„Umbauten“ erneut auf dem PrüfstandERV Schweinfurt
„Umbauten“ erneut auf dem PrüfstandRob Torglers Maßnahmen beim Umbau der Mannschaft hatten ja am Sonntag bereits erste Früchte getragen. Wenn auch teils den Ausfällen vor allem in der Defensive geschuldet, so kam der Schweinfurter Trainer auch durch andere Überlegungen zu Veränderungen: „Außerdem fehlte uns hinten jemand, der schnelle, präzise Pässe spielt. Das kann Vitali und das hat er in Regensburg auch gezeigt“, wurde er in der Main Post zitiert, zusammen mit der Ankündigung, diese Aufgabenverteilung auch in den nächsten Partien beizubehalten. Etwas leichter wird es für ihn mit der Rükkehr von Michele Amrhein, nur Schahab Aminikias Einsatz steht wegen Problemen in der Oberschenkelmuskulatur noch in Frage. Ermutigend waren zuletzt ja nicht nur die Punktgewinne, sondern das Auftreten der Dogs insgesamt sowie individuelle Formanstiege – hier insbesondere bei Lukas Rindos, der wieder zu größerer Torgefährlichkeit gefunden hat, und Oliver Dam, der sich beachtlich entwickelt hat und mehr und mehr Akzente setzt. „Wir suchen verstärkt den Abschluss, auch wenn wir immer wieder - wie gegen Weiden - in ein altes Muster zurückfallen“, erkannte Manager Steffen Reiser, der auch die hauptsächlichen Fehlerquellen aufzeigt: „Defizite haben wir nach wir vor im Abwehrverhalten und was unnötige Fehler insbesondere in der eigenen Zone anbelangt“. Alternativen zur personellen Verstärkung sind nach Verstreichen der Wechselfrist dünn gesät, eine mögliche Quelle wäre der Kader der 1b. Nach Reiser macht es durchaus Sinn, sich dort umzuschauen und den einen oder anderen Spieler in Augenschein zu nehmen: „Für die Spiele, vor allem die Play-downs, muss man dann sehen, ob sich jemand durch die Trainingseindrücke anbietet“.
Freitagsgegner Füssen steht nach den jüngsten Ergebnissen nicht mehr unter besonderem Druck. Zwölf Zähler holten die Leopards aus den letzten sechs Partien und gewannen damit zehn Punkte Vorsprung auf den achten Platz. Nach oben stehen allerdings auch Peiting und Bad Tölz in Reichweite – Vierter zu werden und damit den Vorteil des ersten Heimrechts für die Play-offs zu sichern, ist sicher noch ein lohnendes Ziel. Die Offensivqualitäten sollten dabei kein Problem sein, denn der EV besitzt den zweitstärksten Sturm der Liga. Dass die Tordifferenz gerade mal +2 beträgt, spricht eher für Anfälligkeiten im Abwehrbereich. Ihre Trefferquote hatten die Leopards ja in der letzten Begegnung mit den Mighty Dogs nach oben geschraubt; beim 9:5 am 10. Januar war man zwischenzeitlich mit sechsToren Abstand vorn gelegen.
Bei den Tigers kann von Druck noch weniger die Rede sein, außer dem selbstauferlegten. Die Mannschaft von Sergej Waßmiller hat hervorragende Konstanz bewiesen und brach nicht wie so manch anderer Aufsteiger nach Anfangserfolgen wieder ein. Die Qualifikation für die Play-offs hat Bayreuth bereits in der Tasche, nun zählt die Verteidigung eines Platzes unter den ersten Vier. An diesem Wochenende liegt das Hauptaugenmerk der Tigers und ihres Anhangs auf dem Derby gegen Tabellenführer Selb am Freitag. Dabei hat Waßmiller eine stattliche Anzahl von Ausfällen zu kompensieren: Jozef Potac, Patrik Schadt, Nikolai Pleger, Florian Müller und Roman Göldner stehen auf der Verletztenliste, zuletzt fehlte auch der erst im Januar zum Team gestoßene Lette Toms Tilla. Für die Niederlage im Icedome zu Saisonbeginn hatten sich die Tigers zweimal eindrucksvoll revanchiert – dem 6:2 in Bayreuth folgte am 2. Weihnachtsfeiertag ein 9:1 in Schweinfurt.