Wölfe lassen sich von Bulls auf die Hörner nehmenSelber Wölfe
Wölfe lassen sich von Bulls auf die Hörner nehmenEs sollte ein Eishockeyfest vor knapp 2000 Zuschauern werden, doch die Unterstützung der gut 600 mitgereisten Selber Fans per drittem Sonderzug gab der eigenen Mannschaft leider nicht die nötige Motivation. Im ersten Drittel erspielten sich die Wölfe ein optisches Übergewicht, doch Zählbares sprang nicht heraus. Die wenigen Angriffe auf das Tor der Bulls konnte Torhüter Beech abwehren. So hofften die Fans aus Oberfranken auf den zweiten Spielabschnitt. Wer nun mit einem Ansturm des Tabellenvierten rechnete, wurde bitter enttäuscht. Es waren die Gastgeber, die nun langsam in Fahrt kamen. Als in der 27. Minute Kujala einfach mal abzog stand es zur Überraschung vieler 1:0 für die Gastgeber. Der Aufsteiger witterte Morgenluft gegen den amtierenden Oberligameister, bei dem kein Spieler an seine Normalform anknüpfen konnte.
Im Schlussdrittel legten die Bullen los wie die Feuerwehr. Es dauerte nur 47 Sekunden, da klingelte es erneut im Kasten von Goalie Suvelo. Routinier Sikora bediente Sonthofens zum „Spieler des Tages“ gewählten Noack und der hatte keine Mühe auf 2:0 zu erhöhen – die Vorentscheidung. Spätestens jetzt hätte ein Ruck durch die Reihen der Wölfe gehen müssen. Doch es kam wenig bis nichts von den favorisierten Gästen. Hellwach und angriffslustig waren nur die Sonthofener Stürmer. Katz und Maus spielten sie mit der Selber Defensive, die keineswegs gut organisiert war und den gegnerischen Stürmern zu viel Raum überließen. Bezeichnend dafür der dritte Treffer der Gastgeber. Neuzugang Slanina durfte ungestört durch die Selber Reihen tanzen und ungehindert das 3:0 erzielen. Es kam aus VER-Sicht noch schlimmer. Der Tiefpunkt in der 48. und 49.Minute. Einen „Ausflug“ von Goalie Suvelo nutzte der frei vor dem Tor stehende Noack, der nur noch in das verwaiste Tor einschieben musste. Wenige Sekunden später konnte Sill dann per Überzahl zum 5:0 für seine Farben einschiessen. Die Halle stand Kopf, der einheimische Anhang traute seinen Augen nicht und feierte ausgelassen, zahlreiche Selber Schlachtenbummler wollten sich das Treiben auf dem Eis nicht mehr länger anschauen und verließen vorzeitig die Halle in Richtung Bahnhof. Sie verpassten noch einen Torhüterwechsel und den Ehrentreffer. Der Reihe nach. Trainer Cory Holden hatte ein Einsehen mit dem unglücklich agierenden Suvelo und brachte für diesen Kümpel. Den Ehrentreffer nach einer genommenen Auszeit gelang in der 51. Minute Pauker auf Zuspiel von Neugebauer. Ergebniskosmetik, mehr aber nicht, das Spiel war längst entschieden. Die VER-Cracks antworten in den letzten Minuten mit einigen wütenden Angriffen, aber diese Einzelaktionen blieben meist in der der gut stehenden Sonthofener Defensive hängen.
„Im ersten Drittel hätte ich nie gedacht, dass wir dieses Spiel verlieren. Wir hatten 20:9 Torschüsse, danach haben wir unseren Plan verloren, zudem hat uns der der letzte Biss hat gefehlt“, so ein sichtlich enttäuschter Wölfe-Trainer Cory Holden.
Tiefe Trauer beim VER Selb – 59-jähriger Fan stirbt bei Sonderzugfahrt
Der VER Selb und seine ganze Fangemeinde sind tief bestürzt über einen außerordentlich tragischen Zwischenfall, der sich kurz vor der Rückfahrt des Sonderzuges am Bahnhof in Sonthofen ereignete.
Kurz vor Abfahrt des Sonderzuges nach Oberfranken, brach ein 59-jähriger VER-Fan auf dem Bahnsteig bzw. im Eingangsbereich eines Wagons zusammen. Die anwesende Bereitschaftspolizei leistete vorbildliche Erstvorsorgung bis zum Eintreffen des Notarztes und betreute/reanimierte den VER-Fan. Während der Heimfahrt des Sonderzuges erhielten die VER-Verantwortlichen sowie Freunde die traurige Nachricht, dass der Mann im Klinikum Sonthofen verstarb. Bezüglich der genauen Todesursache kann und möchte der VER Selb keine weiteren Angaben machen.
Das VER-Präsidium sowie das Fanprojekt, stellvertretend für die Durchführung des Sonderzuges, sind immer noch tief geschockt und sprechen der Familie des Verstorbenen, seiner Frau und dessen Sohn, welche ebenfalls mit dabei waren, ihr Beileid aus.