Tölzer Löwen: 7:1 über Füssen

Der Gewinner würde der Zuschauer sein, mutmaßte Axel
Kammerer im Vorfeld eingedenk der Offensivstärke beider Teams. Dazu gesellte
sich die Forderung des Tölzer Trainers, eine Reaktion auf die blamable
Vorstellung in Deggendorf (3:5) zu zeigen. Doppelte Motivation also für die
Buam, um den torgierigen Aufmüpfigen aus dem Ostallgäu zu zeigen, wer Herr in
der Hacker-Pschorr-Arena ist. Entsprechend war dann auch der Verlauf einer
rasanten Partie, welche die Isarwinkler vor 2200 Zuschauern mit 7:1 (4:0,2:1,1:0)
deultlich für sich entschieden. Währen die Ausnahmestellung der Tölzer
unangetastet blieb, rutschten die Allgäuer einstweilen aus den Playoff-Rängen.
Die Partie war nach zwanzig Minuten faktisch entschieden.
Die Tölzer legten los, als würde es um den Stanley-Cup gehen. Bereits nach gut zwei
Minuten erzielte Floppo Zeller mit einem Direktschuss aus sieben Metern das
1:0. Nur 37 Sekunden später schlug Christian Urbans Hammer im Kreuzeck des von
Christian Krüger gehüteten Tores ein. Füssen hatte arge Probleme, ihre
Offensivaktionen nah ans Tölzer Gehäuse zu bringen. Massiert erwehrte sich die
Verteidigung des Tabellenführers der Versuche des Königswinkler. Zudem
offenbarten die Gäste Probleme beim Überzahlspiel, was freilich zuvorderst dem
aggressiven Penaltykilling der Löwen geschuldet war. Marc St. Jean war es dann
zum Ende des Drittels, der bei doppelter Überzahl von der blauen Linie auf 3:0
stellte. Die Arena befand sich gerade im kollektiven Jubel, als der Puck erneut
im Tor der Leopards zu finden war. Yanick Dubé nutzte einen kapitalen Fehler
von Christian Krüger zum 4:0 Pausenstand.
Krüger blieb nach Wiederbeginn auf der Bank – André Irrgang
ersetzte ihn – und durfte mit ansehen, wie ECT-Goalie Thomas Ower ein kleines Missgeschick
widerfuhr. Aus spitzem Winkel, ließ der 21jährige einen Schlenzer von Ruslan
Bezshchasnyy zum ersten Treffer für den EV Füssen passieren. Am Spielverlauf
änderte sich dadurch nichts. Die Hausherren hatten das Geschehen im Griff. Eine
furioses Überzahl mündete schließlich im 5:1. Yanick Dubé schloss eine wie an
der Schnur gezogene Stafette über Zeller und Borzecki mit seinem zweiten Tor an
diesem Abend ab. Nicht minder schön anzusehen war der Fastbreak von
Travis-James Mulock, der von einem Schnitzer eines Füssener Verteidigers
profitierte. Vermutlich waren die Gäste gedanklich noch bei der vorigen Szene,
in der sie die Scheibe zu ihren Gunsten hinter der Linie wähnten und vehement
protestierten. Mulock war’s egal. Er steuerte völlig unbedrängt auf André
Irrgang zu und verlud den Goalie gekonnt auf der Rückhandseite. Die Begegnung
war damit freilich entschieden und auch das Duell der Sturmführer ging an
diesem Abend klar zugunsten von Yanick Dubé aus. Garrett Festerling konnte man
einzig Bemühen nachsagen, die Effektivität
fehlte. Zwar war die Intensität in den letzten 20 Minuten nicht mehr ganz so
hoch. Doch demonstrierten die Buam zwischendurch immer wieder Kostproben ihres
technischen Vermögens. Eine davon schloss Terry Campbell zum 7:1Endstand ab.
Marcel Waldowsky leistete die überlegte Vorarbeit. (or)
ECBad Tölz – EV Füssen
7:1 (4:0,2:1,1:0)
Tore: 1:0 (02:24) Zeller (Mulock, Dubé), 2:0 (03:01) Urban
(Schönberger), 3:0 (18:28) St. Jean (Borzecki,Mulock, 5-3), 4:0 (18:35) Dubé,
4:1 (25:06) Bazshchasnyy (Festerling , 4-5), 5:1 (29:00) Dubé (Zeller,
Borzecki, 5-4), 6:1 (36:59) Mulock (4-5), 7:1 (50:12) Campbell (Waldowsky,
Göldner)
Strafminuten: Bad Tölz 14 -
Füssen 16
Schiedsrichter: Andreas Aumüller (Ottobrunn)
Zuschauer: 2168
Spieler des Spiels: Yanick Dubé