Tölz ist Meister - 4000 Fans in DuisburgOberliga-Finale: Duisburg - Bad Tölz 3:4 n.V.
Nach hartem Kampf und einer tollen Serie gewannen die Oberländer am Freitagabend mit 4:3 (1:0, 1:1, 1:2, 1:0) nach Verlängerung beim EV Duisburg und sicherten sich so die Oberliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Von Trübsalblasen war aber auch bei den vielen Duisburger Anhängern keine Spur. Über 4000 Fans waren gekommen, um das vierte Spiel zweier junger Mannschaften ohne jeglichen Kontingentspieler zu sehen. Und wie schon in den drei Spielen des Duells zuvor musste niemand sein Kommen bereuen. Während die Duisburger Spieler freilich geknickt auf dem Eis standen, wurde auch der Vizemeister ausgiebig gefeiert. „Damit hatte doch niemand bei uns gerechnet“, sagte hinterher auch Duisburgs „Ältester“ Markus Schmidt. Denn in die Oberliga West waren die Füchse mit weniger Aussichten gestartet als beispielsweise Kassel, Frankfurt, Dortmund oder Bad Nauheim.
Der Kampf der vier Spiele war mit dem Spielende auch vergessen. Tölzer Verantwortliche übergaben die Silbermedaillen an die Duisburger Spieler, Duisburger Vertreter die Goldmedaillen an die Tölzer „Buam“. Und als die Tölzer Fans den ersten „Abschnitt“ ihrer Feier absolviert hatten, baten auch die Duisburger Fans den neuen Meister zu einer Ehrenrunde samt Welle. Gute Stimmung allenthalben für zwei Mannschaften, die das auch so verdient hatten.
„Ich gratuliere Duisburg zu einer tollen Leistung. Sie sind immer wieder zurückgekommen. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass die Duisburger in der letzten Minute noch den Ausgleich schaffen. Aber am Ende ist es ein gewonnener Zweikampf, ein Schuss, ein Tor – Meister!“, sagte ein strahlener Tölzer Trainer Florian Funk.
„Erst einmal gratuliere ich Flocko und seiner Mannschaft natürlich zur Meisterschaft“, sagte auch EVD-Trainer Franz Fritzmeier. „Ich bin aber auch sehr stolz auf meine Mannschaft - wie sie auch heute wieder gefightet und alles aus sich herausgeholt hat. Das war ein würdiges Finale und Tölz ist eine würdiger Meister.“
Souverän geleitet von Schiedsrichter Sven Fischer startete Bad Tölz deutlich besser ins Spiel. Im gesamten ersten Drittel ließen die Löwen kaum einen Angriff der Duisburger zu, verhinderten durch tiefes Forechecking jeglichen Spielaufbau der Gastgeber. Zwar blieben auch auf Löwen-Seite die Großchancen eher selten, aber in Überzahl schlugen die Gäste dann doch zu. Und wieder war es der frühere EVD-Spieler Johannes Sedlmayr.
Erst im zweiten Drittel bissen sich die Füchse ins Spiel, leisteten sich aber immer wieder Fehler. „Aber da waren auch diese zehn Minuten im zweiten Drittel“, sagte Funk. Duisburg wurde stärker – und durch den Ausgleich belohnt. Benjamin Hanke nutzte einen Pass von hinter dem Tor zum 1:1. Doch Tölz legte noch im zweiten Drittel – wieder durch Sedlmayr – vor.
Doch aufgeben wollten sich die Duisburger noch nicht. Keine zwei Minuten waren im letzten Drittel gespielt, als Mats Schöbel den Puck über rechts ins Drittel brachte, die Scheibe scharf vors Tor brachte, von wo sie Daniel Huhn über die Linie drückte. Zwei Unkonzentriertheiten brachten Duisburg zweimal in Unterzahl – zweimal wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Den ersten Fauxpas dieser Sorte nutzte Pascal Sternkopf zum 3:2 (45.). War’s das? Es schien fast so, denn Bad Tölz stand in der Defensive so sicher, dass nur ein „Lucky Punch“ zu helfen schien. Und der gelang: 57 Sekunden vor Ende traf Markus Schmidt per Schlagschuss zum 3:3, als der EVD seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler geopfert hatte. „Die Halle war am beben“, sagte EVD-Kapitän Michael Hrstka nach dem Jubelsturm. Doch nach 63 Minuten und 28 Sekunden war die Oberliga-Saison beendet. Florian Strobl machte die Tölzer Löwen zum verdienten Meister. Doch verstecken muss sich der Vizemeister aus Duisburg in keinem Fall. Es hätten kaum zwei bessere Teams im Finale stehen können, als diese beiden jungen Mannschaften…
Tore: 0:1 (11:56) Sedlmayr (5-4), 1:1 (32:04) Hanke (Daniel Fischbuch, Preibisch), 1:2 (37:01) Sedlmayr (Dubé, Strobl), 2:2 (41:44) Huhn (Schöbel, Breitkreuz), 2:3 (44:53) Sternkopf (Urban/5-4), 3:3 (59:03) Schmidt (Christoph Ziolkowski, Huhn/6-5), 3:4 (63:28) Strobl (Lindlbauer). Strafen: Duisburg 8, Bad Tölz 6. Zuschauer: 4007.