Wölfe verlieren Top-Duell und Platz 2Selb unterliegt Deggendorf
Mit 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) unterlagen die Selber Wölfe auswärts im Topspiel der Deggendorfer SC. Schon vor dem Spiel sorgte die Partie für Schlagzeilen. Die Stadt Deggendorf hatte in Zusammenarbeit mit
der Polizei ein Alkoholverbot für das Eisstadion Deggendorf ausgesprochen. Der Grund: das Match wurde als Hochrisikospiel eingestuft. Aber sowohl auf den Rängen als auch auf dem Eis blieb es friedlich.
Die Gastgeber kamen mit viel Schwung und Wut im Bauch aus den Startlöchern. Der Tabellendritte hatte einerseits sicher noch die herbe 1:5-Niederlage vom dritten Spieltag in der Netzsch-Arena im Gedächtnis, andererseits konnte man mit einem Sieg am VER Selb vorbeiziehen. Richtig gefährlich wurde es das erste Mal in der neunten Minute, was gleichzeitig auch die Führung für den Deggendorfer SC bedeutete. Aber auch nach diesem Treffer fanden die Wölfe nur schwer ins Spiel und taten sich schwer, eigene Torchancen zu kreieren. Erst rund fünf Minuten vor Ende des ersten Drittels gab es die ersten guten Möglichkeiten für die Wölfe. Vor allem Neumann hatte kurz vor Ende der ersten 20 Minuten nach einem Blackout der Niederbayern in der Defensive die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, scheiterte aber gleich doppelt an Agricola. Die Tore auf Seiten der Wölfe sollten erst im zweiten Drittel folgen.
Erst einmal änderte sich wenig auf dem Eis. Die Wölfe ließen zwar wenig bis nichts vor dem eigenen Tor zu. Das Manko an diesem Abend aber war, dass man selbst kaum zu Chancen kam. Dennoch arbeiteten sich die Wölfe jetzt besser ins Spiel. Erst vergab Piwowarczyk im Powerplay, Mudryk scheiterte ebenfalls nach sehenswertem Solo. Aber auch ein weiteres Überzahlspiel ließen die Wölfe ohne einen eigenen Torerfolg verstreichen und aus heiterem Himmel schlugen die Niederbayern noch einmal zu. Einen Konter des Deggendorfer SC verwandelte Wiederer mit einem Sonntagsschuss aus der Drehung, VER-Goalie Suvelo war ein zweites Mal an diesem Abend machtlos und die Gastgeber gingen mit einem 2:0-Vorsprung in die zweite Drittelpause.
20 Minuten blieben den Mannen von Chefcoach Cory Holden, das Match doch noch zu drehen. Gelingen sollte das aber erst einmal nicht. Im Gegenteil. Gut fünf Minuten nach Wiederbeginn zappelte der Puck ein drittes Mal hinter Marko Suvelo im Netz. Sollte die Messe damit schon gelesen sein? Hoffnung keimte noch einmal auf, als es doch klappte, den bis dahin unüberwindbaren Agricola eins einzuschenken. Jared Mudryk sorgte acht Minuten vor dem Ende noch einmal für etwas Spannung. In Unterzahl hatte man dann sogar die Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Am Ende musste der VER aber noch ein Empty-Net-Goal hinnehmen und fuhren so mit einem 1:4 im Gepäck zurück in die Heimat. Es war also ein gebrauchter Freitag, der 13. für den VER Selb, der sich gegen defensive Gastgeber nach der Länderspielpause über 60 Minuten schwertat und durch die Niederlage Platz 2 an die Niederbayern verloren hat. Wenn der EHC Klostersee am Sonntag in der Netzsch-Arena gastiert, heißt es also Boden gut machen für den VER. Erstes Bully ist dann um 18 Uhr.
Tore: 1:0 (8:22) Janzen S. (Litesov, Janzen A.), 2:0 (22:41) Wiederer (Slanina, Hubacek), 3:0 (45:40) Gawlik (Janzen S., Litesov), 3:1 (52:02) Mudryk (Hördler/5-4), 4:1 (59:21) Janzen S. (Litesov, Koma/ENG). Strafzeiten: Deggendorf 14 + 10 (Schembri), Selb 18 + 10 (Schneider). Zuschauer: 1053.