen und Schietzold schoß eiskalt ein. Zwar glichen die Tölzer
in
Person von TJ Mulock erneut aus, ein weiterer Fehler im eigenen
Drittel
ließ die Schwaben aber mit einer Führung in den
Schlußabschnitt
gehen.
Zunächst schien es, als könnten die Hausherren doch noch ihren
Status
als beste Heimmannschaft festigen. Florian Curth glich aus, als
Heilbronn soeben wieder komplett war. Und gut fünf Minuten vor Ende
der
Partie gingen die Löwen das erste Mal an diesem Abend in Führung:
Christian
Urban wurde von Goalie Marko Suvelo bedient und zimmerte
den Puck aus
spitzem Winkel in die Maschen. Dass die Löwen danach
nicht
zurückschalteten, sondern weiter nach vorne stürmten, war
letztendlich
verantwortlich dafür, dass Heilbronn nur 50 Sekunden
später wieder ausglich
und zwei Minuten vor Schluß zum Siegtreffer
einschoß.
Heilbronns
Coach Rico Rossi sprach von einem "Krimi bis zum Ende.
Beide Mannschaften
haben auf einem hohen Niveau gespielt, es war
wirklich ein
Spitzenspiel."
Löwen-Trainer Axel Kammerer widersprach ihm da. "Wir haben
zurecht
verloren, da wir unglaubliche Geschenke verteilt haben." Das
Fehlen
von Yanick Dubé, Kurt MacSweyn, sowie Martin Melchert wollte
Kammerer
nicht als Ausrede gelten lassen. "Gegen eine Mannschaft wie
Heilbronn
muss man geschickt spielen. Ich bin nicht zufrieden."
(mb)
Tore: 0:1 (20:55) Caudron (Calce) 4/5, 1:1 (21:33) Borzecki
(Schinköthe, Fischhaber), 1:2 (27:27) Schietzold, 2:2 (34:51) Mulock
(S. Endraß), 2:3 (37:26) Calce (Caudron, Stolikowski), 3:3 (44:52)
Curth (Urban, Kirschbauer), 4:3 (54:21) Urban, Suvelo, 4:4 (55:11)
Caig
(Caudron, Calce), 4:5 (57:55) Schietzold (Fischer)
Strafen: Tölz 18 + 10
Mulock - Heilbronn 14 + 10 Stanley
Schiedsrichter Jablukov (FASS
Berlin)
Zuschauer: 1678