War das die Trendwende?
Passaus Stephan Stiebinger jubelt nach seinem Treffer zum 1:0. (Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.de)Man hatte den Eindruck, dass eine andere Mannschaft auf dem Eis stand als bei den Enttäuschungen der letzten Wochen. Das lag auch an den personellen Konsequenzen des Trainers. Wer in den letzten Spielen keine Leistung gezeigt hatte, der schmorte auf der Bank. Darunter auch Kontingentstürmer Igor Bacek. Die Jungs, die auf dem Eis standen, fielen von Beginn an durch Einsatz und Leidenschaft auf. Als bereits in der dritten Minute Jakub Wiecki auf die Strafbank verbannt wurde, musste man Angst haben, dass das Spiel erneut mit einem Rückstand für die Hawks beginnen würde. Doch weit gefehlt! Durch gutes Stellungsspiel und einen sicheren Martin Cinibulk im Tor überstand man die zwei Minuten ohne größere Chancen für die Löwen. Die erste Großmöglichkeit für die Hausherren ergab sich in der siebten Minute, als Petr Gulda von halbrechts Andreas Jenike im Tölzer Tor prüfte. Im direkten Gegenzug feuerte allerdings Florian Strobl einen satten Schlagschuss ab, der mit Wucht an die Latte des Passauer Tors krachte. Schiedsrichter Willi Schimm war sich aber nicht sicher, ob der Puck die Linie überquert hatte und versagte somit den Treffer. In der elften Minute dann die erste Powerplaymöglichkeit für Passau. Nachdem Bad Tölz eine gute Kontermöglichkeit vergeben hatte, besorgte Stephan Stiebinger auf der Gegenseite im Nachschuss den Führungstreffer für die Black Hawks. Eine Strafzeit gegen Andi Popp, der für einen sauberen Check bestraft wurde, brachte die nächste Unterzahl. Doch wie bereits zu Beginn des Spiels waren die Raubvögel auf dem Posten und konnten sich immer wieder befreien. Kaum war Andi Popp wieder mit von der Partie hatte er die beste Möglichkeit die Führung auszubauen. Doch er traf nach schönem Querpass von Martin Piecha den Puck nicht. Eine weitere Strafe gegen die „Buam“ von Florian Funk hätte dann das 2:0 bringen müssen. Doch in Überzahl scheiterte Martin Rehthaler aus kurzer Distanz an Tormann Jenike. So blieb es bei der knappen Passauer Führung.
Auch im zweiten Abschnitt hatte Passau zunächst die besseren Spielanteile. Kurz nach Wiederbeginn musste man nach einer Strafe gegen Bucheli zwar erneut in Unterzahl agieren, aber die Chancen ergaben sich für die Black Hawks. Erst verzog Jakub Wiecki und der Puck strich am Tor vorbei, dann scheiterte Piecha in aussichtsreicher Position kläglich an Jenike. Zwei Überzahlmöglichkeiten für die Passauer brachten zwar schöne Kombinationen, doch Andreas Jenike war immer schnell genug auf der anderen Seite um das 0:2 zu verhindern. So kam es, wie es kommen musste! In der 14. Minute erzielte Verteidiger Christian Kolacny im zweiten Anlauf den Ausgleich. Jetzt verloren die Habichte kurzzeitig ihre Linie. Als dann Martin Piecha kurz vor Ende des Drittels auch noch auf die Strafbank musste, gingen die Gäste in Führung. Marco Pfleger passte auf den freigelaufenen Andreas Pauli, der per Direktschuss zum 2:1 traf.
Nach der Drittelpause fingen sich die Hawks aber wieder. Stephan Stiebinger hatte den Ausgleich schon auf dem Schläger, scheiterte aber erneut an Jenike. Kurz danach die Raubvögel wieder in Unterzahl und Franz Mangold baute die Führung für die Gäste weiter aus. Wo sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen noch aufgegeben hätte, kam jetzt sofort der Gegenschlag. Daniel Bucheli holte gegen Kolacny eine Strafe heraus und in Überzahl nutzte Martin Piecha den sich bietenden Raum und traf per Schlagschuss zum 2:3. Das Spiel wogte nun hin und her und die Black Hawks zeigten sich mehr als ebenbürtig. In der nächsten Überzahl scheiterte Stephan Stiebinger am Pfosten. Die Passauer warfen in den Schlussminuten alles nach vorne. Knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene nahm Coach Ollila eine Auszeit um zu besprechen, wann man Martin Cinibulk durch einen weiteren Stürmer ersetzen sollte. Dass anschließende Bully ging an die Gäste und Routinier Yannick Dubé zielte ins lange Eck und verzog. Entlang der Bande kam der Puck zu Jakub Wiecki, der leitete direkt auf Martin Piecha weiter, der den Puck ins Angriffsdrittel brachte. Schon machte sich Cinibulk auf dem Weg zur Bank. Dort war er allerdings noch gar nicht angekommen als Martin Piecha den Schuss auf Jenike schon abgegeben hatte. Durch die Schoner trudelte der Puck über die Linie und Passau hatte den verdienten Ausgleich geschafft.
Damit gab es aber nach 60 Minuten keinen Sieger und es ging in die fünfminütige Overtime. Die hatte kaum begonnen, da attackierte der Tölzer Florian Strobl im Vorbeifahren Passaus Goalie Cinibulk und traf diesen am Kopf, so dass dieser zu Boden ging. Sofort reagierten Schiedrichter und Verteidiger Martin Rehthaler. Der Referee hob den Arm und Rehthaler schnappte sich Strobl. Nachdem Rehthaler den Sünder entsprechend bestraft hatte, kassierte er aber ebenfalls die Strafe, so dass Passau nicht zum Powerplay kam. Ein Puckverlust in der Vorwärtsbewegung sorgte dann für eine 2:1-Situation gegen Cinibulk und Christian Urban sicherte den Gästen den Zusatzpunkt. Trotz der erneuten Niederlage war Coach Jukka Ollila diesmal mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Jeder weiß, dass Tölz ein starker Gegner ist. Im zweiten Drittel hätten wir die Möglichkeiten gehabt die Führung weiter auszubauen, da haben wir richtig stark gespielt. Der Ausgleich war dann mehr als verdient. Dass wir dann durch so einen Fehler dann den Zusatzpunkt verschenken ist natürlich ärgerlich, aber auf dieser Leistung können wir wieder aufbauen.“
Tore: 1:0 (12:28) Stephan Stiebinger (Waldemar Detterer, Aaron Reckers/5-4), 1:1 (23:17) Christian Kolacny (Florian Strobl, Christoph Fischhaber), 1:2 (38:30) Andreas Pauli (Marco Pfleger, Andreas Andrä/5-4), 1:3 (44:46) Franz Mangold (Leonhard Pföderl, Anton Prommersberger/5-4), 2:3 (47:42) Martin Piecha (Andreas Popp, Jakub Wiecki/5-4), 3:3 (58:45) Martin Piecha (Jakub Wiecki), 3:4 (61:46) Christian Urban (Franz Mangold). Strafen: Passau 14 + 10 (Rehthaler), Bad Tölz 18. Zuschauer: 413.