Trotz Auftaktniederlage: Gegen Dortmund ist mehr drin

Lange Zeit zeigte der ersatzgeschwächte VER eine starke kämpferische Leistung. Zwei schnelle Gegentreffer nach einer zwischenzeitlichen Selber Führung brachte den favorisierten Dortmundern jedoch auf die Siegerstraße. Am Ende ging die Niederlage mit 6:2 (0:1, 2:0, 4:1) etwas zu deutlich aus. Nun gilt die Konzentration ganz dem Heimspiel am Sonntag. In der Autowelt König Arena will das Team von Cory Holden die Best-of-Five-Serie unbedingt wieder ausgleichen.
Play-off-Party-Stimmung pur beim ersten Viertelfinalspiel zwischen dem EHC Dortmund und dem VER Selb. Rund 250 Schlachtenbummler aus Hochfranken samt der Unterstützung einer Fans aus Essen, mit denen seit Jahren eine innig gelebte Fanfreundschaft besteht, machten das Spiel auf den Rängen zu einem Spektakel – wenngleich sich das am Ende natürlich ändern sollte.
Die Unterstützung für die Mannschaft war also gewiss. Trainer Cory Holden musste jedoch doch auf Verteidiger Christopher Schadewaldt verzichten, so dass Fischer und anfangs auch Heilman in die Abwehr rückten. Früh geriet der VER in Unterzahl und musste da die ersten Chancen der Hausherren abwehren. Selb tat das gut und setzte sich selbst nach vorne. Dort gelang Piwowarczyk nach Mudryks Bullygewinn eine gute Schussmöglichkeit. Dortmund konterte umgehend, traf jedoch nur den Pfosten. Eine Zeit lang waren die Westfalen optisch noch mehr am Drücker, kamen so zu ihren Gelegenheiten. Die Wölfe leisteten aber Widerstand. Auch im nächsten Unterzahl. Mudryk kassierte indes noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe, fehlte so nun seinen Farben. Die Gefahr überstand das Team schadlos. Kurze Zeit gar in Überzahl war Selb zur Stelle. Der Puck kam vor dem gegnerischen Kasten an den linken Pfosten. Dort war Piwowarczyk im Nachfassen zur Stelle und traf zur Führung. Diese gab den Wölfen Auftrieb. Fortan erarbeiteten sie sich bis zum Drittelende ihre Chancen, während man die Versuche des Kontrahenten energisch und früh unterband.
Auch im zweiten Abschnitt musste man nach drei Minuten wiederum in Unterzahl agieren. In dieser Gefahrensituation wie auch im weiteren Spielverlauf zeigten die Wölfe großen Kampf, gingen mit großer Leidenschaft und Einsatz zu Werke. Die sich ergebenden Gelegenheiten fanden jedoch nicht das Ziel. Eine der besten Szenen hatte Warkus, der das Zuspiel nach exzellenter Vorarbeit von Heilman nicht untergebracht, nur knapp scheiterte wie kurz darauf Mudryk. Ausgerechnet in Selber Überzahl gelang Dortmund der Ausgleich. Pohankas Konter konnte Keeper Ritter zwar noch abwehren. Der Puck prallte allerdings auf den Schläger des Angreifers zurück, der so im Nachschuss das 1.1 markieren konnte. Nur 67 Sekunden später war das Blatt komplett gewendet. Schmerda wurde allein vor dem Selber Tor stehend zugespielt und vollendete zum 2:1 In einem offen geführten Schlagabtausch schaffte es der VER bis zur Pause nicht mehr, den Rückstand wieder auszugleichen.
Noch ehe Selb hätte zurückschlagen können, machten die Gastgeber nach knapp drei gespielten Minuten kurzen Prozess. Von der Blauen Linie brachte Benedikt vor das Tor, wo Michl goldrichtig zum 3:1 abstaubte. Die Wölfe hatten nun Mühe, gegen die nun defensiv sicher agierenden Dortmunder anzukommen. Mit Chancen ging man dazu zu zaghaft um. Mit dem mit einem einfachen Schuss zum 4:1 auf der Gegenseite war das Spiel letztendlich aber gelaufen. Zu einfach aber das Gegentor, wie dann auch das 5:1 in Unterzahl. Letztendlich waren die weiteren Treffer nur noch Ergebniskosmetik.
Verloren wurde aber bekanntlich nur ein Spiel. Zum Gewinn der Viertelfinalserie sind drei vonnöten. Schon am Sonntag wollen die Wölfe das Duell ausgeglichen. Auch, um natürlich mindestens noch ein weiteres Heimspiel in dieser Saison sichern zu können. Die Erkenntnis, dass gegen Dortmund mehr drin ist, diese konnte man aus dem Ruhrpott jedenfalls mitnehmen. Spielbeginn in der Autowelt König Arena ist um 18 Uhr. Da ein gut gefülltes Stadion erwartet wird, empfiehlt der VER Selb, unbedingt den Kartenvorverkauf zu nutzen. Dies über den Online-Ticketshop auf selber-woelfe.de im „[email protected]“-Verfahren.
Tore: 0:1 (11:00) Piwowarczyk (Heilman; 5-4), 1:1 (33:58) Pohanka (4-5), 2:1 (35:05) Schmerda (Pohanka, Kirschhaber), 3:1 (42:55) Michl (Benedikt, Kastner), 4:1 (51:13) Liesegang (Martens, Eickmann), 5:1 (53:43) Kastner 8Pohanak, Schmerda; 5-4), 5:2 (54:38) Piwowarczyk (Geisberger), 6:2 (57:34) Neumann. Strafen: Dortmund 8, Selb 14 + 10 (Mudryk) + 10 (Ritter). Zuschauer: 1399.