Tölzer Löwen: Der dreifache Melchert wahrt Heimnimbus

Manchmal ist Eishockey ein
richtig hartes Stück Arbeit. Selbst für eine Mannschaft wie die Tölzer Löwen,
die in der Oberliga bislang eine imposante Heimstärke offerierten. An diesem
Nimbus hat sich nach dem Spiel gegen Peiting nichts geändert, aber der Erfolg
war auf weitaus mehr Mühen begründet als das nackte Ergebnis es aussagt.
Letzten Endes behielten die Isarwinkler mit 7:3 (0:1,2:1,5:1) vor 1500
Zuschauern die Oberhand.
Sollte das Quiz-Taxi in
dieser Woche nach Bad Tölz kommen, wäre die Frage nach dem zweitbesten
Torschützen der Löwen hinter Kurt MacSweyn sicherlich eine ansprechende Hürde
für die Kandidaten. Selbst kundige Stadiongeher werden vermutlich auf Yanick
Dubé oder Alan Reader tippen. Die richtige Antwort lautet indes: Martin
Melchert. Erinnert der 20jährige schon vom Laufstil und der Rückennummer an
seinen Vorgänger Troy Bigam, tut er es dem jetzigen Dresdner auch auf
sportlicher Ebene gleich. Fünf Treffer hat Melchert bislang erzielt. In der
vierten Angriffsformation wohlgemerkt. Gegen Peiting war der Geretsrieder
unstrittiger Mann des Abends. Mit einem lupenreinen Hattrick entschied er eine
zuvor enge Partie zugunsten der Hausherren.
Dass die Partie überhaupt eng
wurde, hatten sich die Buam selber zuzuschreiben. Sie vergaben im ersten
Abschnitt unglaublich viele Torchancen. Das Raunen auf den Rängen fand kaum
einmal ein Ende. Peiting überstand die zahlreichen heiklen Phasen und trat das
erste Mal nach 18 Minuten in Erscheinung. Da erzielte Werner Kößl im Powerplay
per Schlagschuss die Führung für die Elche. Von Selbigem geknutscht musste sich
die Tölzer Fankurve kurz nach Wiederbeginn gefühlt haben. Da traf der frühere
Garmischer Anton Saal glatt zum 2:0. Zwar intensivierten die Tölzer ihre
Bemühungen noch einmal, doch dauerte es bis über die Hälfte der Spielzeit, bis
der Musikverantwortliche den Can Can einspielen konnte. Yanick Dubé hatte aus
einem Gewühl heraus abgestaubt. Den Gleichstand besorgte Michael Endraß wenig
später mit einem schön herausgearbeiteten Treffer. Spätestens als im letzten
Abschnitt Alan Reader und Jan Schinköthe schnell auf 4:2 stellten, musste man
sich um die Gäste Sorgen machen. Schließlich fehlten dem Team nach den Abgängen
von Schreiber und Wedl gestandene Spieler. Weit gefehlt ! Als Max
Prommersberger auf die Sünderbank musste, schaffte Simon Maier den Anschluss
bei 13 verbleibenden Minuten. Doch statt der erwarteten Schlussoffensive aus
Peiting, war es der junge Martin Melchert, der die letzten Akzente der
Begegnung setzte. Eines seiner Tore machte der Linksaußen sogar in Unterzahl. Das
war freilich selbst für die tapferen Gäste zuviel. (or)
Tore: 0:1 (17:49) Kößl (Saal, Keppeler, 5-4), 0:2
(21:04) Saal (Müller), 1:2 (32:04) Dubé (Schönberger, Urban, 5-4), 2:2 (36:35)
M.Endraß (Curth, Baindl), 3:2 (42:57) Reader (Borzecki, Schinköthe, 5-4), 4:2
(44:34) Schinköthe (Kirschbauer), 4:3 (47:36) Maier (Hain, Zeck, 5-4), 5:3
(52:07) Melchert (Borzecki, Schinköthe,5-4), 6:3 (53:14) Melchert (Fritzmeier,
Borzecki), 7:3 (59:25) Melchert (Dubé, Borzecki, 4-5)
Zuschauer: 1504
Schiedsrichter: Axel
Rademaker (Krefeld)
Strafminuten: Bad Tölz
14 - Peiting
24
Spieler des Spiels: Martin Melchert