Wölfe mit breiter Brust ins DerbySelb tritt in Bayreuth an
Das Oberfrankenderby ist für die Beteiligten, na klar, die Mutter aller Derbys: Am Freitagabend stehen sich Schwarz-Gelb und Blau-Weiß-Rot gegenüber – die Bayreuth Tigers empfangen die Selber Wölfe.
Seit dem letzten Aufeinandertreffen in der vergangenen Saison zwischen Wölfen und Tigern hat sich einiges getan. Während der VER Selb auf Kontinuität setzte, hat Trainer Sergej Waßmiller seinen Kader mit acht Neuzugängen neu ausgerichtet. Vor allem auf Fedor Kolupaylo ruhen die Hoffnungen der Bayreuther Fans und Verantwortlichen. Der 19-jährige, im sibirischen Novosibirsk geborene Russe, belegt neben Dauerbrenner Ivan Kolozvary, die zweite Kontingentstelle der Tigers und soll der Offensive zu mehr Toren verhelfen. Ihm zur Seite steht Jan Pavlu, der vom Farm Team der Red Bulls Salzburg den Weg nach Oberfranken gefunden hat und bereits Erfahrungen im italienischen Nationalteam sammeln konnte. Namen wie Peleikis, Becker und Reiter runden das „neue Gesicht“ des EHC ab, allesamt mit Erfahrung in der zweiten Liga.
Neu ist zwischen den Pfosten bei beiden Mannschaften zwar nichts, die Qualität allerdings nach wie vor auf höchstem Niveau. Mit einem Gegentorschnitt von nur 1,34 Treffern pro Spiel führt der Bayreuther Goalie Julian Bädermann die Tabelle der Top-Torhüter der Oberliga Süd an, jedoch dicht gefolgt von Marko Suvelo. Dessen Wert ist mit 1,63 Gegentoren pro Spiel in sieben Partien ebenfalls sehr beeindruckend. Und diese Position ist auch bei der Mutter aller Derbys entscheidend. Die Frage wird also sein, ob es Piwowarczyk, Mudryk, Geisberger, Gare und Co. schaffen, die defensiv starken Bayreuther in Verlegenheit zu bringen. Den Platz an der Sonne in Form der besten Abwehrreihen der Liga haben aber beide Mannschaften gemeinsam inne. Lediglich 13 Gegentreffer ließen die Mannen um Routinier Jozef Potac in Bayreuth und Christopher Schadewaldt in Selb bis hierhin zu, auf der Habenseite der Wölfe stehen allerdings auch schon 41 Treffer – ebenfalls Top-Wert in der Oberliga.
Dass sich Wölfe-Coach Cory Holden bei diesem Spiel wohl kaum um die Motivation seiner Mannschaft zu kümmern braucht, sollte jedem klar sein: „Wir haben gegen Landshut überzeugt, in Bad Tölz gewonnen und in Regensburg verloren. Mit Bayreuth steht uns jetzt der letzte große Brocken gegenüber, gegen den wir in dieser Saison noch nicht gespielt haben.Es ist also Vorsicht geboten. Vor allem, weil die Mannschaft von Sergej Waßmiller vor allem eines ist – körperlich fit. Bayreuth hat in den letzten Spielen immer wieder im letzten Drittel das Spiel gedreht, das muss uns eine Warnung sein. Trotzdem haben wir es selbst in der Hand. Wir sind in allen Reihen hervorragend aufgestellt und immer für Tore gut. Defensiv gut stehen, 60 Minuten Vollgas geben und vorne die Chancen verwerten. Nur so werden wir Bayreuth knacken.“
Momentan sind alle Cracks fit, Trainer Cory Holden stehen alle Spieler seines Kaders zur Verfügung. Der Gegner jedoch bangt um einen seiner wichtigsten Spieler. Topscorer Andreas Geigenmüller war im Spiel gegen den EV Regensburg noch mit Verdacht auf Handbruch ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es kam aber schnell die Entwarnung, die Hand ist nur stark geprellt. Ein Einsatz ist unwahrscheinlich, aber nichtunmöglich.
Zum Auswärtsauftritt der Wölfe in Bayreuth werden 800 bis 1000 Selber Fans den Weg in den Tigerkäfig antreten, um ihr Team lautstark unterstützen, so VER-Fanbeauftragter Fabian Melzner.
Nachdem erwartungsgemäß zum ersten Derby mit einem hohen Zuschaueraufkommen zu rechnen ist, gab der gastgebende EHC Bayreuth bekannt, dass die VER-Fans gebeten werden, ausschließlich den Eingang auf der Bahnseite (Oberfrankenhalle) zu nutzen. Verpflegungsstände wird es, wie auch in den letzten Jahren, am dortigen Eingang für die Fans des VER geben. Die Stadiontore des „Tigerkäfigs“ öffnen am Freitag bereits um 18.30 Uhr. Wie die Verantwortlichen des EHC Bayreuth mitteilen, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch genügend Stehplatztickets, Sitzplatztickets hingegen sind bereits restlos ausverkauft.