Verdienter Erfolg der Starbulls Rosenheim gegen DeggendorfAm Ende wurde es eng

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Anders als bei der 6:5-Auswärtsniederlage nach Penaltyschießen gegen den gleichen Gegner sieben Tage zuvor, dominierten die Grün-Weißen im heimischen ROFA-Stadion fast über die gesamte Spielzeit. Knapp sieben Minuten vor Spielende führten die Starbulls nach Treffern von Maximilian Vollmayer (2), Alexander Höller (2), Simon Heidenreich und Kyle Gibbons scheinbar ungefährdet und auch in der Höhe verdient mit 6:2. Doch die Gäste, die zuvor lediglich in Überzahl Torgefahr entfachen konnten, machten es durch drei Treffer noch einmal spannend und hatten in der letzten Spielminute sogar noch die Ausgleichschance.

Starbulls-Coach John Sicinski konnte im Spiel gegen seinen Ex-Verein auf den gleichen Kader wie zuletzt zurückgreifen. Aber auch Deggendorfs Trainer Henry Thom hatte einen breiten Kader zur Verfügung und schickte ebenfalls vier Sturmreihen auf das Eis. Das Rosenheimer Tor hütete Andreas Mechel, das Gehäuse der Gäste der mit einer Förderlizenz ausgestattete Deutsch-Kanadier Kristian Hufsky vom Zweitligisten EV Landshut. Der sah sich nach zwei Minuten dem alleine auf ihn zusteuernden Kyle Gibbons gegenüber, doch bevor der Rosenheimer abschließen konnte, zog Manuel Wiederer die „Notbremse“. Die Unparteiischen sprachen jedoch keinen Strafschuss aus, sondern lediglich eine kleine Strafe. Im daraus folgenden Überzahlspiel kamen die Hausherren jedoch zu keinem Torabschluss. Ein weiteres Rosenheimer Überzahlspiel sah attraktiver aus, förderte aber auch nichts Zählbares für die Anzeigetafel zu Tage.

Die Starbulls machten das Spiel, gingen aber keinerlei Risiko ein, einen Gegenstoß zulassen müssen. Entsprechend rar waren Torchancen gesät. Michael Baindl (10.), Curtis Leinweber (11.), Enrico Henriquez-Morales (18.) und Gibbons (20.) kamen dennoch frei vor dem jeweils bärenstark parierenden Gästekeeper zum Abschluss. Starbulls-Schlussmann Mechel musste dagegen erst unmittelbar vor der Pausensirene einmal rettend eingreifen, als David Kuchejda abgezogen hatte.

Im zweiten Drittel änderte sich das Bild nur um die Nuance, dass nun auch die Gäste mehrfach versuchten, die Initiative zu übernehmen. Klare Torchancen hatten weiterhin nur die Hausherren. Andreas Höller und Kyle Gibbons vergaben aus bester Position. Erst, als nach einem Missverständnis zweier Gästespieler in der neutralen Zone gleich drei Starbulls-Akteure nur noch einen Deggendorfer Verteidiger vor sich hatten, traf Simon Heidenreich nach Zuspiel von Tobias Meier zur überfälligen Rosenheimer Führung (28.). Eine knappe Minute später erhöhte Alexander Höller per Abstauber nach Bullygewinn von Baindl und Schuss von Henriquez auf 2:0 (29.).

Erstmals ins Schwimmen kam die Rosenheimer Abwehr beim ersten Überzahlspiel der Gäste – und prompt gelang Andrew Schembri aus kurzer Distanz der Anschlusstreffer (31.). Bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis hatten aber die Hausherren weiterhin alles im Griff. Erneut Henriquez und Baindl leisteten die Vorarbeit dafür, dass Maximilian Vollmayer viel Zeit und Platz hatte, aus der Halbdistanz Maß zu nehmen und den Puck aus dem Handgelenk satt im linken unteren Toreck zu platzieren – 3:1 (37.). Und die Starbulls hielten ihre disziplinierte Spielweise, der die Gäste kaum etwas entgegen zu setzen hatten, auch über die zweite Drittelpause hinweg aufrecht. Schließlich konnte Kyle Gibbons das fünfte Rosenheimer Überzahlspiel an diesem Abend endlich auch mit einem Torerfolg garnieren, wobei er das Glück hatte, dass sein Querpass durch den Slot von einem Deggendorfer Verteidiger zum 4:1 ins eigene Tor gelenkt wurde (45.).

Schembri – er fälschte die Scheibe am Torkreis unhaltbar ab – verkürzte beim zweiten Powerplay der Gäste mit seinem zweiten Treffer auf 4:2 (48.). Höller erhöhte, ebenfalls mit seinem zweiten, Treffer aus kurzer Distanz auf 5:2 (51.) – die perfekte Vorarbeit kam von Henriquez, der hinter das gegnerische Tor fuhr und maßgerecht auflegte. Mit dem Treffer zum 6:2 durch Vollmayer aus dem Getümmel vor dem Torraum schien die Partie zu Beginn der 54. Minute endgültig entschieden. Doch 18 Sekunden später verkürzte David Seidl nach Doppelpass mit Thomas Greilinger auf 6:3. Es war die erste Szene, in der die Starbulls in der Defensive nachlässig agierten. Als Rene Röthke drei Minuten vor Ende der Partie aus dem Slot der dritten Deggendorfer Powerplaytreffer im dritten Überzahlspiel der Gäste zum 6:4 gelang, nahm John Sicinski eine Auszeit. Sein Appell an seine Spieler, dass es keinen Grund zur Panik gibt, kam aber nicht an. Dass die Gäste eine knappe Minute später mit einem zusätzlichen Feldspieler und ohne Torwart zum Anschlusstreffer kamen – erneut war es Röthke, der aus dem Slot reaktionsschnell vollstreckte (58.) –, ärgerte den Starbulls-Chefanweiser mächtig: „Dass wir mit fünf Feldspielern Greilinger so viel Platz und Zeit geben, dieses Tor vorzubereiten, verstehe ich nicht und kann ich nicht erklären. Im Endeffekt bin ich natürlich froh, dass wir die drei Punkte eingefahren haben – wie, danach fragt in ein paar Tagen niemand mehr.“

Eine halbe Minute vor der Schlusssirene hatte Schembri für die weiterhin ohne Keeper und mit sechs Feldspielern agierenden Gäste tatsächlich noch die Chance zum 6:6, doch seine Direktabnahme rauschte über die Latte des Rosenheimer Tores. Angesichts dieser Szene durchaus etwas glücklich, andererseits nach den Darbietungen auf dem Eis über 60 Minuten hochverdient, verbuchten die Starbulls im 19. Saisonspiel die Saisonzähler 41, 42 und 43 auf dem Punktekonto. Mit zwei Punkten Vorsprung vor den Eisbären Regensburg, die allerdings drei Spiele weniger absolviert haben, rangieren die Grün-Weißen auf dem zweiten Tabellenplatz.


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