Tigers duellieren sich mit Süd-Meister RegensburgHalbfinale in der Oberliga

Durch die besondere Situation, dass die Niederländer nicht aufstiegsberechtigt sind und der ECP die nötige Bürgschaft nicht hinterlegt hat und somit ebenfalls nicht hoch kann, kommt der Serie zwischen Regensburg und Bayreuth eine spezielle Bedeutung zu.
Die beiden Spitzenteams aus dem Süden kennen sich nach vielen Partien in den letzten Jahren fast in- und auswendig, so dass taktische Überraschungen nicht mehr zu erwarten sind. EVR-Coach Doug Irwin hat sein homogenes Team nach Startschwierigkeiten in der engen ersten Play-off-Runde gegen Weiden wieder auf die Siegesspur geführt. Leipzig wurde in Runde zwei am Ende mit 3:1 Siegen doch noch deutlich beherrscht. 23:11 Treffer gegen die Sachsen zeigen den Unterschied. Die Tore waren ziemlich ausgeglichen verteilt, denn nicht mehr nur die ehemalige Topreihe um Gajovsky, Smith und Stähle ist brandgefährlich, sondern neben den routinierten Trew oder Flache trafen auch die Youngsters Drews, Heger und Stöber einige Male. Die zuletzt etwas veränderten Formationen sorgten für noch mehr Breite. Durch den kurzfristigen Abgang von Torwart Ower liegt die Last bei den Donaustädtern nun zwar alleine auf den Schultern des jungen Cody Brenner, doch bisher bewältigte er seine Aufgaben. In der Abwehr fehlte zuletzt Topmann Noe wegen Gehirnerschütterung und man geht momentan nicht davon aus, dass er bald zurückkehrt. Mit Stiefenhofer, Gulda oder Dunlop verfügt man zwar immer noch über gute Abwehrspieler, doch Noes Fehlen ist ein herber Verlust. Ein Pluspunkt des Zuschauermagneten mit einem Schnitt von weit über 3000 Besuchern ist auch die immer prächtig gefüllte Arena. Das Powerplay scheint zuletzt etwas nachgelassen zu haben, doch mit immer noch 20 Prozent Erfolgsquote ist es weiterhin alles andere als schwach.
In der Hauptrunde waren die Wagnerstädter die einzigen, die den EVR in den vier Spielen gleich zweimal schlagen konnten und das triumphale Erfolgserlebnis gegen Halle wird auch noch einmal pushen. Erschwerend ist natürlich, dass der EHC bis zum Mittwochabend alle Kräfte brauchte, während Regensburg seit Montag etwas länger durchschnaufen konnte. Die Stimmung im Lager der Oberfranken ist aber so gut und das junge Team reifte speziell in den letzten Wochen so sehr, dass man auch im Halbfinale seine Chance suchen wird.
Tigers-Coach Waßmiller gelang es mit seinen Akteuren so wichtige fehlende Spieler wie Bartosch und Mayer so gut zu kompensieren und so weit zu kommen, dass ihnen nun alles zuzutrauen ist. Druck verspürt man dabei keinen mehr, denn man hat schon so viel erreicht, dass diese Saison auf jeden Fall sehr positiv bewertet werden kann. Der gesundheitlich angeschlagene Torhüter Bädermann konnte zuletzt wieder durchspielen und all die anderen Blessuren werden weiter unterdrückt, denn in den Play-offs gibt es kein Zurückziehen.
Die Vorverkäufe für beide Spiele laufen so gut, dass man von sehr gut gefüllten Stadien, toller Stimmung und Spitzeneishockey der Oberliga ausgehen kann. Regensburg geht sicher als Favorit in die Serie, aber die Gelb-Schwarzen wollen wieder alles geben – und haben ja bereits bewiesen, dass Regensburg zu schlagen ist.