Weihnachts-Party vor 2.233 FansSelber Wölfe
Weihnachts-Party vor 2.233 FansÜber 2200 Zuschauer fanden am zweiten Feiertag wieder den Weg in die Netzsch-Arena und mussten ihr Kommen nicht bereuen. Sie durften nach 60 Minuten hartem Kampf den 13. Sieg ihrer Mannschaft im 13. Heimspiel feiern. Eine imposante, langsam unheimliche Bilanz des VER Selb, der damit auch seinen Fünf-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze vor dem EHC Freiburg verteidigte.
Den Festtagsschmaus schienen die Wölfe-Spieler, unter denen sich auch der von einer Grippe genesenen Hördler wieder befand, schnell und gut verdaut zu haben. Die erste Chance besaßen zwar nach wenigen Sekunden die Gäste, dann aber gaben die Holden-Schützlinge Gas. Erding kam in der Folge fast nicht mehr aus dem eigenen Drittel. Aber wenn ihnen das mal gelang, dann waren die Angriffe nicht ungefährlich. Es war ohnehin die Taktik der Gäste, kompakt in der Defensive zu stehen und auf schnelle Konter zu setzen. Zwei Mal musste VER-Keeper Suvelo in höchster Not gegen Zimmermann und Nunn retten. Noch viel mehr Arbeit hatte freilich der Erdinger Schlussmann Ashton.
Die Wölfe übten enormen Druck aus, erspielten sich Chance auf Chance, scheiterten aber immer wieder am Keeper der Oberbayern. Und wer soviele Möglichkeiten ungenutzt lässt, wird irgendwann bestraft, auch der souveräne Spitzenreiter der Oberliga Süd. In der 19. Minute stand Jirik nach feinem Zuspiel von Nunn frei vor dem Tor und ließ VER-Schlussmann Suvelo keine Abwehrchance.
Die Selber Anhänger bewiesen nach dem Rückstand wieder ein feines Gespür. Sie sahen, dass ihre Mannschaft noch mehr Hilfe benötigte und wurden zum siebten Mann. Die Wölfe legten nun noch einen Gang zu, mussten nach einer knappen halben Stunde aber zwei Minuten lang in Unterzahl agieren. Die Hausherren kämpften verbissen, bekamen durch Heilman sogar eine Break-Chance. In der 31. Minute wendete sich dann das Blatt. Nun hatte der VER einen Mann mehr auf dem Eis. Es bedurfte aber einer feinen Einzelleistung vom Mudryk, die zum längst fälligen Ausgleich führte. Die Hausherren drängten weiter und kamen nur 90 Sekunden später sogar zum Führungstreffer. Moosberger setzte entschlossen nach und drückte die Scheibe zum 2:1 ins Netz.
In der Folge brachten beide Mannschaften deutlich mehr Härte ins Spiel. Die Selber Fans waren nun mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen nicht mehr einverstanden. Mit Geisberger und Martell saßen gleich zwei VER-Cracks auf der Strafbank, doch auch dieses 3:5-Unterzahlspiel überstanden die Wölfe schadlos. Dieses Team scheint einfach nicht kleinzukriegen zu sein. Auch dank Torwart Suvelo, der in der 39. Minute glänzend gegen Steiger parierte.
In der 44. Minute fing sich der VER aber den Ausgleich ein. Bei einem genialen Pass von Jirik passte die Selber Defensive einen Moment nicht auf, und Cahill war zur Stelle. Doch die Wölfe hatten die passende Antwort parat. Nach einer völlig unübersichtlichen Situation vor dem Erdinger Tor stocherte Piwowarczyk den Puck irgendwie über die Linie. Alle Proteste der Gäste halfen nichts - der Spitzenreiter führte wieder. „Das war ein Geschenk vom Eishockey-Gott“, ärgerte sich Gäste-Trainer John Samanski. Und die Hausherren legten nur 95 Sekunden später nach. Moosberger erkämpfte sich mit einem harten Check den Puck, und dann ging es ganz schnell. Über Fiedler und Heilmann landete die Scheibe wieder bei Moosberger, der zum 4:2 traf. Die Weihnachts-Party auf den Rängen konnte nun beginnen. Auch die Selber Spieler auf dem Eis ließen nicht nach und drängten auf die endgültige Entscheidung. Die ließ bis zu 54. Minute auf sich warten. Nach einer erneut klasse Kombination der zweiten Reihe vollendete Fiedler zum 5:2-Endstand.