Wölfe wollen nachlegenGegen Deggendorf und Grafing
(Foto: Imago)Der VER Selb hat einen perfekten Saisonstart hingelegt – mit Siegen in Bad Tölz und zu Hause gegen die hochgehandelten Landshuter wurde gleich zum Auftakt in die neue Runde die maximale Punktausbeute eingefahren. Insbesondere der Heimauftritt gegen den letztjährigen DEL2-Club EV Landshut machte Appetit auf mehr – mit 4:1 gaben Schadewaldt & Co. den Niederbayern das Nachsehen und kontrollierten in einer sehr temporeichen und rassigen Partie weitestgehend Puck und Gegner.
Während viele Fans nach diesem Saisonstart überaus euphorisch wurden, versuchte VER-Coach Cory Holden den Puck flach zu halten: „Es war zweifelsohne eine sehr gute Teamleistung, aber wir dürfen das Ergebnis auch nicht überbewerten, wir haben gut gespielt, freuen uns über den Sieg und blicken nach vorne.“ Holden selbst zeigte sich positiv überrascht über die Art wie sein Team aufspielte: „Wir haben unseren Game-Plan gut umgesetzt. Vieles, was wir vor hatten setzten wir gut um und was noch nicht so lief, müssen wir verbessern.“
Was nicht so gut – besonders auf das Auswärtsspiel in Tölz gerichtet – war das Überzahlspiel. Der Trainer nimmt aber seine Jungs in Schutz: „Wir stehen erst am Anfang der Saison, da kann natürlich noch nicht alles funktionieren, aber keine Angst, in dieser Woche stand Überzahlspiel auf dem Trainingsplan.“ Keineswegs stimmt der 44-jährige Kanadier zahlreichen Fans zu, die von der Landshuter Leistung enttäuscht waren: „Landshuts Kader hat ohne Zweifel Qualität, aber wir haben einfach nicht viel zugelassen.“ Auf den Punkt gebracht. Der Schlüssel zum Erfolg war die Defensivleistung, die Verteidigung stand gut, aber „auch unsere Stürmer arbeiteten sehr gut zurück und hatten hohe Laufwege“, so Holden weiter.
Mit dem Deggendorfer SC gastiert das Überraschungsteam der Vorwoche am Freitag (20 Uhr) in Selb. Der Kader von Trainer Jiri Otoupalik wurde ordentlich umgekrempelt, neun Neuzugänge, darunter die beiden Kontingentspieler Verteidiger Koma und Mittelstürmer Hubacek sollen endlich wieder mal nach Jahren dafür sorgen, dass die Niederbayern möglichst lange um Platz vier mitspielen. Mit Spielern wie die beiden aus Heilbronn geholten Janzen-Brüder, die mit Teamkollege Litesov die „Sputnik-Reihe“ bilden soll die Konkurrenz geärgert werden. Zwei Minimalistensiege – jeweils ein 2:1 gegen Weiden und ein 2:1 in Bayreuth – sorgten für die erfreulichen sechs Punkte zum Start. Cory Holden hebt den Zeigefinger und warnt seine Spieler: „Deggendorf kassierte nur zwei Gegentore, das beweist, dass sie sehr kompakt stehen und auch mehr auf Körper spielen als letzten Winter.“
Am Sonntag um 17.30 Uhr steht die unangenehme Auswärtsaufgabe in Grafing an. Dies wird auch kein Spaziergang für die Wölfe, auch wenn der EHC Klostersee aus Sicht der Selber dieses Jahr nicht so stark einzuschätzen ist, dennoch heißt das Saisonziel der Grafinger Erreichen der Play-offs. Das Team wurde nur punktuell verstärkt, für den scheidenden Finnen Santavuori wurde der in Europa erstmals spielende US-Amerikaner Gunner verpflichtet. Zu Hause gab es im ersten Spiel eine 5:6-Niederlage nach Verlängerung gegen Peiting, in Regensburg setzte es eine deutliche 2:6-Niederlage. „Mich interessieren die Ergebnisse nicht. Wir wollen in beiden Spielen unser Spiel spielen und dies unseren Gegnern aufdrängen. Wenn wir hinten kompakt stehen und aus einer guten Defensive arbeiten ergeben sich automatisch gute Chancen in der Offensive“, so Holden weiter.
Fehlen wird am Freitag Hendrikson aus beruflichen Gründen, hinter den beiden unter der Woche erkrankten Böhringer und Eickmann stehen noch Fragezeichen, eine Entscheidung fällt hier beim Abschlusstraining am Donnerstag. Ob es auf der Torhüterposition eine Veränderung gibt oder erneut Marko Suvelo zwischen den Pfosten stehen wird, will sich der Selber Headcoach noch nicht festlegen: „Wir haben drei sehr gute Torhüter, letztendlich kann ich jeden von ihnen bedenkenlos einsetzen.“