Zweiter Sieg im Finalkrimi für die EV Lindau Islanders2:0-Erfolg gegen Waldkraiburg

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Es war ein wahrer Krimi, den die Zuschauer in der fast ausverkauften Eissportarena Lindau geboten bekamen. 60 Minuten lang bearbeiteten sich die beiden Finalisten hart aber fair, erspielten sich eine Fülle von Torchancen, scheiterten aber lange Zeit an den besten Akteuren in diesem Spiel, den Torhütern Korbinian Sertl und Björn Linda.

Diese beiden sorgten nahezu im Alleingang dafür, dass die spannende Partie bis sechseinhalb Minuten vor dem Ende torlos blieb. Den Bann brach dann ein laserartiger Direktschuss von Zdenek Cech, der bei einem schnellen Lindauer Gegenzug den klugen Querpass von Simon Klingler direkt nahm und ins Tor donnerte.

Die ohnehin an diesem frühlingshaften Tag besondere Atmosphäre in der Eissportarena am Bodensee erreichte zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt. Eingestimmt wurden die Zuschauer mit der Bayernhymne und den Kleinschülern des EVL, die vor Wochenfrist Landesliga- Meister wurden. Dazu knüpften die Gastgeber gleich an ihre Leistung vom ersten Spiel an und hatten durch Zdenek Cech gleich nach 32 Sekunden die erste Möglichkeit, die Linda vereitelte. Dem folgte ein vom EVL überlegen geführtes Drittel gegen defensiv eingestellte Gäste, die versuchten, die Räume für die Lindauer möglichst eng zu halten und selbst Konter anzusetzen. Diese fanden aber Antworten, da sie mehr Zug zum Tor entwickelten. So wie Jiri Mikesz, der nach 14 Minuten nur die Schulter von Linda traf.

Danach wurde aber der EHC gefährlicher. Bei einer angezeigten Strafe gegen den EVL verzog Fabian Zick knapp. Derselbe Spieler war es auch, der nach dem von den Islanders gut abgewehrten Unterzahlspiel, Sekunden vor der Pause an Sertl scheiterte.

Diesen Schwung nahmen die Löwen mit ins zweite Drittel, in dem sich das Blatt wendete. „Wir waren da ein wenig planlos und lustlos“, bewertete Trainer Dustin Whitecotton den Auftritt seiner Mannschaft in diesem Abschnitt, in dem Waldkraiburg aggressiver wirkte und läuferisch Vorteile hatte. Gleich zweimal mussten die Lindauer alle Kräfte aufbieten, um in Unterzahl ohne Gegentor zu bleiben. Mehrfach war Sertl zur Stelle, auch der Pfosten half den Islanders gerade in einer Phase zwischen der 26. und 34. Minute, in der das 0:1 möglich war.

Aber auch dieses Drittel war ein Spiegelbild des ersten. In den letzten fünf Minuten des Abschnittes kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel und hatten selbst noch die große Chance zur Führung, als Jiri Mikesz ganz knapp an der langen Ecke vorbeizielte (35.). „Unsere dritte und vierte Reihe haben uns dann einiges an Energie zurückgebracht“, wies Whitecotton auf die harte Arbeit seines gesamten Teams hin, das sich mehr und mehr die Spielanteile vom EHC zurückholte.

Das große Signal zur Wende gab es dann in Unterzahl. 46 Minuten waren gespielt, als Jeff Smith einen Konter startete. Der EVL-Torjäger wurde zwar von Andreas Paderhuber entscheidend gestört, konnte aber die Scheibe im gegnerischen Drittel behaupten, wertvolle Sekunden von der Uhr nehmen und wurde anschließend sogar selbst noch gefoult, so dass die Inselstädter bald darauf ihrerseits in Überzahl antreten konnten.

Hier verhinderte Linda mit einem sensationellen Reflex gegen Michal Mlynek und anschließend noch gegen Petr Heider die Führung. Aber nur wenig später musste auch Sertl alles zeigen, um gegen Nico Vogl zu bestehen (49.). Die Partie wurde immer intensiver und spannender und sah auch den EVL im Pech, als Smith nach 53 Minuten nur den Pfosten traf, ehe Cech dann die Lindauer mit dem 1:0 erlöste.

Waldkraiburg schaltete nach dem Rückstand sofort auf Angriffsmodus um und erhöhte den Druck. Vogl und Thomas Vrba (Pfostenschuss) hatten sofort den Ausgleich auf dem Schläger, zu viel mehr kamen die Löwen aber nicht, weil die Lindauer sich mit allem was sie hatten wehrten und einen Schuss nach dem anderen blockten. Dies war umso notwendiger, als der EVL die letzten beiden Minuten auch noch in Unterzahl spielen musste.

Ohne Torwart und mit sechs gegen vier Feldspieler belagerten die Gäste nun das Lindauer Tor, leisteten sich dann aber einen kapitalen und spektakulären Fehler. Jakub Marek wollte einen Rückpass spielen, allerdings war kein Abnehmer dafür da, so dass die Scheibe über die ganze Eisfläche rutschte und zum 2:0 im leeren EHC-Tor landete. 17 Sekunden vor Schluss war durch dieses 50 Meter Eigentor die Entscheidung gefallen. Den Treffer bekam Sebastian Koberger zugeschrieben, der den Puck vor Mareks Pech geblockt hatte.

Ein besonderer dramaturgischer Höhepunkt, der die Zuschauer endgültig begeisterte und den Lindauern nun den Vorteil in dieser Finalserie gibt. Drei Gelegenheiten bieten sich den Islanders, um Sieg Nummer Drei zu erreichen. Die nächste am Freitag auswärts in Waldkraiburg. Das vierte Spiel würde dann am Sonntag wieder im Eichwald stattfinden.

Tore: 1:0 (53:38) Cech (Klingler, Bigam), 2:0 (59:43) Koberger (ENG). Strafen: Lindau 12, Waldkraiburg 14. Zuschauer 1174.


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