Tigers gehen gleich zweimal auf WolfsjagdEHC Bayreuth
Tigers gehen gleich zweimal auf WolfsjagdMit der „Mutter aller Derbys“ kommt es im Vorwerk nicht nur zum großen oberfränkischen Rivalenkampf, sondern man hat es dort mit dem klaren Tabellenführer (52 Punkte) der Oberliga Süd zu tun, der gespickt mit Könnern in allen Mannschaftsteilen, momentan sicher das Maß der Dinge ist. Torwart Suvelo steht z.B. im Ligaranking genauso an der Spitze wie die Stürmer Mudryk, Piwowarczyk und Geisberger, um nur die allergrößten Topstars des qualitativ sehr breiten Kaders zu nennen. Meiste erzielte Tore, wenigste Gegentreffer, Platz 1 im Penaltykilling oder Dritter in Überzahl sind weitere markante Werte, die die momentane Klasse des VER eindrucksvoll dokumentieren. Im Hinspiel behielten die Wagnerstädter verdient mit 3:2 die Oberhand was die Hochfranken vor sicherlich großer und stimmungsvoller Kulisse noch weiter anspornen wird. Auf die Revanchegelüste der Holden-Truppe ist man jedenfalls gut vorbereitet, und nicht nur wegen der Floskel das Derbys ihre eigenen Gesetzte haben, geht ganz Eishockey-Bayreuth mutig an diese Herkulesaufgabe heran. An Fanunterstützung aus der Wagnerstadt dürfte es jedenfalls nicht mangeln. Gerüchten zur Folge werden sich weit über 500 Gelb-Schwarze auf den Weg Richtung tschechische Grenze machen und ihr Team lautstark unterstützen.
Aus Freiburg kommt der aktuelle Tabellenzweite (drei Punkte hinter Zuschauerkrösus Selb), der beim ersten Auftritt am roten Main noch eine gehörige Portion Glück brauchte, um nach dem völlig verdienten 2:0-Zwischenstand und einer sehr starken Vorstellung der Tigers am Ende noch mit zwei Zählern (2:3 nach Verlängerung) im Gepäck die weite Heimreise antreten zu können. Beim Spiel im Breisgau (5:1) war man dann aber ziemlich klar die bessere Mannschaft und ließ den Gästen kaum eine Chance. Neben den osteuropäischen Topstürmern Wiecki, Appel, Vozar und dem tschechische Abwehrstratege Velebny verfügt man noch über viele weitere talentierte Akteure von denen zahlreiche auch echte Eigengewächse sind. Mit Rückkehrer Danner aus der DEL2 (zuvor auch schon DEL) hat man sich auch in der Defensive noch mal massiv verstärkt, so dass dem bisher überzeugenden Goalie-Tandem Mathis/Hönkhaus noch etwas mehr Arbeit abgenommen wird.
Tigerdompteur Waßmiller freut sich mit seinen Jungs auch schon tierisch auf diese Spiele. „Der Hexenkessel in Selb wird uns sicher noch extra motivieren“, blickt er voraus und „vielleicht gelingt es uns ja wieder, den klaren Favoriten zu ärgern“. „Über die Qualität des Spitzenreiters muss man nicht diskutieren, aber ich habe schon wieder ein paar Pläne und wenn wir die richtig umsetzen können sind wir bereit für einen großen Kampf“, sieht er die Rollen verteilt, seine Schützlinge aber nicht chancenlos. „Auch Freiburg hat zwei sehr gute Reihen, aber in Heimspielen waren wir bisher fast immer noch etwas stärker als auswärts und das wollen wir wieder abrufen und punkten“, fügt er noch an. Nachdem der Taktikfuchs seiner Truppe ein paar Tage frei gab, um den Akku weiter aufzuladen, legt er im Training den Fokus noch einmal etwas mehr auf Torabschluss und die Special Teams, die bekanntlich in den engen Spielen meist noch etwas entscheidender sind als sonst schon. Bis auf die bekannten Langzeitausfälle dürfte der komplette Kader für diese Topspiele zur Verfügung stehen, aber auch der Blick auf den seit Monatsbeginn wieder offenen Transfermarkt wurde wieder intensiviert. Die vielen langen Ausfälle zehren nun wirklich schon an der Substanz, aber man hat schon einige interessante Kontakte aufgenommen, die auch Hoffnungen machen, dass es in nicht ganz so langer Zukunft Zuwachs im Tigerrudel geben wird. „Da sind einige Kandidaten dabei, die sehr gut zu unserem Anforderungsprofil passen könnten“, erklärte Teamchef Habnitt mit viel sagendem, verschmitztem Lächeln.