Verteidiger Benedikt Böhringer bleibt bei den Selber WölfenEigengewächs will nächsten Schritt machen
Ben Böhringer bleibt beim VER. (Foto: Mario Wiedel/Selber Wölfe)
Überraschend war seine Vertragsverlängerung nicht, vielmehr überraschend war es, welchen Leistungssprung Böhringer in der abgelaufenen Saison vollzog. „Seit ich in Selb bin, hat sich Ben enorm gesteigert, er und Leon Kremer haben sich als Verteidigerpaar etabliert, standen defensiv gut und hatten sogar Ansätze nach vorne“, so Wölfe-Coach Henry Thom. Letzterer traut Ben Böhringer noch einiges zu und hofft, dass er den eingeschlagenen Weg weiter gehen wird und sein Talent und Potenzial noch mehr ausschöpfen wird. Neben seinen spielerischen Vorzügen schätzt Henry Thom auch den Mensch Ben Böhringer. „Ben ist ein guter Charakter und Spieler seines Formats gehört die Zukunft bei den Wölfen.“
Die lobenden Worte seines Trainers gehen natürlich runter wie Öl, aber Böhringer ist nicht der Typ, der sich darauf etwas einbildet. Wie erklärt er sich selbst seinen riesigen Leistungssprung in der abgelaufenen Saison? Ganz einfach: „Viel Training und neben Trainer und Mitspielern habe ich die richtigen Begleiter an meiner Seite gehabt, die mir geholfen haben und immer wieder Impulse setzten, an denen ich dann im Training angesetzt habe“, so der 22-Jährige.
Der gebürtige Selber, der sein größter Kritiker ist und sich einfach von Training zu Training und Spiel zu Spiel verbessern möchte, liebt die harte und körperliche Spielweise trotz seiner nur 81 Kilogramm „Kampfgewicht“. Sein Spielstil beschreibt er kurz und knapp: „Alles möglichst einfach halten, mit dem ersten Pass nach vorne“. Apropos einfach. Einfach wird es für die Wölfe im kommenden Winter nicht, die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Dennoch ist Böhringer voller Tatendrang und überaus positiv gestimmt: „Auf eine genaue Platzierung lege ich mich ungern fest, aber natürlich möchten wir wieder vorne mitspielen. Ideal wäre, wenn wir bis Ende April spielen“, so Böhringer mit einem Augenzwinkern. Der 22-Jährige, der aktuell eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei einem Sponsor der Selber Wölfe durchläuft, ist ein bodenständiger und realistisch denkender junger Mann, bei dem das Motto „verletzungsfreie Saison“ über allem steht. Den Blick auf seine Statistik und die Tatsache, dass ihm in seinen 126 Pflichtspielen noch kein einziges Törchen gelang, lässt Böhringer in seiner gewohnten Art absolut kalt. „Natürlich sind Tore toll, aber irgendwie braucht‘s dazu auch das notwendige Quäntchen Glück – und wenn mir eben der Torerfolg verwehrt bleibt, freue ich mich genauso, wenn ich von den eigenen Fans für einen guten Check gefeiert werde“.
Neue Saison, neue Mitspieler und für Ben wird es noch eine weitere Neuerung geben. Seine bislang getragene Rückennummer 13 wird Ben an Neuzugang Andreas Geigenmüller abgeben und künftig mit der Nummer 10 in der Wölfe-Verteidigung auflaufen. „Die Rückennummer ist für mich zweitrangig, entscheidend ist meine Leistung auf dem Eis und die wird von keiner Zahl auf dem Trikot beeinflusst“, so abschließend Ben Böhringer.